Donnerstag, 29. Dezember 2011

Unesco-Stellungnahme zur Weltnatur- und -kulturerbestätte Ibiza

Die Überwachung und Verringerung des Freizeitbootverkehrs, die Verbesserung der Abwasserreinigungsanlagen, die Erweiterung und Einbeziehung des Cabrera-Inselarchipels sowie die Einrichtung eines Monitoringsystems: das sind die wesentlichen Auflagen, die die Unesco bei der in diesem Jahr erfolgten Überprüfung des Naturteils der Unesco-Welterbestätte Ibiza gemacht hat.

Dienstag, 27. Dezember 2011

Neue Internetseite der Regierung Rheinland-Pfalz zum Nationalpark

Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz sind die einzigen größeren Flächenländer Deutschlands, die zur Zeit noch ohne Nationalpark sind. Aber in beiden Bundesländern sind die Regierungen dabei, die Vorbereitungen und Voraussetzungen für die Schaffung eines Nationalparks zu treffen. Hierbei gehen die beiden Bundesländer durchaus unterschiedliche Wege.

In Rheinland-Pfalz hat die Regierung jetzt eine neue Internetseite freigeschaltet, die über das Thema Nationalpark für Rheinland-Pfalz informiert.
www.nationalpark.rlp.de

Donnerstag, 22. Dezember 2011

EU anerkennt zusätzliche FFH-Gebiete

Im November 2011 hat die EU die Listen der FFH-Gebiete (Flora-Fauna-Habitat-Gebiete im Netzwerk Natura 2000) für sechs biogeographische Regionen aktualisiert. Die Gesamtzahl der FFH-Gebiete erhöhte sich um 166 auf 22.558, die Gesamtfläche der FFH-Gebiete erhöhte sich um 2,6 Prozent auf 18.800 km².

Das Gebiet der EU ist in Bezug auf die FFH-Gebiete in neun biogeographische Regionen unterteilt. Für die folgenden sechs Regionen gibt es neue Listen: alpine Region, atlantische Region, boreale Region, kontinentale Region, Mittelmeer-Region und Pannonische Region.

Betroffen sind 16 Mitgliedstaaten: Österreich, Belgien, Zypern, Frankreich, Deutschland, Griechenland, Ungarn, Irland, Italien, Lettland, Luxemburg, Niederlande, Polen, Spanien, Schweden und Großbritannien. Der größere Teil der neu hinzugekommenen Flächen erstreckt sich auf Meeresgebiet, vor allem im Atlantik und im Mittelmeer. Dort gab es bisher den größten Nachholbedarf bei der Ausweisung von FFH-Gebieten.

Hier sind bemerkenswerte Veränderungen in einigen der 16 Staaten:

Montag, 19. Dezember 2011

Wildnisgebietskonzept Nordrhein-Westfalen

Unter den deutschen Bundesländern ist Nordrhein-Westfalen am weitesten fortgeschritten, wenn es um die einheitliche Schutzgebietskategorie des Wildnisgebiets geht. 

Eine Schutzgebietskategorie wie etwa die US-amerikanische Wilderness Area gibt es zur Zeit in Deutschland noch nicht. Sucht man in Deutschland Wildnisgebiete, muss man sie sich mühsam aus anderen Schutzgebietskategorien zusammenpuzzeln. Nationalparks umfassen zu einem unterschiedlichen Prozentsatz Wildnisgebiete. Die Kernzonen der Biosphärenreservate sind ebenfalls als Wildnisgebiete einzustufen. Dann gibt es die Naturwaldreservate nach den Landeswaldgesetzen. Und auch eine Minderheit unter den Naturschutzgebieten sowie FFH-Gebieten schützt Wildnis, indem der Prozessschutz gewährleistet wird.


Nordrhein-Westfalen entwickelt zur Zeit ein Wildniskonzept. Es fußt auf der Entschließung des Europäischen Parlaments vom 03.02.2009 zur Wildnis in Europa, auf den Prager Beschlüssen vom 28./29.05.2009, auf der Biodiversitätsstrategie der Bundesregierung und auf der Wildniskonferenz der EU vom 16.11.2010. 

Donnerstag, 15. Dezember 2011

"Fahrtziel Natur" in Deutschland, Österreich und der Schweiz

"Fahrtziel Natur" ist eine gemeinsame Aktion von Deutscher Bahn, dem Verkehrsclub Deutschland VCD, dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland BUND und dem Naturschutzbund Deutschland e.V. NABU. Zur Zeit bezieht sich Fahrtziel Natur auf 19 Schutzgebiete. 17 dieser Gebiete befinden sich in Deutschland, je eines ist in Österreich und in der Schweiz.

Im Rahmen von Fahrtziel Natur geht es nicht nur darum, attraktive Fahrtmöglichkeiten mit der Bahn zu den Urlaubsorten am Rand der teilnehmenden Schutzgebiete anzubieten. Es wird auch Wert darauf gelegt, dass man vom Urlaubsort das Schutzgebiet mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichen kann.

Dies sind die 19 Schutzgebiete:

Sonntag, 11. Dezember 2011

Grenzüberschreitende Ramsar-Gebiete ("Transboundary Ramsar Sites")

Nach dem Artiktel 5 der Ramsar-Konvention (internationales Übereinkommen zum Schutz der Feuchtgebiete) sowie nach der Resolution VII.19 von 1999 können Staaten bestimmte Ramsar-Gebiete als grenzüberschreitende Ramsar-Gebiete deklarieren, wenn diese Gebiete auf beiden Seiten einer Staatsgrenze aneinandergrenzen. Die Staaten müssen sich in diesem Fall verpflichten, beim Management der betroffenen Ramsar-Gebiete zusammenzuarbeiten sowie das Ramsar-Sekretariat darüber in Kenntnis zu setzen.

Das Ramsar-Sekretariat hat nun eine Liste der aktuell erklärten grenzüberschreitenden Ramsar-Gebiete (Transboundary Ramsar Sites) herausgegeben. Insgesamt werden in dieser Liste 13 Gebiete genannt. Davon befindet sich nur ein Gebiet außerhalb Europas (in Afrika). Bei der Mehrzahl der Gebiete sind zwei Staaten beteiligt. Bei einem grenzüberschreitenden Gebiet sind drei Staaten beteiligt. Die 12 europäischen Gebiete sind:

Dienstag, 6. Dezember 2011

Unterstützer des geplanten Nationalparks Nordschwarzwald in den Startlöchern

Im vorletzten Post war die Rede von den Widerständen, die sich gegen den geplanten Nationalpark Nordschwarzwald manifestieren. Aber das ist nur die eine Seite der Medaille. Heute sollen die Unterstützer des Nationalparks das Thema sein.

Samstag, 3. Dezember 2011

Europäische Weltnaturerbestätten sind nicht auf der roten Liste

Die Unesco führt eine rote Liste derjenigen Welterbestätten, deren Welterbestatus in Gefahr ist. Unter den europäischen Weltnaturerbestätten ist zur Zeit keine auf der roten Liste.

Das Unesco-Welterbe gliedert sich in die Kategorien Weltnaturerbe, Weltkulturerbe und gemischte (Natur und Kultur) Welterbestätten. Weltweit gibt es zur Zeit 183 Weltnaturerbestätten. Davon befinden sich 30 in Europa. Von den 183 Weltnaturerbestätten befinden sich zur Zeit 18 auf der roten Liste der Welterbestätten in Gefahr. Darunter befindet sich zur Zeit keine Weltnaturerbestätte in Europa.

Freitag, 2. Dezember 2011

Widerstand gegen den geplanten Nationalpark Nordschwarzwald

Noch ist das ausführliche Fachgutachten zum geplanten Nationalpark Nordschwarzwald gar nicht beauftragt, da regt sich in einigen Gemeinden in der Region bereits der Widerstand. Einige Gemeinderäte wollen das Projekt bereits jetzt rundweg ablehnen, ohne sich ausführlicher mit dem Für und Wider zu beschäftigen.

Und wer in diesen Tagen durch den Nordschwarzwald fährt, nimmt verwundert Aufkleber auf Autoscheiben und in der Landschaft stehende Transparente zur Kenntnis, die eine Anti-Nationalpark-Haltung zum Ausdruck bringen.

Mittwoch, 30. November 2011

Geopark Ries für weitere fünf Jahre Nationaler Geopark

Die GeoUnion Alfred Wegener Stiftung, der Dachverband der geowissenschaftlichen Vereinigungen in Deutschland, hat dem Geopark Ries für weitere fünf Jahre das Label Nationaler Geopark verliehen. Das Label Nationaler Geopark wird jeweils nur für die Dauer von fünf Jahren verliehen und ist an bestimmte Bedingungen wie zum Beispiel bestimmte Qualitätsstandards bei den Einrichtungen für Besucher gebunden. Der Geopark Ries wurde im Jahr 2006 zum ersten Mal mit dem Label Nationaler Geopark ausgezeichnet.

Insgesamt gibt es in Deutschland zur Zeit 13 Geoparks, die als Nationaler Geopark anerkannt sind. Von diesen 13 Parks sind wiederum 6 Mitglied des European Geoparks Network sowie des Global Geoparks Network. Allerdings ist der Geopark Ries zur Zeit noch nicht Mitglied in den internationalen Netzwerken.

Der Geopark Ries mit einer Fläche von ca. 1.800 km² befindet sich an der Nahtstelle von Schwäbischer Alb und Fränkischer Alb. Der größere Teil des Geoparks befindet sich in Bayern, der kleinere Teil in Baden-Württemberg. 5 Landkreise und 53 Gemeinden sind am Geopark beteiligt.

Das Nördlinger Ries ist der am besten erhaltene Krater Europas. Vor 14,5 Millionen Jahren ist an der Stelle des heutigen Nördlinger Ries ein Meteorit eingeschlagen. Durch die Wucht des Einschlags wurden die anstehenden Juragesteine verformt, gepresst und viele Kilometer weit emporgeschleudert. Nach dem Einschlag war das Gebiet einige Millionen Jahre lang von einem großen See bedeckt. Neben den Relikten aus dem Meteoriteneinschlag sind auch die Sedimente des ehemaligen Sees ein wichtiger Bestandteil der Landschaft und des Geoparks.

Hier gibt es eine Übersicht über die Nationalen GeoParks in Deutschland. Von dort sind alle Artikel in diesem Blog, die sich mit einzelnen Geoparks befassen, verlinkt.     

Mittwoch, 23. November 2011

Bergtour auf den Wiedemerkopf im Naturschutzgebiet Allgäuer Hochalpen


Das Naturschutzgebiet Allgäuer Hochalpen ist mit einer Fläche von 20.724 Hektar das größte Naturschutzgebiet des bayerischen Regierungsbezirks Schwaben sowie das zweitgrößte Naturschutzgebiet Bayerns (nach den Ammergauer Alpen).

Der Wiedemerkopf ist einer der zahlreichen Gipfel im Naturschutzgebiet.

