Montag, 30. August 2010

Neues zum geplanten Schweizer Nationalpark Adula

Im Post vom 30.12.2009 habe ich den geplanten Nationalpark Adula in den Schweizer Kantonen Graubünden und Tessin zum ersten Mal hier in diesem Blog angesprochen. Damals stand die Einreichung eines Gesuchs um Finanzhilfen des Bundes für die Errichtung des Parks unmittelbar bevor. Nun hat das Schweizer Bundesamt für Umwelt mitgeteilt, dass es Finanzhilfen von 686.000 Franken für die Jahre 2010 - 2011 bewilligt hat.

Der geplante Nationalpark ist erst der zweite Nationalpark der Schweiz. Es wäre zudem der erste Nationalpark, der nach der neuen Pärkeverordnung aus dem Jahr 2007 errichtet wird. Der bestehende und bisher einzige Nationalpark der Schweiz wurde mit einer eigenen Gesetzgebung geschaffen. Dieser Nationalpark im Unterengadin im Schweizer Kanton Graubünden heißt einfach "Schweizer Nationalpark". Sobald in der Schweiz weitere Nationalpärke eingerichtet sind, muss wohl die Bezeichnung des ersten Schweizer Nationalparks überdacht werden.

Freitag, 27. August 2010

Behebung des Kernzonenproblems im Biosphärenreservat Spreewald

Die deutschen Biosphärenreservate und ihre Probleme waren schon des Öfteren Thema in diesem Blog. Und meistens ging es darum, dass einige der Biosphärenreservate die eine oder andere Bedingung der Unesco für Bioshärenreservate noch nicht erfüllen. Dies betrifft vor allem die Mindestgröße von Biosphärenreservaten sowie den Mindestanteil der Kernzonen von 3 Prozent an der Gesamtfläche des Biosphärenreservats.

Auch das Biosphärenreservat Spreewald im deutschen Bundesland Brandenburg hat zur Zeit noch nicht genügend Kernzonenfläche. Bei einer Gesamtgröße des Biosphärenreservats von 475 km² sind zur Zeit nur 10 km² Kernzone, das ist ein Anteil von 2,1 Prozent. Um die Unesco-Anerkennung zu erhalten, muss auch das Biosphärenreservat Spreewald innerhalb der kommenden 1 bis 3 Jahre weitere Kernzonenflächen ausweisen.  

Montag, 23. August 2010

Gibt es bald zwölf Naturparks in Hessen?

In Hessen gibt es Planungen, im Reinhardswald einen Naturpark auszuweisen. Dies wäre der zwölfte Naturpark in Hessen. Eine Prüfung durch den betroffenen Landkreis Kassel hat die Machbarkeit eines Naturparks im Reinhardswald bestätigt. Abklärungsbedarf gibt es noch mit Hessen Forst, die die zum größten Teil im Staatsbesitz befindlichen Wälder bewirtschaften.

Der Reinhardswald befindet sich in Nordhessen ca. 20 Kilometer nordnordöstlich von Kassel. Die Weser bildet die östliche Begrenzung des Reinhardswalds. Entlang des Nordendes des Reinhardswalds verläuft die Grenze zwischen den Bundesländern Hessen und Niedersachsen. Überregional bekannt ist der Reinhardswald durch die Sababurg, das Dornröschenschloss aus dem Märchen der Gebrüder Grimm. In der Nähe des Schlosses befindet sich der sogenannte Urwald Sababurg, ein ehemaliger Hutewald (Waldweide), der heute viele große und alte Eichen und Buchen beherbergt. Der Urwald Sababurg ist das älteste Naturschutzgebiet Hessens und das wohl bekannteste Naturwaldreservat des Bundeslands.

Die bestehenden elf Naturparks in Hessen sind:

Bergstraße-Odenwald, Gründung 1960, Größe 3.500 km²
Diemelsee, Gründung 1965, Größe 335 km²
Habichtswald, Gründung 1962, Größe 474 km²
Hessische Rhön, Gründung 1967, Größe 70 km²
Hessischer Spessart, Gründung 1962, Größe 730 km²
Hochtaunus, Gründung 1962, Größe 1.347 km²
Hoher Vogelsberg, Gründung 1957 als Naturschutzpark, ab 1967 Naturpark, Größe 883 km²
Kellerwald-Edersee, Gründung 2001, Größe 406 km²
Lahn-Dill-Bergland, Gründung 2007, Größe 874 km²
Meißner-Kaufunger Wald, Gründung 1962, Größe 920 km²
Rhein-Taunus, Gründung 1968, Größe 810 km²   

Weitere Informationen
Der Naturpark "Reinhardswald" in Hessen im Post vom 17.11.2023 in diesem Blog

Samstag, 21. August 2010

Naturschutzgebiet Feldberg im Südschwarzwald


Mit einer Fläche von 4.226 Hektar ist das Naturschutzgebiet Feldberg im Südschwarzwald das größte Naturschutzgebiet in Baden-Württemberg.