Das im Jahr 1992 verordnete Naturschutzgebiet umfasst große Teile des Hauptkamms der Allgäuer Alpen südlich, östlich und nordöstlich des bekannten Kurorts Oberstdorf. Auch der südlichste Punkt Deutschlands ist Bestandteil des Naturschutzgebiets.

Das Naturschutzgebiet Allgäuer Hochalpen zeichnet sich durch eine große Vielfalt an Landschaftsformen aus. Das wiederum hat seine Ursache in der Vielzahl der im Gebiet vorkommenden Gesteine. Die Allgäuer Alpen sind das in geologischer Sicht vielfältigste Alpengebiet Deutschlands. In den Hochtälern der Allgäuer Alpen wird Viehwirtschaft betrieben. Aus diesem Grund sind die Allgäuer Alpen etwas waldärmer als viele andere Teile der bayerischen Alpen. Die ausgedehnte Viehwirtschaft ist wiederum in den besonders fruchtbaren Böden begründet. Die Viehwirtschaft wird durch das Naturschutzgebiet nicht eingeschränkt. 

Im Gegensatz zu den Weidelandschaften stehen die unglaublich formenreichen Hochgebirgslandschaften. Die steilsten Grasberge der ganzen Alpen sind im Gebiet ebenso vorhanden wie weltenferne, zerborstene Felsberge aus Hauptdolomit.

Sonntag, 20. November 2011

Gute und schlechte Nachrichten zu den Biosphärenparks in Österreich

Der Lungau, eine Region im österreichischen Bundesland Salzburg, erwartet im Frühjahr 2012 die Anerkennung als UNESCO-Biosphärenpark. Der Lungau wäre der größte Biosphärenpark in Österreich. Die Bewertungskommission der Unesco hat den Lungau bereits besucht. Bis Ende 2011 sollen alle Unterlagen zum zukünftigen Biosphärenpark bei der Unesco eingereicht sein. Offen ist noch die Finanzierung des Parks seitens des Bundeslandes Salzburg. Vor allem in den ersten fünf Jahren entstehen für den Aufbau der Parkeinrichtungen höhere Kosten.

Sorgen bereitet dagegen weiterhin der geplante Biosphärenpark Nockberge im Bundesland Kärnten. Dort ist seit vielen Jahren geplant, den von der Unesco nicht anerkannten Nationalpark in einen Biosphärenpark umzuwandeln. Probleme gibt es vor allem mit den Grundstückseigentümern im Gebiet. Es ist schwierig, die Kernzonen und Pflegezonen des Biosphärenparks festzulegen. Nachdem im Dezember 2010 die Verträge fast unter Dach und Fach waren, machten die Grundstückseigentümer später wegen von den Naturschutzorganisationen eingebrachten kleineren Änderungen wieder einen Rückzieher. Das größte Problem beim geplanten Biosphärenpark Nockberge ist, dass die Grundstückseigentümer eine zeitliche Befristung des Schutzstatus auf die Dauer von 20 Jahren fordern. Danach solle Bilanz gezogen und gegebenenfalls aus dem Schutzgebiet ausgestiegen werden. Eine zeitliche Befristung ist jedoch mit den internationalen Bestimmungen nicht vereinbar. Ein zeitlich befristeter Biosphärenpark würde genausowenig eine Anerkennung der Unesco bekommen wie der bestehende Nationalpark. Somit gibt es noch einiges zu tun, bis ein Unesco-Biosphärenpark Nockberge Wirklichkeit werden kann.

Mittwoch, 16. November 2011

Europarat erneuert zehn Europadiplome für Schutzgebiete

Das Europadiplom für Schutzgebiete ist eine hohe Auszeichnung. Das seit dem Jahr 1965 bestehende Label haben bis heute 70 Schutzgebiete in 26 europäischen Ländern erhalten. Das Europadiplom muss fünf Jahre nach der ersten Vergabe und dann alle zehn Jahre erneuert werden. Im Jahr 2011 wurden die Europadiplome für elf Schutzgebiete erneuert.

Das Europadiplom für diese elf Schutzgebiete gilt nun bis zum Jahr 2021. Die Erneuerung des Labels ist bei der Mehrzahl der Schutzgebiete mit einer Bedingung und bei allen Schutzgebieten mit mehreren Empfehlungen verbunden. Dies sind die elf Schutzgebiete:


Donnerstag, 10. November 2011

Neues von den Dark Sky Parks

Ein dunkler Nachthimmel mit der Möglichkeit, Tausende von Sternen zu sehen, gilt heute bereits als Privileg. Der Blick von einem Satelliten auf die nächtliche Erde zeigt, wie hell die Nacht inzwischen geworden ist, vor allem in Europa und Nordamerika. Die Lichtüberflutung hat nicht nur Auswirkungen auf den Menschen. Ganze Ökosysteme sind als Folge des Fehlens einer richtigen Nacht sowie des ausbleibenden Tag-Nacht-Wechsels bedroht.

Gleichsam eine Gegenbewegung zur immer mehr zunehmenden Lichtverschmutzung stellt die Dark Sky Asociation (Dunkler Himmel - Gesellschaft) mit Sitz in den USA dar. Diese Organisation setzt sich für die Wiederherstellung des dunklen Nachthimmels ein. Gebiete können eine Auszeichnung als Dark Sky Park erhalten, wenn sie bestimmte Bedingungen einhalten. 

Samstag, 5. November 2011

Neue Geoparks in Deutschland

Neue Nachrichten von den Geoparks in Deutschland: Der Geopark Westerwald-Lahn-Taunus strebt die Anerkennung als Nationaler Geopark in Deutschland an. Und in Norddeutschland wurde der neue Geopark Nordisches Steinreich gegründet.

Freitag, 4. November 2011

Autertal / St. Lorenzer Hochmoor ist 20. Ramsar-Gebiet Österreichs

Das St. Lorenzer Hochmoor im österreichischen Bundesland Kärnten in den Nockbergen ist ein bedeutendes Feuchtgebiet. Nun wurde das Gebiet als Ramsar-Gebiet im Rahmen des internationalen Abkommens zum Schutz der Feuchtgebiete ausgewiesen. Dies ist das 20. Ramsar-Gebiet Österreichs.

Das Gebiet hat eine Größe von 48 Hektar, die Koordinaten sind 13 55 11 E / 46 51 54 N. Das St. Lorenzer Hochmoor ist seit dem Jahr 2002 auch als Natura 2000-Gebiet ausgewiesen. Das Gebiet soll auch eine der Kernzonen des geplanten Biosphärenparks Nockberge werden.

Der Wasserhaushalt des Gebiets ist in der Vergangenheit durch die Anlage von Gräben gestört worden. Seit einiger Zeit laufen Renaturierungsmaßnahmen, z.B. der Einbau von Holzwänden.

Hier gibt es eine Übersicht über die Ramsar-Gebiete Österreichs. Von dort sind alle Artikel in diesem Blog, die sich mit einzelnen Ramsar-Gebieten Österreichs befassen, verlinkt. 

Mittwoch, 2. November 2011

Frankreich plant drei neue Biosphärenreservate

Zu den vorhandenen zehn UNESCO-Biosphärenreservaten in Frankreich könnten in absehbarer Zeit drei neue hinzukommen.

Am weitesten fortgeschritten sind die Planungen für das neue Biosphärenreservat Bassin du Dordogne. Die offizielle Bewerbung wurde im vergangenen September bei der UNESCO eingereicht. Das Biosphärenreservat soll das gesamte Becken des Flusses Dordogne umfassen, von den Quellen in der Auvergne im französischen Zentralmassiv bis zur Mündung in die Garonne in der Nähe von Bordeaux.

Seit längerem in Planung ist die Schaffung eines Biosphärenreservats im Verlauf der Oberläufe der Flüsse Loire und Allier (Hautes Vallees de la Loire et de l´Allier). Aus Anlass des 25 jährigen Jubiläums des Aktionsbündnisses "Lebendige Loire" wurde die Schaffung des Bioshärenreservats im vergangenen Oktober noch einmal bekräftigt. Für einen Teil des betroffenen Gebiets gibt es auch Planungen für die Einrichtung eines neuen Naturparks (Parc Naturel Regional des gorges de L`Allier et de la Margeride).

Auch im Audomarois ist die Schaffung eines Biosphärenreservats geplant. Der Audomarois ist eine Sumpflandschaft in Nordfrankreich in der Nähe der Kanalküste. Die Kandidatur soll im Jahr 2012 der UNESCO übergeben werden. Das Gebiet ist ein Teil des Naturparks Caps et Marais d`Opale.

Hier gibt es eine Übersicht über die Biosphärenreservate in Frankreich. Von dort sind alle Artikel in diesem Blog, die sich mit einzelnen Biosphärenreservaten befassen, verlinkt. 

Samstag, 29. Oktober 2011

Mallorca`s öffentliche Finca (finca publica) Mortitx


In der nördlichen Serra de Tramuntana der Balerareninsel Mallorca befinden sich einsame, bizarre Karstlandschaften. Die Regierung der Balearen hat bereits im Jahr 1983 eine 719,27 Hektar große Länderei (Finca) dort aufgekauft, um das Gebiet für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Dieses Gebiet heißt heute Finca publica de Mortitx

Im Gebiet befindet sich unter anderem die Mortitx-Schlucht (Torrent de Mortitx), die nur mit entsprechender Ausrüstung begangen werden kann. Neben einer Vielzahl von verfallenden Pfaden und weglosen Möglichkeiten gibt es in der finca publica de Mortitx auch einen hervorragend beschilderten Weg, der hin und zurück eine Länge von ca. 10 Kilometer aufweist. Der Weg nennt sich cami de ses basses. Er führt über einen Pass zu einem Hochplateau über dem Meer.

Dienstag, 18. Oktober 2011

Naturpark "Massif des Bauges" wird dritter international anerkannter Geopark Frankreichs

Der französische Naturpark (Parc Naturel Regional) Massif des Bauges ist bei der 10. Konferenz des europäischen und internationalen Netzwerks der Geoparks im September 2011 als internationaler Geopark anerkannt worden. Damit gibt es in Frankreich jetzt drei international anerkannte Geoparks.

Die beiden anderen Geoparks sind Parc Naturel Regional du Luberon und Reserve Geologique de Haute Provence.

Der Naturpark Massif des Bauges wurde im Jahr 1995 geschaffen. Er hat eine Größe von 85.600 Hektar. Der Park befindet sich in der Region Rhones Alpes in den Departements Savoie und Haute-Savoie und umfasst eine über 2.000 Meter hohe Gebirgskette der Alpen. An seinem Nordrand befinden sich die Seen von Annecy und Bourget.

Weitere Informationen
UNESCO Global Geoparks in Frankreich im Post vom 11.05.2020

Hier gibt es eine Übersicht über die UNESCO Global Geoparks in Europa. Von dort werden alle Artikel in diesem Blog, die sich mit einzelnen Geoparks befassen, verlinkt.