Im heutigen Post in diesem Blog wird das Naturschutzgebiet Feldberg kurz vorgestellt. Artikel in diesem Blog, die sich mit dem Naturschutzgebiet Feldberg befassen, sind und werden vom heutigen Post verlinkt.

Steckbrief
Name: Feldberg
Schutzgebietskategorie: Naturschutzgebiet
Fläche: 4.226,7 Hektar
Verordnung vom 27. September 1991
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Freiburg
Landkreise: Breisgau-Hochschwarzwald, Lörrach, Waldshut
Städte/Gemeinden: Feldberg (Schwarzwald), Hinterzarten, Oberried, Schluchsee, Todtnau, Bernau, Sankt Blasien

Das Naturschutzgebiet Feldberg ist eines der ältesten Naturschutzgebiete in BW, denn bereits im Jahr 1937 wurde eine erste Verordnung zu diesem Schutzgebiet erlassen. 

Der Feldberg ist eine herausragende Landschaft, weit über das Bundesland Baden-Württemberg hinaus. Der Feldberg ist mit einer Höhe von 1493 m ü NN nicht nur der höchste Berg des Schwarzwalds, sondern ganz Baden-Württembergs. Zudem ist der Feldberg der höchste Punkt Deutschlands außerhalb der Alpen. Nicht nur ein schmaler Gipfel, sondern eine flächenhafte Massenerhebung: das kennzeichnet den Feldberg. Der Feldberg hebt sich in jeder Hinsicht von seiner Umgebung ab. Man spricht auch von einer subalpinen Insel im Mittelgebirge. So befinden sich zum Beispiel im Monat Mai, wenn die Umgebung des Feldbergs bereits seit längerem schneefrei ist, um den Gipfel noch große, von weitem sichtbare Schneefelder.


Montag, 16. August 2010

UNESCO-Biosphärenreservate in Frankreich

14 von der UNESCO anerkannte Biosphärenreservate gibt es mit Stand 2021 in Frankreich. Davon befinden sich 11 in Festlandsfrankreich, eines auf der Insel Korsika, eines im Pazifik und eines in der Karibik.

Nachfolgend sind die einzelnen Biosphärenreservate Frankreichs mit einigen Kenndaten aufgelistet. Artikel in diesem Blog, die sich mit einzelnen Biosphärenreservaten in Frankreich befassen, sind vom heutigen Post aus verlinkt. 

Biosphärenreservate in Festlandsfrankreich
Iles et Mer d`Iroise
anerkannt 1988, erweitert und umbenannt 2012, Fläche: 99.149,33 Hektar, Kernzone 45.049,33 Hektar

Donnerstag, 12. August 2010

Aktualisierte Liste der FFH-Gebiete der borealen biogegraphischen Region

Mit einer Entscheidung vom 22. Dezember 2009 hat die EU bereits die dritte aktualisierte Liste der FFH-Gebiete der borealen biogeographischen Region veröffentlicht.

EU-Europa wird für das europäische Schutzgebietsnetzwerk Natura 2000 in neun biogeographische Regionen eingeteilt. Die boreale biogeographische Region ist eine dieser neun Regionen. Die FFH-Gebiete (Flora-Fauna-Habitat) bilden zusammen mit den Vogelschutzgebieten das Schutzgebietsnetzwerk Natura 2000. Die Listung der einzelnen Gebiete erfolgt in erster Ordnung unter den biogeographischen Regionen, in zweiter Ordnung unter den einzelnen Staaten.

Sonntag, 8. August 2010

Naturschutzgebiet Hirschberg in Vorarlberg


Blickt man vom Bodensee in Richtung Österreich (Vorarlberg), dominiert der Pfänder, der Hausberg von Bregenz, das Bild. Von Bregenz aus führt eine Seilschwebebahn auf den Pfänder. Vom Gipfel des Pfänder stellt man vielleicht überrascht fest, dass dieser Berg nur einer von mehreren Gipfeln einer kleinen Gebirgsgruppe ist, die sich zwischen dem Bodensee und der Bregenzerach sowie dem Westallgäu (Deutschland) erstreckt. Und der Pfänder (1063 m ü NN) ist nicht einmal der höchste Berg dieser Gebirgsgruppe. Diese Auszeichnung gebührt vielmehr dem Hirschberg (1095 m ü NN).