Sonntag, 16. Oktober 2011

Oberösterreich verordnet Europaschutzgebiet Traun-Donau-Auen

Mit der Verordnung Nr. 79 vom 30.09.2011 hat die Landesregierung des österreichischen Bundeslandes Oberösterreich das Europaschutzgebiet Traun-Donau-Auen ausgewiesen. Das Schutzgebiet hat eine Größe von 664 Hektar und befindet sich bei der Stadt Linz. Das neue Europaschutzgebiet ist sowohl nach der europäischen Vogelschutzrichtlinie als auch nach der FFH-Richtlinie geschützt.

Der Fluss Traun kommt aus dem Salzkammergut und mündet südöstlich von Linz in die Donau. Im Mündungsbereich sowie entlang der Flüsse Donau und Traun befinden sich Biotope von europäischer Bedeutung wie zum Beispiel natürliche eutrophe Seen, Flüsse, submediterrane Halbtrockenrasen, feuchte Hochstaudenfluren und Auenwälder. Im Gebiet kommen 41 Vogelarten vor, die nach der Vogelschutzrichtlinie geschützt sind, darunter Wespenbussard, Eisvogel, Schwarzspecht und Neuntöter. 

Ein Teil des neuen Europaschutzgebiets ist mit einer Fläche von 315 Hektar bereits im Jahr 2004 als Naturschutzgebiet ausgewiesen worden. Insgesamt hat Oberösterreich jetzt 15 Europaschutzgebiete ausgewiesen. Weitere Gebiete stehen noch zur Ausweisung an.

Weitere Informationen
Die FFH-Gebiete in Oberösterreich im Post vom 09.03.2021 

Samstag, 15. Oktober 2011

387 Hektar neue Waldwildnis in Thüringen

Anfang Oktober 2011 hat das deutsche Bundesland Thüringen 387 Hektar Staatswald neu aus der forstwirtschaftlichen Nutzung genommen. Das neue zukünftige Wildnisgebiet befindet sich im Thüringer Wald bei der weltbekannten Wartburg im Bereich Eisenach-Wartburg-Hohe Sonne. Unmittelbar an dieses Gebiet grenzen weitere aus der Nutzung genommene Wälder an, 23 Hektar Totalreservat im Naturschutzgebiet Wartburg-Hohe Sonne und 24 Hektar Wald der Wartburgstiftung.

Mit Stand Frühjahr 2011 hat Thüringen 9.907 Hektar Waldwildnis. Darunter fallen die 50 Naturwaldparzellen Thüringens mit einer Gesamtfläche von 4.040 Hektar (Quelle: www.naturwaelder.de). Die größte Wildnisfläche in Thüringen ist zur Zeit der Nationalpark Hainich. Weitere Wildnisgebiete gibt es in den Biosphärenreservaten Rhön und Vessertal.

Das Ziel der Thüringer Landesregierung ist gemäß dem Koalitionsvertrag, insgesamt 25.000 Hektar Wald aus der forstwirtschaftlichen Nutzung zu nehmen. Damit will Thüringen seinen Beitrag für eine Umsetzung der Biodiversitätsstrategie der Bundesregierung leisten. Ein Teil dieser Flächen wird zukünftig durch die erforderliche Vergrößerung der Kernzonen in den Biosphärenreservaten Rhön und Vessertal abgedeckt. Im Rahmen des Naturschutzgroßprojekts Hohe Schrecke sollen ca. 1.000 Hektar Wald aus der forstwirtschaftlichen Nutzung genommen werden. Wildnispläne gibt es auch für das untere Schwarzatal.  

Mittwoch, 12. Oktober 2011

Neuer Nationalpark "Bottnischer Meerbusen" in Finnland

Im Post vom 25.02.2011 in diesem Blog war der 36. Nationalpark in Finnland, der Nationalpark Sipoonkorpi bei Helsinki das Thema. Finnland hat jetzt noch einen weiteren Nationalpark ausgewiesen, den 37. Nationalpark des Landes.

Dies ist der Nationalpark Bottnischer Meerbusen (in der in Finnland gebräuchlichen internationalen Sprache heißt er Bothnian Sea National Park). Der neue Nationalpark ist 912 km² groß. Der überwiegende Teil des Nationalparks ist Meeresfläche. Nur 15 km² des Parks sind Land. Der neue Park befindet sich in der Provinz Westfinnland in den Landschaften Südwestfinnland und Satakunta. 

Die Inselarchipele, die im Bereich des Nationalparks vor der Küste liegen, sind durch die Anhebung der Landmasse nach dem Abschmelzen der Gletscher der letzten Eiszeit entstanden. Die Hebungsvorgänge dauern noch an. Der Park umfasst die Archipele Oura, Gummandoora, Pooskeri, Luvia, Rauma und Uusikaupunki sowie die Preiviikinlahti-Bucht.

Montag, 10. Oktober 2011

Vorarlberg verordnet Naturschutzgebiet "Gipslöcher" neu

Mit der 41. Verordnung vom 20. 09. 2011 hat das österreichische Bundesland Vorarlberg die Verordnung über das Naturschutzgebiet "Gipslöcher" in Lech neu gefasst.

Eine erste Verordnung zum Naturschutzgebiet Gipslöcher datiert aus dem Jahr 1988. In der jetzt bekanntgemachten Neufassung hat sich am Gebietsumfang nichts geändert. Neu ist in der zweiten Verordnung eine genaue Beschreibung des Schutzzwecks. Gegenüber der ersten Verordnung werden auch die im Schutzgebiet geltenden Verbote präziser gefasst.

Leider wird in den Verordnungen des Bundeslandes Vorarlberg die Flächengröße der jeweiligen Schutzgebiete nicht genannt. Wünschenswert wäre es auch, dass in der pdf-Ausgabe der Landesgesetzblätter eine Karte mit der Umgrenzung des jeweiligen Schutzgebietes beigefügt ist. Zwar gibt es auch das geographische Informationssystem des Bundeslandes Vorarlberg. Das ist aber kein Ersatz, wenn es darum geht, die mit der aktuellen Verordnung geltenden Schutzgebietsgrenzen anzusehen und diese Schutzgebietsgrenzen mit den Daten aus früheren Verordnungen zu vergleichen.

Das Naturschutzgebiet Gipslöcher in Lech ist eines von zur Zeit 24 Naturschutzgebieten in Vorarlberg. Das Gebiet befindet sich bei Oberlech, einem hochgelegenen Ortsteil der weltbekannten Gemeinde Lech am Arlberg. Das Naturschutzgebiet besteht aus drei räumlich getrennten Teilgebieten. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von den unteren, mittleren und oberen Gipslöchern. Im Naturschutzgebiet kommen Gipsdolinen gehäuft vor. Das sind Einbruchkrater, die durch Auslaugung des gipshaltigen Untergrunds entstehen. Die Gipsdolinen sind Heimat einer besonderen und vielfältigen Flora.     

Donnerstag, 6. Oktober 2011

Neuer Internetauftritt der Schutzgebiete Aragons

Die spanische autonome Region Aragon hat die Internetseite über die Schutzgebiete vollkommen neu gestaltet.

Auf www.rednaturaldearagon.com finden sich jetzt alle erdenkbaren Informationen über die Schutzgebiete dieser faszinierenden spanischen Region zwischen den Pyrenäen und dem iberischen Gebirgssystem. 40 Prozent der Fläche von Aragon sind in der einen oder anderen Form geschützt. Hochgebirge mit Gletschern in den Pyrenäen, Hochplateaus mit riesigen, von Flüssen ausgesägten Schluchten, Wälder und die trockene Ebro-Ebene sind nur einige der Naturwunder, die man in Aragon entdecken kann.

Auf der neuen Internetseite gibt es Informationen über einen Nationalpark (parque nacional), über vier Naturparks (parque natural), über drei geschützte Landschaften (paisaje protegido), über drei Naturschutzgebiete (reserva natural dirigida), über fünf Naturdenkmäler (monumento natural) sowie über zwei Schutzgebiete für wilde Tiere (refugio de fauna silvestre). 

Zu jedem Schutzgebiet gibt es allgemeine Informationen, eine interaktive google-Karte, Informationen über die Wanderwege, die gesetzlichen Bestimmungen, Veröffentlichungen und Gesetzestexte und eine Bildergalerie.

Einmal mehr zeigt sich an Hand dieser neuen Internetseite die Vorreiterrolle Spaniens beim Flächennaturschutz.        

Sonntag, 2. Oktober 2011

Frankreichs Nationalpark Port-Cros erhält Pufferzone

Der Nationalpark Port-Cros ist der einzige Nationalpark in Frankreich, der seit seiner Gründung im Jahr 1963 keine Pufferzone aufweist. Im Jahr 2006 ist in Frankreich ein neues Gesetz über die Nationalparks in Kraft getreten. Dieses Gesetz sieht zwingend eine Kernzone und eine Pufferzone für jeden Nationalpark vor. 

Beim Nationalpark Port-Cros besteht nun Handlungsbedarf. Der Park befindet sich an der französischen Mittelmeerküste in der Region Provence-Alpes Cote d`Azur und im Departement Var. Es ist einer von zur Zeit neun Nationalparks in Frankreich (zwei weitere Nationalparks sind gerade im Entstehen). Der Nationalpark Port-Cros umfasst die vier Inseln Port-Cros, Bagaud, la Gabiniere und Rascas. Seine Landfläche beträgt zur Zeit 700 Hektar. Dazu kommt eine Meeresfläche von 1.288 Hektar. Nun gilt es, die neuen Grenzen für die Kernzonen und die Pufferzonen des Parks zu definieren. 

Geplant ist, dass Teile der Insel Porquerolles zur Kernzone des Parks hinzukommen. Die Pufferzone des Parks soll sich auf die gesamte Meeresfläche der Hyeres-Inseln (Name der Inselgruppe) und auf den Südhang des Maures-Massifs auf dem angrenzenden Festland erstrecken. 

Vom 22. August bis zum 22. September 2011 fand die Beteiligung der Öffentlichkeit zur Parkerweiterung statt. Trotz der wirtschaftlichen Vorteile, die ein Nationalpark für die Bevölkerung in der Umgebung bringt, gibt es teilweise Widerstände gegen die Parkerweiterung. Die neue Verordnung zum Nationalpark Port-Cros wird erst im Jahr 2014 erwartet.

Freitag, 30. September 2011

England`s Naturschutzbehörde genehmigt Erweiterung der Nationalparke Lake District und Yorkshire Dales

Natural England, die Naturschutzbehörde von England, hat am 28. September 2011 die Prüfung der Erweiterungspläne des Lake District Nationalparks sowie des Yorkshire Dales Nationalparks abgeschlossen und die Erweiterung gutgeheißen. Es liegt jetzt am Umweltministerium, die Erweiterung zu beschließen.