Der Gipfel des Hirschbergs und seine Umgebung sind Bestandteil des Naturschutzgebiets Hirschberg. Dies ist eines der älteren Naturschutzgebiete von Vorarlberg. Es wurde bereits im Jahr 1974 ausgewiesen. Die Größe des Naturschutzgebiets wird weder in der Verordnung von 1974 noch im Internetauftritt des Bundeslands Vorarlberg angegeben. Das Naturschutzgebiet hat in Nordost - Südwest - Richtung eine Ausdehnung von knapp 4 Kilometer. Die Nordwest - Südost - Ausdehnung ist ca. 1 Kilometer.  Insgesamt gibt es in Vorarlberg zur Zeit 23 Naturschutzgebiete.

Donnerstag, 5. August 2010

Erweiterung von zwei Nationalparks in England geplant

Das Vorhaben läuft unter dem Titel "Lakes to Dales Landscape Designation Project". Es geht darum, die beiden benachbarten Nationalparks Lake District und Yorkshire Dales so zu erweitern, dass ihre Grenzen aneinanderschließen und ein großes zusammenhängendes Schutzgebiet entsteht.

Bereits im Jahr 2004 begannen Untersuchungen darüber, welche der zwischen den beiden Nationalparks gelegenen Landschaften nationalparkwürdig sind. 11 Gebiete wurden in nähere Untersuchungen einbezogen. 9 dieser Gebiete wurden als geeignet für eine Erweiterung der Nationalparks angesehen. Sowohl der Lake Disctrict Nationalpark als auch der Yorkshire Dales Nationalpark sollen nun um jeweils zwei große Flächen erweitert werden. Für eine fünfte Fläche, das Orton Fells genannte Erweiterungsgebiet, steht noch nicht fest, welcher Nationalpark hierher erweitert werden soll. 

Montag, 2. August 2010

Unesco-Weltnaturerbe Pirin Nationalpark und Monte San Giorgio erweitert

Im Post vom 30.07.2010 sind die Unesco-Weltnaturerbestätten in Europa aufgelistet, bei denen auf der diesjährigen Sitzung des Unesco-Welterbekomitees in Brasilia eine Entscheidung über die Aufnahme in das Weltnaturerbe bzw. über eine Erweiterung fallen soll.
   
Inzwischen sind die Entscheidungen für zwei der drei im Post vom 30.07.2010 genannten Gebiete gefallen. 

Bulgariens Weltnaturerbestätte Pirin-Nationalpark wird erweitert. Bisher war die Fläche dieses Weltnaturerbes 27.000 Hektar, die Erweiterung umfasst 40.000 Hektar. Die Erweiterungsfläche deckt sich mit Ausnahme zweier Skigebiete mit dem Pirin-Nationalpark und betrifft zum größten Teil Hochgebirge über 2000 Meter mit Alpwiesen, Felsgelände und Gipfeln.

Die Schweizer Weltnaturerbestätte Monte San Giorgio wird um ein unmittelbar angrenzendes Gebiet in Italien erweitert. Das neue Gebiet zeichnet sich ebenfalls durch Fundstätten von triasischen Meeresfossilien aus. Das Gebiet hat nun eine Gesamtgröße von 1089 Hektar mit einer umgebende Pufferzone von weiteren 3207 Hektar.

Die Sitzung des Unesco-Welterbekomitees geht noch bis zum 3. August 2010.

http://whc.unesco.org  

Hier gibt es eine Übersicht über die Unesco-Weltnaturerbestätten in Europa. Von dort werden alle Artikel in diesem Blog, die sich mit einzelnen Weltnaturerbestätten beschäftigen, verlinkt.

Sonntag, 1. August 2010

Naturwaldreservat Friedergrieß in den Ammergauer Alpen


Das Naturwaldreservat Friedergrieß in den Ammergauer Alpen bei Garmisch-Partenkirchen ist sicher etwas besonderes unter den bayerischen Naturwaldreservaten. 

Das Gebiet ist ganz besonders durch Dynamik gekennzeichnet. Das Naturwaldreservat Friedergrieß hat eine Größe von 79,8 Hektar und wurde im Jahr 1978 ausgewiesen.

Das Naturwaldreservat Friedergrieß befindet sich innerhalb des Naturschutzgebiets Ammergebirge, dem flächengrößten Naturschutzgebiet in Bayern.

Die Friederlaine, ein von Norden aus der Kreuzspitzgruppe der Ammergauer Alpen kommender Wildbach, bemüht sich ständig, Unmengen von Geröll fächerartig über die kleine Ebene zwischen dem Ofenberg im Süden und dem Scharfeck / Sunkenkopf im Norden zu verteilen. Das erfordert von der Vegetation umfangreiche Anpassungsprozesse. Teilweise sind von den Geröllmassen auch Waldgebiete betroffen. Dort sterben die alten Bäume auf größeren Flächen ab.