Beide Nationalparks sollen um insgesamt 500 km² erweitert werden. Nach der Erweiterung werden beide Nationalparks teilweise unmittelbar an die Autobahn M 6 grenzen und damit auch aneinander grenzen. Der Lake District Nationalpark befindet sich westlich der M 6, der Yorkshire Dales Nationalpark liegt östlich der M 6 in Nordengland.

Der Yorkshire Dales Nationalpark soll an zwei Stellen erweitert werden. Im Norden des bestehenden Parks sollen die Orton Fells, die nördlichen Howgill Fells, das Wild Boar Fell sowie Mallerstang einbezogen werden. Die Erweiterung im Westen umfasst die Barbon -, Middleton -, Casterton - und Leck Fells, den Fluss Lune und einen Teil des Firbank Fells und andere Fells westlich des Flusses Lune.

Der Lake District Nationalpark soll ebenfalls an zwei Stellen erweitert werden. Im Osten des bestehenden Schutzgebiets kommen Birkbeck Fells Common sowie Whinfell Common hinzu. Im Süden wird der Nationalpark um ein Gebiet von den Helsington Barrows zum Sizergh Fell und um einen Teil des Lyth-Tales erweitert.

England verfügt zur Zeit über 10 Nationalparks. Der Lake Disctrict Nationalpark hat zur Zeit eine Größe von 2.292 km², der Yorkshire Dales Nationalpark hat eine Größe von 1.769 km².

Freitag, 23. September 2011

Der zwölfte PAN Park befindet sich in Litauen

Bei der zehnten PAN Parks Wildniskonferenz im September 2011 erhielt das Gebiet des Dzukija-Nationalparks sowie des angrenzenden Cepkeliai-Reservats in Litauen das Label PAN Park. Dies ist bereits das 12. Gebiet in Europa, das als PAN Park zertifiziert worden ist. PAN Parks ist eine Wildnisorganisation, die ein Zertifizierungssytem für Wildnisgebiete entwickelt hat und die ein wichtiger Partner bei der Entwicklung eines Wildnissystems innerhalb der EU ist. 

Voraussetzung für die Zertifizierung eines Gebiets als PAN Park sind unter anderem eine Wildnisfläche von mindestens 10.000 Hektar und eine Mindestgröße des Schutzgebiets von 20.000 Hektar. Cepkeliai-Dzukija ist der erste PAN Park in Litauen und der zweite PAN Park in den baltischen Staaten nach dem Soomaa Nationalpark in Estland.

Cepkeliai ist mit einer Größe von 18.150 Hektar das größte Feuchtgebiet Litauens und eines der größten Feuchtgebiete der baltischen Region. Im 55.900 Hektar großen Dzukija-Nationalpark befinden sich ausgedehnte Kiefernwälder sowie Sanddünen. Im Gebiet kommen unter anderem Elche, Wölfe, Luchse, Bieber und Otter vor. Das für die Zertifizierung geforderte über 10.000 Hektar große Wildnisgebiet befindet sich hauptsächlich im Cepkeliai-Reservat. Dzukija ist das größte Schutzgebiet in Litauen. Litauen hat zur Zeit fünf Nationalparks.   

 

Donnerstag, 22. September 2011

Aletschwald ist jetzt größtes Naturwaldreservat im Kanton Wallis

Anfang Septeber 2011 wurde das bestehende Naturwaldreservat Aletschwald im Schweizer Kanton Wallis von 305 auf 740 Hektar vergrößert. Damit ist der Aletschwald nun das größte Naturwaldreservat des Kantons.

Superlative der Natur sammeln sich im Kanton Wallis. Dazu gehört auch der längste Gletscher der Alpen und Kontinentaleuropas, der 23 Kilometer lange Aletschgletscher. Am Ostrand des Aletschgletschers befindet sich der Aletschwald, der älteste und wertvollste Lärchen- und Arvenwald der Schweiz.

Bereits im Jahr 1933 wurden 304,5 Hektar des Aletschwalds unter strengen Schutz gestellt durch einen kantonalen Entscheid, der den Aletschwald als absolute "Reservation" und "Naturdenkmal" erklärt hat. Die Schweizer Naturschutzvereinigung Pro Natura besitzt 23,9 Hektar des Schutzgebiets und hat einen Dienstbarkeitsvertrag über 325 Hektar.


Nun wurde das Kernschutzgebiet des Aletschwalds von 304,5 auf 422 Hektar vergrößert. Zusätzlich wurde in der Nachbarschaft des Aletschwalds ein weiteres Naturwaldreservat auf einer Fläche von 318 Hektar eingerichtet. In der Summe ergeben sich somit 740 Hektar Wildnis an einem der großartigsten Orte der Alpen.

Naturwaldreservate sind zur Zeit im Kanton Wallis noch unterrepräsentiert. Sie nehmen derzeit nur zwei Prozent der Waldfläche des Kantons ein. Geplant ist bis 2020 eine Erweiterung auf 5 Prozent der Waldfläche. Bevorzugt sollen in den kommenden Jahre große zusammenhängende Naturwaldreservate von um die 1.000 Hektar ausgewiesen werden.

Weitere Informationen

Montag, 19. September 2011

Weltkulturerbe Wieskirche erhält neue Schutzzone

Das UNESCO-Weltkulturerbe ist normalerweise nicht das Thema in diesem Blog. Eine Ausnahme machen wir dann, wenn beim UNESCO-Weltkulturerbe eine raum- oder flächenwirksame Entscheidung getroffen wird. Dies ist jetzt bei der Wieskirche in Oberbayern, einer der schönsten Barockkirchen der Welt, der Fall.

Das Unesco-Welterbekommittee hat auf seiner Sitzung im vergangenen Juni in Paris der Einrichtung einer Pufferzone rund um die Wieskirche zugestimmt. Die Flächenverhältnisse bei der Wieskirche sind jetzt wie folgt: 
Grundstücksfläche des Weltkulturerbes Wieskirche 0,1 Hektar
Geschütztes Gebiet 1,6 Hektar
Pufferzone 6,8 Hektar

Die Unesco hat die Einrichtung einer Pufferzone rund um die Wieskirche gefordert, um die auf einer Anhöhe am Fuß der Ammergauer Alpen gelegene Wallfahrtskirche vor optischen Beeinträchtigungen zu schützen. Insbesondere soll verhindert werden, dass zum Beispiel Windkraftanlagen oder Sendetürme die Sicht auf die Wieskirche verstellen. 

Die Bundesrepublik Deutschland will die Pufferzone gleich zweifach absichern. Einerseits ist durch einen Bebauungsplan im Rahmen des Baugesetzbuchs sichergestellt, dass in der Pufferzone keine das Welterbe beeinträchtigenden Nutzungen stattfinden. Andererseits wird durch die Beteiligung der für das Weltkulturerbe Wieskirche zuständigen nationalen Stellen an der Aufstellung und Änderung eines Regionalplans sichergestellt, dass schädliche Flächennutzungen in einem Bereich unterbunden werden, der weit über die jetzt eingerichtete Pufferzone rund um die Wieskirche hinausgeht.

Der streng geschützte Bereich rund um die Wieskirche ist übrigens wesentlich größer als die jetzt ausgewiesene Pufferzone. Denn unmittelbar angrenzend an die Pufferzone befindet sich das bereits im Jahr 1989 ausgewiesene Naturschutzgebiet "Moore um die Wies" mit einer Fläche von 375 Hektar. Die jetzt ausgewiesene Pufferzone hat somit die Aufgabe, die bisher bestandene Schutzlücke zwischen dem Welterbe und dem Naturschutzgebiet abzudecken.

Weitere Informationen

Samstag, 17. September 2011

Schritte zum Nationalpark Nordschwarzwald

Die neue Grün-Rote Landesregierung in Baden-Württemberg geht konsequent auf dem Weg zur Ausweisung eines ersten Nationalparks in diesem Bundesland voran. Insbesondere der Minister für den ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Alexander Bonde, in dessen Resort der Flächennaturschutz fällt, arbeitet mit großem Elan für einen Nationalpark Nordschwarzwald.

Bereits die Vorgängerregierung hat Untersuchungen für einen Nationalpark in BW angestellt. Diese Untersuchungen wurden jetzt von der neuen Landesregierung öffentlich gemacht. Nur der Nordschwarzwald kommt demnach für einen Nationalpark in Frage. Denn nur dort finden sich ausreichend Staatswaldflächen, um einen Nationalpark einrichten zu können.

Für den Nationalpark Nordschwarzwald werden keine kommunalen oder privaten Flächen benötigt. Der Nationalpark mit einer Fläche von über 10.000 Hektar soll möglicherweise über mehrere Teilflächen verfügen. In einem ca. 17.000 Hektar großen Suchraum wurden Flächen östlich des Murgtals (Hochfläche von Kaltenbronn) sowie auch westlich des Murgtals (Ruhestein, Ochsenkopf, Badener Höhe) als geeignet für einen Nationalpark identifiziert. In allen Flächen befinden sich bereits einzelne Bannwälder (der baden-württembergische Begriff für Naturwaldreservat), die im neuen Nationalpark aufgehen könnten.

Freitag, 16. September 2011

Nationalpark Harz zur schönsten Wasserlandschaft Deutschlands gewählt

Die Heinz Sielmann Stiftung veranstaltet nun schon seit einigen Jahren die Wahl der schönsten Landschaft Deutschlands. Im Jahr 2011 stand die schönste Wasserlandschaft Deutschlands zur Wahl. Die Internetnutzer haben in diesem Jahr den Nationalpark Harz auf den ersten Platz gewählt. Der Nationalpark Harz erhielt 21,5 Prozent der insgesamt 18.000 abgegebenen Stimmen.

Für die Wahl standen 24 Naturlandschaften Deutschlands (Nationalpark, Naturpark, Biosphärengebiet) bereit. Alle diese Landschaften zeichnen sich unter anderem durch das Element Wasser aus. Dazu gehören Quellen, Bäche, Flüsse oder Seen. Auf die Plätze zwei bis fünf kamen die folgenden Landschaften: Nationalpark Bayerischer Wald, Nationalpark Kellerwald Edersee, Nationalpark Altmühltal, Nationalpark Berchtesgaden.  

Donnerstag, 15. September 2011

Jetzt acht Naturparks in Mecklenburg-Vorpommern

Mit der am 19. Juli 2011 erfolgten Ausweisung des Naturparks Flusslandschaft Peenetal hat das deutsche Bundesland Mecklenburg-Vorpommern nun insgesamt acht Naturparks. Der neue Naturpark Flusslandschaft Peenetal hat eine Größe von 33.400 Hektar und erstreckt sich vom Auslauf der Peene aus dem Kummerower See bis zum Peenestrom, einem Meeresarm der Ostsee.

Der Ausweisung als Naturpark vorausgegangen ist das Naturschutzgroßprojekt Peenetal. Im Rahmen dieses Projekts wurde mit dem Peenetal das erste Flusstal Deutschlands in seiner Gesamtheit renaturiert. Mit über 25 Millionen Euro wurden auf über 100 Kilometer Länge Moorflächen wiedervernässt sowie vom Buschwuchs befreit. 5.500 Hektar Fläche gingen in den Besitz des Zweckverbands Peenetal-Landschaft über.

Dies sind die acht Naturparks in Mecklenburg-Vorpommern:

Sonntag, 11. September 2011

Flächengrößen der PAN Parks-Schutzgebiete

PAN Parks ist die einzige europaweite Organisation, die sich dem Schutz von Wildnisflächen in Europa sowie der Entwicklung eines nachhaltigen Tourismus in den Wildnisgebieten verschrieben hat. PAN Parks ist ein Projekt des WWF sowie der Molecaten Groep, einem Veranstalter für Wildnisreisen aus den Niederlanden.

PAN Parks zertifiziert Schutzgebiete in Europa. Unter anderem müssen die als PAN Parks zertifizierten Schutzgebiete bestimmte Mindestgrößen aufweisen. Die Gesamtfläche eines zertifizierten Schutzgebiets muss mindestens 20.000 Hektar umfassen. Davon müssen mindestens 10.000 Hektar Wildnis sein.

Zur Zeit gibt es 11 zertifizierte PAN Parks in Europa. Sie weisen die folgenden Kennzahlen bei den Flächen auf:

Mittwoch, 7. September 2011

Schweizer Bundesamt für Umwelt genehmigt neun weitere Pärke

Die Schutzgebietskategorie der Pärke - so ist in der Schweiz die Mehrzahl des Worts Park - ist in diesem Land noch vergleichsweise jung. Aber deshalb gibt es auf diesem Gebiet immer noch eine stürmische Entwicklung. Das Bundesamt für Umwelt der Schweiz hat Anfang September 2011 acht weiteren Gebieten das Label Regionaler Naturpark verliehen sowie die Errichtung eines weiteren Nationalparks gutgeheißen. Damit können diese Pärke zukünftig mit Fördermitteln für die Errichtung bzw. den Betrieb rechnen.

Bei den Pärken gibt es in der Schweiz drei Untergruppen. Dies sind der Nationalpark, der Wildniserlebnispark (ein großstadtnahes Wildnisgebiet) und der regionale Natupark.

Vor der jetzt erfolgten Anerkennung weiterer Pärke waren bereits die folgenden Pärke in Betrieb: 

Samstag, 3. September 2011

Bergtour auf den Siplingerkopf im FFH-Gebiet "Nagelfluhkette Hochgrat-Steineberg" in den Allgäuer Alpen


Die Allgäuer Alpen sind eine Gebirgsgruppe, die sich durch eine große Vielfalt der sie aufbauenden Gesteine auszeichnet. Im Nordwestteil der Allgäuer Alpen befindet sich eines der alpenweit bedeutendsten Vorkommen von Molassegestein. Dieses auch als Nagelfluh bezeichnete Gestein wurde in der Frühzeit der Alpenbildung aus den jungen Alpen von Flüssen in Richtung Norden ins Alpenvorland transportiert. Dort wurde es abgelagert und später durch den anhaltenden Druck der afrikanischen Platte auf die eurasische Platte erneut zu Bergen angehoben und gefaltet.

Das Molassegestein ist nicht gleichmäßig am Nordrand der Alpen verteilt. Schwerpunkte gibt es dort, wo die ehemaligen Flüsse aus den frühen Alpen ins Vorland mündeten. Einer dieser Mündungstrichter befand sich im Bereich südlich des Orts Oberstaufen im Allgäu. Dort erhebt sich mit dem Hochgrat, 1.834 m ü NN, einer der höchsten aus Molasse bestehenden Berge der Alpen. Und die Nagelfluhkette, deren höchster Berg der Hochgrat ist, ist die wohl bedeutendste Bergkette aus Molasse der Alpen. Eine Bergkette weiter südlich findet man beim Siplingerkopf, 1.746 m, die wohl schönsten Felsbildungen aus Molasse der gesamten Alpen. 

Montag, 29. August 2011

Zwei neue Schutzgebiete in Oberösterreich

Das österreichische Bundesland Oberösterreich hat zwei neue Schutzgebiete ausgewiesen.

Mit der Verordnung Nr. 56 vom 29. Juli 2011 wurde das Naturschutzgebiet Eibenwald festgestellt. Das neue, 2,37 Hektar große Naturschutzgebiet befindet sich in der Gemeinde Laussa im politischen Bezirk Steyr-Land. Das Schutzgebiet liegt südwestlich der Ortschaft Laussa südöstlich angrenzend an den Güterweg Wolfsberg. In diesem Gebiet wird ein Eibenbestand geschützt. Die forstwirtschaftliche Nutzung der Eiben unterbleibt. Oberösterreich hat jetzt insgesamt 113 Naturschutzgebiete.

Mit der Verordnung Nr. 65 vom 29. Juli 2011 wurde das Europaschutzgebiet Reinthallermoos ausgewiesen. Das neue 16 Hektar große Europaschutzgebiet, das im Jahr 1991 auf 12 Hektar Fläche bereits als Naturschutzgebiet festgelegt wurde, befindet sich in der Gemeinde Attersee im politischen Bezirk Vöcklabruck. Das Gebiet zeichnet sich durch ein zwei Hektar großes Quelltuffried mit artenreicher Niedermoorvegetation sowie einem angrenzenden Schwarzerlenwald sowie einem naturnah aufgebauten Rotbuchenwald aus. Bestandteil der Pflegemaßnahmen für das Gebiet sind auch ein dauernder Nutzungsverzicht von Teilen des Waldes sowie die Schaffung von Altholzinseln. Oberösterreich hat jetzt insgesamt 14 Europaschutzgebiete.

Weitere Informationen
Die FFH-Gebiete in Oberösterreich im Post vom 09.03.2021      

Mittwoch, 24. August 2011

Mallorca`s Traumstrand Coll Baix bei Alcudia


Im Nordosten der Baleareninsel Mallorca befindet sich die Halbinsel von Alcudia. Sie trennt die großen Buchten von Pollenca und von Alcudia. Der größere Teil der Halbinsel von Alcudia steht unter Schutz. Es kommen gleich mehrere Schutzgebietskategorien zur Anwendung.

Die Halbinsel Alcudia ist Landschaftsschutzgebiet (ANEI=Area natural de especial interes=Naturgebiet von besonderem Interesse). Das Landschaftsschutzgebiet heißt Victoria, benannt nach der Eremitei, die sich auf der Halbinsel befindet. 

Dann ist die Halbinsel Alcudia auch ein FFH-Gebiet sowie ein Vogelschutzgebiet im Rahmen des europäischen Schutzgebietsnetzwerks Natura 2000. Die Größe des Natura 2000-Gebiets ist 996 Hektar. Das Gebiet wird beschrieben als felsige Halbinsel mit Kalkgesteinen, die steile Abbrüche zur Küste hin sowie ein kleines Gebirge im Inneren der Halbinsel bilden.

Sonntag, 21. August 2011

Kärnten weist Europaschutzgebiet Görtschacher Moos aus

Das Götschacher Moos im Gailtal ist eines der größten zusammenhängenden Feuchtgebiete Kärntens. Das Gailtal verläuft in ungefährer West-Ost-Richtung durch den Südwesten Kärntens. Nördlich des Gailtals befinden sich die Gailtaler Alpen mit den Lienzer Dolomiten. Südlich des Gailtals erstreckt sich der Hauptkamm der Karnischen Alpen. Östlich von Villach mündet der Fluss Gail in die Drau.

Mit der 56. Verordnung von 2011 hat nun die Kärntner Landesregierung das Europaschutzgebiet "Görtschacher Moos - Obermoos im Gailtal" ausgewiesen. Das Schutzgebiet umfasst die Gebiete Görtschacher Moos, Obermoss, Untermoos sowie Teile der Gail in den Gemeinden Hermagor-Pressegger See, St. Stefan im Gailtal, Feistritz an der Gail und Nötsch im Gailtal. Das Gebiet ist sowohl nach der FFH-Richtlinie als auch nach der Vogelschutzrichtlinie der EU ausgewiesen.

Mittwoch, 17. August 2011

Wasser- und Zugvogelreservate in der Schweiz

Am 20. April 2011 wurden drei Schutzgebiete im Kanton Zürich neu in das Schweizer Bundesinventar der Wasser- und Zugvogelreservate von nationaler Bedeutung aufgenommen. Dies sind Teile des Neeracherrieds, des Pfäffikersees und des Greifensees.

Das Neeracherried ist eines der letzten großen Flachmoore der Schweiz. Das Gebiet befindet sich westlich der Stadt Bülach. Der Pfäffikersee ist ein 3,3 km² großer See als Relikt der letzten Eiszeit im Zürcher Oberland östlich der Stadt Uster. Der 8,4 km² große Greifensee befindet sich westlich von Uster. Auch dieser See ist nach der letzten Eiszeit entstanden.

Damit gibt es in der Schweiz jetzt 29 Wasser- und Zugvogelreservate von nationaler Bedeutung. Weiter gibt es 11 Wasser- und Zugvogelreservate von internationaler Bedeutung (Ramsar-Abkommen). Gesetzlicher Hintergrund für diese Reservate ist die im Jahr 1991 erlassene Verordnung über die Wasser- und Zugvogelreservate von internationaler und nationaler Bedeutung. Diese wiederum leitet sich aus dem Jagdgesetz sowie dem Natur- und Heimatschutzgesetz ab. 

Das erste Gebiet wurde im Jahr 1991 in das Inventar der Wasser- und Zugvogelreservate aufgenommen, im Jahr 1992 folgte ein zweites Gebiet. Weitere 16 Gebiete folgten im Jahr 2001. Im Jahr 2009 wurden 8 Gebiete aufgenommen. Und im Jahr 2011 sind jetzt die genannten drei Gebiete hinzugekommen. Die Mehrzahl der Gebiete befindet sich am Bodensee, am Neuenburgersee, am Genfersee, sowie entlang des Rheins und der Aare.    

Sonntag, 14. August 2011

Vogelerlebnispfad Pflach im Naturpark Tiroler Lechtal


Der Lech ist in seinem Oberlauf auf Tiroler Boden der letzte Wildfluss der Nordalpen. In den gesamten Alpen wird der Tiroler Lech nur noch vom Tagliamento in den Südalpen übertroffen, was die Wildheit und Unversehrtheit des Flusssystems angeht.

Eine Zeitlang hat man auch am Tiroler Lech und seinen Seitenflüssen Pläne für die Nutzung der Wasserkraft gehabt. Diese Pläne wurden Gott sei Dank nicht umgesetzt. In der Folge gab es Pläne für einen Nationalpark Tiroler Lechtal. Jedoch wäre diese Schutzgebietskategorie wohl zu weit gegangen. Denn das Tiroler Lechtal wird eben auch fast durchgehend landwirtschaftlich genutzt.

Im Jahr 2004 hat die Tiroler Landesregierung das 41,38 km² große Naturschutzgebiet Tiroler Lechtal ausgewiesen. Es erstreckt sich fast durchgehend entlang des Lech von Pflach nahe der Grenze zu Deutschland bis hinauf zur Landesgrenze zwischen Tirol und Vorarlberg. Auch die Mehrzahl der Seitenbäche des Tiroler Lechs ist im Schutzgebiet enthalten. Ebenfalls im Jahr 2004 wurde das Naturschutzgebiet zum Naturpark Tiroler Lechtal erklärt, einer von zur Zeit fünf Naturparks in Tirol.


Dienstag, 9. August 2011

Fast 10.000 Hektar Fläche im Besitz der NABU-Stiftung

Ein Flächenzuwachs von 2.728 Hektar auf insgesamt 9.580 Hektar - das ist nur eine der Erfolgsmeldungen im vor wenigen Tagen erschienenen Jahresbericht 2010 der NABU-Stiftung. Der NABU ist eine der größten Naturschutzorganisationen in Deutschland. Für die im Besitz des NABU befindlichen Flächen ist die NABU-Stiftung zuständig.

Der enorme Flächenzuwachs im Jahr 2010 ist zum größeren Teil auf die Übertragung von Flächen des Nationalen Naturerbes von der Bundesrepublik Deutschland auf den NABU zurückzuführen. Entsprechende Flächen wurden im Jahr 2010 vor allem im Bundesland Brandenburg übertragen. Dieses Bundesland hat bereits eine Rahmenvereinbarung mit den für die Flächenübertragung zuständigen Institutionen des Bundes abgeschlossen. Da in den kommenden Jahren auch in anderen Bundesländern entsprechende Rahmenvereinbarungen wirksam werden, ist auch zukünftig mit einer starken Zunahme der Flächen im Besitz der NABU-Stiftung zu rechnen.

Samstag, 6. August 2011

Biosphärenpark Lungau in Österreich vor der Realisierung

Österreich wird wahrscheinlich im kommenden Jahr einen neuen Biosphärenpark bekommen. Mit dem Begriff Biosphärenpark bezeichnet man in Österreich ein UNESCO-Biosphärenreservat. Zur Zeit gibt es weltweit 580 Biosphärenreservate in 114 Staaten.

Der gesamte Lungau, einer der fünf Gaue des österreichischen Bundeslandes Salzburg, soll nun Biosphärenpark werden. Der Lungau befindet sich in den Niederen Tauern. Die Talschaft wird von der Mur entwässert.

Bereits seit einigen Jahren ist im Lungau ein Biosphärenpark geplant. Inzwischen stehen alle 15 Gemeinden des Lungaus dem Projekt positiv gegenüber. Bis zum Herbst 2011 soll die Verordnung zum Biosphärenpark fertiggestellt sein. Noch im Jahr 2011 sollen die Unterlagen für den Biosphärenpark der Unesco übergeben werden. Mit einer Anerkennung durch die Unesco wird im Jahr 2012 gerechnet.

In Österreich gibt es zur Zeit 6 Biosphärenparks. Davon entsprechen allerdings 4 nicht den seit dem Jahr 1995 geltenden Bedingungen (Sevilla-Strategie) für Biosphärenreservate. 

"Richtige" Biosphärenreservate sind zur Zeit nur der Wienerwald (Wien, Niederösterreich) und das Große Walsertal (Vorarlberg). Die anderen 4 Biosphärenparks Österreichs müssen entweder in den kommenden Jahren erweitert und mit einer Zonierung versehen werden. Oder das Land muss diese Gebiete bei der Unesco wieder abmelden. Geplant ist auch, dass der Nationalpark Nockberge im Bundesland Kärnten, der nur in die IUCN-Kategorie V eingestuft ist, zu einem Biosphärenpark umgewandelt wird.

Hier gibt es eine Übersicht über die Biosphärenparks in Österreich. Von dort sind alle Artikel in diesem Blog, die sich mit einzelnen Biosphärenparks befassen, verlinkt.    

Montag, 1. August 2011

Zwei neue Grands Sites (Große Orte) in Frankreich

In Frankreich gibt es das Netzwerk der Grands Sites. Das ist ein Zusammenschluss von bekannten Orten und Landschaften mit dem Ziel, diese Gebiete nach einheitlichen Kriterien weiterzuentwickeln, für Besucher erlebbar zu machen und gleichzeitig den Schutz der Natur zu verbessern. Grand Site ist seit wenigen Jahren auch eine Schutzgebietskategorie nach dem französischen Umweltgesetzbuch. Eine Grand Site innerhalb des Netzwerks wird von der französischen Regierung mit dem Label Grand Site ausgezeichnet, wenn eine Reihe von Maßnahmen zur Verbesserung der Situation für die Natur und die Besucher erfolgreich umgesetzt worden sind.

Ein bestimmtes Gebiet wird somit zunächst einmal Mitglied im Netzwerk der Grands Sites. Wenn das Gebiet eine erfolgreiche Entwicklung im Einklang mit den Bedingungen des Label Grand Site durchlaufen hat, wird nach einer unterschiedlich großen Zahl von Jahren die eigentliche Auszeichnung Grand Site vergeben.

Das Netzwerk der Grands Sites hat nun im Juni 2011 Zuwachs erhalten. Zwei neue Orte sind dazugestoßen und haben die Zahl der Mitglieder auf 37 erhöht. 10 dieser 37 Mitglieder haben bereits das Label Grand Site erhalten.

Die beiden neuen Mitglieder im Netzwerk der Grands Sites sind l`Anse de Paulilles und Vallee de la Restonica.

Mittwoch, 27. Juli 2011

Oberösterreich verordnet Europaschutzgebiet Ettenau

Mit der Verordnung 50/2011 vom 30. Juni 2011 hat das österreichische Bundesland Oberösterreich das Europaschutzgebiet Ettenau ausgewiesen. Die Ettenau ist sowohl ein EU-Vogelschutzgebiet als auch ein FFH-Gebiet.  

Das 574 Hektar große Schutzgebiet befindet sich am Fluss Salzach an der Grenze zu Deutschland. Im Gebiet gibt es Auwälder, die vom Salzachhochwasser beeinflusst werden. Mindestens einmal pro Jahr überschwemmt werden auch die Wiesen, die im Gebiet vorhanden sind. Ein weiterer Lebensraum sind die Altarme der Salzach. Ziel des Europaschutzgebiets ist die Wiederherstellung der ursprünglichen Vegetation. Hierfür soll es einen Managementplan geben.

In Oberösterreich gibt es inzwischen 24 Europaschutzgebiete.

Weitere Informationen
Die FFH-Gebiete in Oberösterreich im Post vom 09.03.2021   

Montag, 25. Juli 2011

Ein neuer und ein vergrößerter Nationalpark in Norwegen

Norwegen ist das Land mit dem größten Anteil an Nationalparkfläche in Europa. Und es geht in Norwegen mit den Nationalparks weiter voran. 

Am 25.Februar 2011 wurde der neue Nationalpark Rohkunborri verordnet. Der 571 km² große Nationalpark befindet sich in der Provinz Troms in Nordnordwegen an der norwegisch-schwedischen Grenze nur wenige Kilometer südlich des schon seit längerer Zeit bestehenden Övre-Dividal-Nationalparks. Im Gebirgsmassiv Rohkunborri gibt es urwaldartige Laubwälder, Feuchtgebiete und Seen. Durch das Gebiet ziehen auch die Rentierherden der Samen.

Am 11. März 2011 wurde der Nationalpark Langsua verordnet. Dieser Nationalpark stellt eine (beträchtliche) Vergrößerung des seit dem Jahr 1968 bestehenden Ormtjernkampen Nationalparks dar. Die Fläche des nun umbenannten Parks hat sich von nur 9 km² auf 538 km² vergrößert. Der Park befindet sich in der Provinz Oppland ca. 150 Kilometer nordnordwestlich von Oslo. Der Park umfasst eine mittelgebirgsartige Landschaft, in der sich auch einige wie in historischer Zeit genutzte Wiesen befinden.

Insgesamt hat Norwegen nun 41 Nationalparks, davon 7 auf Spitzbergen.    

Samstag, 23. Juli 2011

Schweiz vergrößert Ramsar-Gebiet Les Grangettes

Die Schweiz hat im Mai 2011 das Ramsar-Gebiet Les Grangettes beträchtlich vergrößert. Mit einer Fläche von 6.342 Hektar ist Les Grangettes jetzt das größte der elf Ramsar-Gebiete der Schweiz. Bisher war die als Ramsar-Gebiet gemeldete Fläche nur 330 Hektar groß.

Les Grangettes befindet sich im Kanton Waadt östlich der Mündung der Rhone in den Genfer See. Im Zusammenhang mit der Ausdehnung des Ramsar-Gebiets wurden auch drei neue der Küste vorgelagerte Flutinseln fertiggestellt.

Donnerstag, 21. Juli 2011

Fünf der sieben Biosphärenreservate Großbritanniens genügen nicht den aktuellen Anforderungen

Fünf der aktuell sieben Biosphärenresevate in Großbritannien erfüllen nicht die Anforderungen an Biosphärenreservate, wie sie in der Sevilla-Strategie festgehalten sind. Diese seit dem Jahr 1995 geltenden Anforderungen umfassen unter anderem Mindestgrößen des Biosphärenreservats, die Zonierung mit Kernzonen, Pufferzonen und Entwicklungszonen sowie prozentuale Mindestanteile von Kernzonen und Pufferzonen.

Im Jahr 1976 hat die Unesco insgesamt acht Biosphärenreservate in Großbritannien anerkannt. Im Jahr 2010 hat Großbritannien das Biosphärenreservat Taynish (schottische Westküste, Argyll-Küste) zurückgezogen. Die Begründung war, dass für dieses Biosphärenreservat keine Chance gesehen wurde, eine Anpassung an die aktuell gültigen Anforderungen für Biosphärenreservate zu erreichen.

Mittwoch, 20. Juli 2011

Kärnten verordnet Europaschutzgebiet Obere Drau

Mit der Verordnung 15-NAT-2013/62/2011 vom 24. Mai 2011 hat die Kärntner Landesregierung das Europaschutzgebiet Obere Drau ausgewiesen. Das Europaschutzgebiet Obere Drau ist ein im Rahmen des europäischen Naturschutzgebiets-Netzwerk Natura 2000 gemeldetes Gebiet. Die Obere Drau wurde sowohl im Rahmen der EU-Vogelschutzrichtlinie als auch der FFH-Richtlinie gemeldet.

Das neu verordnete Europaschutzgebiet erstreckt sich entlang der Drau von der Landesgrenze zwischen Kärnten und Tirol bei Oberdrauburg bis zum Draustau Paternion unterhalb von Spittal an der Drau. Das Schutzgebiet hat die beachtliche Länge von ca. 68 Flusskilometern. Die Fläche beträgt 976 Hektar. 

Das Schutzziel ist die Erhaltung und Wiederherstellung einer der längsten noch durchgängigen Fließstrecken Mitteleuropas und deren Umland. Auch der Schutz der flussbegleitenden Auen ist Ziel des Europaschutzgebiets. 

In den Jahren von 1999 bis 2011 fand im Gebiet eines der größten Fluss-Renaturierungsprojekte Österreichs statt, gefördert von der EU im Rahmen eines LIFE-Projekts.

Die 740 Kilometer lange Drau ist der viertlängste Nebenfluss der Donau. Sie entspringt bei Innichen in Südtirol und fließt dann durch Osttirol, Kärnten, Slowenien und Kroatien. Dort mündet sie an der Grenze zu Ungarn in die Donau. Die Drau ist der einzige in Italien entspringende Fluss, der nicht ins Mittelmeer mündet.

Weitere Informationen
Die  FFH-Gebiete in Kärnten im Post vom 13.03.2021   

Montag, 18. Juli 2011

Ungarn weist sein 29. Ramsar-Gebiet aus

Im Juni 2011 hat Ungarn das Gebiet Del-balatoni halastavak es berkek (Fischteiche und Sümpfe südlich des Balaton) als Ramsar-Gebiet ausgewiesen. Dies ist bereits das 29. Feuchtgebiet des Landes, das im Rahmen des internationalen Übereinkommens von Ramsar ausgewiesen worden ist.

Das neue Ramsar-Gebiet hat eine Größe von 9.483 Hektar. Seine Koordinaten sind 46 42 N / 17 36 E. Das Gebiet ist bereits als Naturschutzgebiet sowie EU-Vogelschutzgebiet und FFH-Gebiet ausgewiesen.

Das Gebiet umfasst mehrere eigenständige Teilgebiete südlich des Balaton, des größten Süßwassersees Mitteleuropas. Im Gebiet gibt es Sümpfe, Wiesen und Fischteiche. Das Gebiet ist nicht nur Heimat zahlreicher Tierarten, sondern auch ein bedeutender Rastplatz für Zugvögel. 

Freitag, 15. Juli 2011

Säntisgebiet - Landschaft von nationaler Bedeutung


In der Schweiz werden die nationalen Schutzgebiete in sogenannten Inventaren geführt. Das älteste dieser Inventare ist das im Artikel 5 des Natur- und Heimatschutzgesetzes genannte Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler. Heute sind 162 Objekte in diesem Inventar verzeichnet. Eines davon ist das Säntisgebiet in der Ostschweiz.

Das Säntisgebiet wurde im Jahr 1996 in das Inventar aufgenommen. Das Schutzgebiet mit der Ordnungsnummer 1612 hat eine Größe von 17.938 Hektar. 

Die Gebirgslandschaft zwischen dem Appenzeller Land und dem Walensee ist ein Teil der Alpen. In der Schweiz nennt man diese Gebirgsgruppe "Säntis - Churfirsten" oder "Alpstein-Churfirsten". Nach der Internationalen Vereinheitlichten Geographischen Einteilung der Alpen (IVOEA) heißt die Gebirgsgruppe "Appenzeller und Sankt Galler Voralpen". Sie ist ein Teil der Schweizerischen Voralpen, diese wiederum sind ein Teil der Nördlichen Westalpen, die nächsthöhere Ordnung sind dann die Westalpen und die Alpen.

Donnerstag, 14. Juli 2011

Sipoonkorpi ist Finnland`s 36. Nationalpark

Am 2. März 2011 hat das finnische Parlament das Gesetz zur Schaffung des Sipoonkorpi Nationalparks verabschiedet. Damit hat Finnland jetzt 36 Nationalparks.

Der neue Sipoonkorpi Nationalpark hat eine Größe von 18,57 km². Er befindet sich ganz im Süden des Landes auf dem Gebiet der Städte Helsinki, Vantaa und Sipoo. Der Nationalpark deckt ein bewaldetes Gebiet ab, in dem auch Moore und Felsen vorhanden sind. Im Gebiet gibt es über 100 bedrohte Tier- und Pflanzenarten.

Das Besondere am neuen Nationalpark Sipoonkorpi ist seine Nähe zur Hauptstadt Helsinki. Der Park ist Luflinie gerade mal 20 Kilometer in östlicher Richtung vom Hauptbahnhof von Helsinki entfernt. In der Nähe von Helsinki gibt es bereits einen anderen Nationalpark. Der Nuuksio Nationalpark befindet sich westlich von Helsinki. Dieser Nationalpark ist bei schönem Wetter teilweise überlaufen. Durch die Ausweisung des neuen Nationalparks Sipoonkorpi wird eine bessere Verteilung der Besucherströme erwartet.

Dienstag, 12. Juli 2011

Naturschutzgebiet am Ebro bei Zaragoza erweitert

Mit dem Gesetz 6/2011 vom 10. März 2011 hat die spanische autonome Region Aragon das Naturschutzgebiet "Reserva Natural Dirigida de los Sotos y Galachos del Ebro" ausgewiesen. Das Naturschutzgebiet mit neuem Namen ist eine Erweiterung des bereits bestehenden Naturschutzgebiets "Reserva Natural Dirigida de los Galachos de la Alfranca de Pastriz, La Cartuja y El Burgo de Ebro".

"Reserva Natural" ist eine der im Rahmen des Gesetzes zum Netz der Schutzgebiete in Aragon festgelegten Schutzgebietskategorien. Der Zusatz "Dirigida" bedeutet, dass im Naturschutzgebiet Maßnahmen umgesetzt werden, um den Schutz für bestimmte Arten zu verbessern. Mit dem Begriff Galachos bezeichnet man Flussarme des Ebro, die dieser Fluss bei Hochwasser geschaffen hat und die wegen der zwischenzeitlich erfolgten Flussregulierung zu Seen geworden sind. Der Begriff Sotos bezeichnet die Auenwälder entlang der Flüsse und Seen.

Freitag, 8. Juli 2011

Norwegen erklärt 14 neue Ramsar-Gebiete

Die Regierung von Norwegen hat kürzlich 14 neue Ramsar-Gebiete erklärt. Damit weist Norwegen nun insgesamt 51 Gebiete aus, die gemäß dem Ramsar-Abkommen zum Schutz der Feuchtgebiete unter Schutz stehen. Die Gesamtfläche der neuen Gebiete ist 721.800 Hektar. Zwei Drittel der Fläche umfassen Meeresgebiete. Die Größe der 14 neuen Ramsar-Gebiete wird deutlich, wenn man die Gesamtgröße aller 51 Ramsar-Gebiete Norwegens betrachtet. Sie beträgt 838.127 Hektar. 

Vier der neuen Ramsar-Gebiete befinden sich auf Spitzbergen. Dies sind die 14 neuen Gebiete im Einzelnen in alphabetischer Reihenfolge:

Dienstag, 5. Juli 2011

Sielmann-Stiftung und Europarc Deutschland suchen schönstes Naturwunder Deutschlands

Bereits zum dritten Mal lässt die Heinz Sielmann Stiftung unterstützt von Europarc über das schönste Naturwunder Deutschlands abstimmen. In diesem Jahr geht es um die schönste Wasserlandschaft in Deutschland.

Zur Auswahl gestellt werden 24 Wasserlandschaften, die alle innerhalb der Nationalen Naturlandschaften (Nationalparks, Naturparks, Biosphärenreservate) liegen.

Dies sind die 24 Wasserlandschaften:

Samstag, 2. Juli 2011

Mallorcas Serra de Tramuntana ist UNESCO-Welterbestätte


Das UNESCO-Welterbekomitee hat am 27. Juni 2011 die Serra de Tramuntana auf der Baleareninsel Mallorca zum UNESCO-Welterbe erklärt. Die Serra de Tramuntana ist als Weltkulturerbe anerkannt worden unter der Rubrik der Geschützten Landschaften.

Steckbrief
Name: Cultural Landscape of the Serra de Tramuntana
Kategorie: Weltkulturerbestätte (Kulturlandschaft)
Jahr der Anerkennung durch die UNESCO: 2011
Fläche: 30.745 Hektar
Pufferzonenfläche: 78.617 Hektar
Koordinaten des Mittelpunkts: N39 43 51 E2 41 41

Im heutigen Post in diesem Blog wird die UNESCO-Welterbestätte Serra de Tramuntana kurz vorgestellt. Alle Artikel in diesem Blog, die sich mit der Welterbestätte Serra de Tramuntana befassen, sind vom heutigen Post aus verlinkt. Der heutige Post ist auch von der rechten Spalte des Blogs direkt verlinkt.

Die jahrtausendelange Besiedlung und deren heute noch deutlich sichtbare Spuren waren das ausschlaggebende Motiv, die Serra de Tramuntana als Welterbe anzuerkennen. Über das Gebirge verstreut finden sich viele Einrichtungen zur Regulierung und zum Transport von Wasser innerhalb von großen Ländereien, die feudalen Ursprungs sind. Die Landschaft ist vielfach durch kunstvolle Terrassen sowie Trockenmauern geprägt.

Die Serra de Tramuntana erstreckt sich entlang der gesamten Nordwestküste von Mallorca. Der höchste Berg ist der Puig Major, 1.445 m ü NN. Die Serra de Tramuntana ist auch für die Touristen von Bedeutung, ist sie doch das wichtigste Wander- und Ausflugsgebiet von Mallorca.

Freitag, 1. Juli 2011

Frankreichs Causses und Cevennen zum Unesco-Welterbe erklärt

Auf seiner Sitzung am 28. Juni 2011 hat das UNESCO-Welterbekomitee die Landschaften der Causses und der Cevennen in Frankreich zum UNESCO-Welterbe erklärt. Die Causses und die Cevennen gehören nun zum UNESCO-Weltkulturerbe, genauer gesagt, zu den Kulturlandschaften (ein Beispiel hierfür aus Deutschland ist das Mittelrheintal).

Das neue UNESCO-Welterbegebiet ist 302.319 Hektar groß, dazu kommt eine 312.425 Hektar große Pufferzone. Das Gebiet befindet sich im südlichen Teil von Zentralfrankreich. Hier findet man eine Gebirgslandschaft, die von tiefen Tälern durchzogen ist. Das Gebiet wird seit langer Zeit stark von menschlichen Einflüssen geprägt. Es ist repräsentativ für die Wechselwirkung zwischen einer auf Ackerbau und Weidewirtschaft basierenden Landwirtschaft und der biophysikalischen Umwelt. Im Gebiet von Mont Lozere (höchster Berg der Cevennen) innerhalb des neuen Welterbegebiets wird noch die Sommer-Transhumance praktiziert. Das ist eine Art der Weidewirtschaft, bei der Schafherden weite Strecken zurücklegen, um Weidegründe für den Sommer zu erreichen.

Die Causses sind Hochplateaus aus Kalkstein. Das Regenwasser versickert weitgehend. Dies führt dazu, dass die Hochflächen des Plateaus steppen- oder wüstenhaft wirken. Die fast waldlosen Hochflächen führten zu einer örtlichen Architektur, die fast ohne Holz auskommt. Die Cevennen sind eine Mischung aus Bergketten und Hochplateaus. Bestehende Großschutzgebiete sind der Nationalpark Cevennen sowie die Naturparks Grands Causses und Haut-Languedoc.

Hier gibt es eine Übersicht über die UNESCO-Welterbestätten in Frankreich. Von dort sind alle Artikel dieses Blogs, die sich mit einzelnen Welterbestätten befassen, verlinkt.     

Sonntag, 26. Juni 2011

Fünf Buchenwälder in Deutschland als UNESCO-Weltnaturerbe anerkannt

Das Welterbekomitee der Unesco hat am 25. Juni 2011 fünf Buchenwäldern in Deutschland den Titel UNESCO-Weltnaturerbe zugesprochen. Die fünf Buchenwälder bilden keine eigene Welterbestätte. Vielmehr wird die im Jahr 2007 anerkannte Weltnaturerbestätte der Buchenurwälder in der Ukraine und in der Slowakei um die fünf deutschen Gebiete erweitert.

Die erweiterte Weltnaturerbestätte trägt nun den Namen "Buchenurwälder der Karpathen und alte Buchenwälder Deutschlands". Der englische Originaltitel ist "The Primeval Beech Forests of the Carpathians and the Ancient Beech Forests of Germany". Interessant hierbei ist, dass nur die Karpathen-Buchenwälder als wirkliche Urwälder (primeval forests) bezeichnet werden. Die deutschen Buchenwälder sind zwar sehr alt, aber wohl keine seit der letzten Eiszeit vom Menschen niemals beeinflussten Wälder.

Die fünf deutschen Welterbe-Buchenwälder haben eine Gesamtfläche von 4.391 Hektar. Die  Weltnaturerbestätte in den Karpathen hat eine Fläche von 29.278 Hektar. 


Freitag, 24. Juni 2011

Managementplan für Bletterbach-Schlucht in den Dolomiten

Die Landesregierung von Südtirol hat am 18. Mai 2011 den Managementplan für die Bletterbach-Schlucht in Kraft gesetzt. 

Die Bletterbach-Schlucht ist eines von neun Teilgebieten der UNESCO-Weltnaturerbestätte  Dolomiten. Es ist das mit Abstand kleinste Teilgebiet (Kernzone 271,6 Hektar, Pufferzone 547,4 Hektar, Gesamtkernzone 135.910 Hektar, Gesamtpufferzone 98.511 Hektar).

Die Dolomiten wurden vor zwei Jahren von der UNESCO als Weltnaturerbe anerkannt. Die Anerkennung als Weltnaturerbe bedeutet jedoch nicht automatisch, dass beim betreffenden Gebiet alles in Ordnung ist und alle Bedingungen der Unesco erfüllt sind. Auch bei den Dolomiten hat die Unesco verschiedene Defizite festgestellt, die jedoch einer Anerkennung als Welterbestätte nicht im Wege standen. Allerdings müssen die erkannten Defizite innerhalb bestimmter Zeitspannen behoben werden. Dies wird von der Unesco kontrolliert. Im schlimmsten Fall kann ein Welterbetitel auch wieder aberkannt werden.


Mittwoch, 22. Juni 2011

Baie de Somme ist der zehnte "große Ort" (Grand Site) Frankreichs

In Frankreich gibt es für bestimmte Landschaften das Label "Grand Site de France" (große Orte Frankreichs). Dieses Label ist seit dem 12. Juli 2010 im Umweltgesetzbuch Frankreichs verankert. Der Begriff der Grand Site wird jedoch bereits seit dem Jahr 1976 verwendet. Darunter versteht man bestimmte geschützte Landschaften und Orte, die sich durch ihre Größe und durch ihre Bekanntheit auszeichnen.

Unter der "Operation Grand Site" versteht man Maßnahmen, die eine als Grand Site bezeichnete Landschaft sanieren wollen. Negative Einflüsse der Vergangenheit sollen beseitigt werden. Die Natur soll wieder voll zur Geltung kommen. Die Prinzipien der Nachhaltigkeit sollen angewendet werden. Das Gebiet soll bereit sein, Besuchermassen zu empfangen, ohne dass es zu Störungen des natürlichen Gleichgewichts kommt.

Sofern die für ein bestimmtes Gebiet zuständigen Stellen erfolgreiche Arbeit geleistet haben, wird das Gebiet offiziell mit dem Label Grand Site de France ausgezeichnet. Bisher wurden neun Gebiete ausgezeichnet. Das zehnte Gebiet ist nun die Baie de Somme. Die französische Umweltministerin Nathalie Kosciusko-Morizet hat am 3. Juni 2011 die Entscheidung zur Auszeichnung der Baie de Somme als Grand Site de France unterzeichnet.

Sonntag, 19. Juni 2011

Weißbuch für Nationalparks in Nordirland

In einem im März 2011 veröffentlichten Weißbuch hat das Umweltministerium von Nordirland die Grundlagen für die Ausweisung zukünftiger Nationalparks in diesem Teilstaat des Vereinigten Königreichs dargelegt.

Nordirland ist der einzige der vier Teilstaaten des Vereinigten Königreichs, in dem es noch keine Nationalparks gibt. Im Jahr 1949 wurde ein Gesetz verabschiedet, das die Schaffung von Nationalparks in England und Wales vorsah. Heute gibt es in England zehn Nationalparks und in Wales drei Nationalparks. Im Jahr 1995 gab es ein neues Gesetz für die Nationalparks in England und Wales, das der Entwicklung der Parkgemeinden eine größere Aufmerksamkeit widmete. Im Jahr 1997 gab es eine Neuinterpretation der Kriterien für die Ausweisung von Nationalparks in England und Wales mit dem Ziel, Nationalparks auch in der Nähe der Agglomerationen einrichten zu können. Nach der Schaffung eines eigenen Parlaments in Schottland wurde dort im Jahr 2000 ein Nationalparkgesetz beschlossen. In der Folge hat Schottland bisher zwei Nationalparks ausgewiesen. Im Jahr 2006 schließlich gab es erneut eine Gesetzesänderung für England und Wales mit dem Ziel, mehr finanzielle Mittel für die Nationalparkgemeinden bereitzustellen.

Freitag, 17. Juni 2011

Wildnis Siebengebirge

Im Siebengebirge bei Bonn wurde im Jahr 2010 das erste Wildnisgebiet Deutschlands außerhalb der Nationalparks eingerichtet. So zumindest stellt es der Verschönerungsverein Siebengebirge dar, dem große Flächen im Naturpark Siebengebirge gehören.

Ohne die Pionierarbeit des Verschönerungsvereins Siebengebirge schmälern zu wollen, wäre zu ergänzen, dass es in Deutschland durchaus viele kleinere Wildnisflächen außerhalb von Nationalparks gibt. Dazu gehören die Naturwaldreservate, die zu Dutzenden in vielen Bundesländern ausgewiesen worden sind, aber auch Flächen innerhalb von Naturschutzgebieten. Andererseits sind bis heute bei weitem noch nicht alle Flächen innerhalb von Nationalparks Wildnisgebiete.

Montag, 13. Juni 2011

Zwei neue Naturparks in Spaniens Region Castilla La Mancha

Zu den bereits bestehenden Naturparks in der autonomen spanischen Region Castilla La Mancha sind im Frühjahr 2011 gleich zwei Naturparks hinzugekommen. Die Gesamtzahl der Naturparks der Region erhöht sich damit auf sieben. Denn der bestehende Naturpark Hayedo de Tejera Negra geht im neuen Naturpark Sierra Norte de Guadalajara auf.

Mit dem Gesetz 5/2011 vom 10. März 2011 wurde der Naturpark Parque Natural Sierra Norte de Guadalajara ausgewiesen.

Der Naturpark befindet sich in der Provinz Guadalajara im Gebiet von 35 Gemeinden. Der Park hat eine Größe von 117.898 Hektar. Die Sierra Norte de Guadalajara gehört zum Kastilischen Scheidegebirge. Innerhalb des Parks werden Höhen von bis zu 2.273 Meter ü NN erreicht.
 
Mit dem Gesetz 6/2011, ebenfalls vom 10. März 2011 wurde der Naturpark Parque Natural del Valle de Alcudia y Sierra Madrona ausgewiesen. 

Der Naturpark befindet sich in der Provinz Ciudad Real im Gebiet der Gemeinden Almodovar del Campo, Brazatortas, Cabezarrubias del Puerto, Fuencaliente, Hinojosas de Calatrava, Mestanza, San Lorenzo de Calatrava und Solana del Pino. Der Park hat eine Größe von 149.463 Hektar. Der Naturpark ist Teil der Sierra Morena, einem Gebirge, das Castilien von Andalusien trennt.

Samstag, 11. Juni 2011

Geopark Muskauer Faltenbogen bald sechstes Mitglied der internationalen Geoparknetzwerke

Zur Zeit läuft das Aufnahmeverfahren für die Mitgliedschaft des Geoparks Muskauer Faltenbogen im europäischen Netzwerk der Geoparks. Nach der für den Herbst dieses Jahres erwarteten Aufnahme wäre der Geopark Muskauer Faltenbogen dann auch automatisch Mitglied im Weltnetzwerk der Geoparks.

Die in Deutschland oder in anderen Ländern national anerkannten Geoparks (Nationale Geoparks) sind nicht alle Mitglied in den internationalen Netzwerken. Von den aktuell 13 deutschen Geoparks sind zur Zeit nur 5 Mitglied im europäischen Netzwerk der Geoparks und damit auch im Weltnetzwerk der Geoparks. Dies ist darin begründet, dass (noch) nicht alle Geoparks die Bedingungen für die Aufnahme in die internationalen Netzwerke erfüllen bzw. dass sie das für die Aufnahme erforderliche Prüfungsverfahren noch nicht durchlaufen haben.


Mittwoch, 8. Juni 2011

Mallorca`s öffentliche Finca (finca publica) Son Real


Ca. dreißig fincas publicas gibt es bereits auf der Baleareninsel Mallorca. Fincas publicas sind Ländereien, die von der öffentlichen Hand gekauft wurden und für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden sind.

Die öffentliche Hand kann hierbei der spanische Staat, die Regierung der Balearen, die Inselverwaltung von Mallorca oder eine Kommune sein. Die Größe der fincas publicas variiert zwischen einigen Dutzend Hektar bis zu vielen Quadratkilometern.

In den fincas publicas, die der Balearenregierung gehören, ist seit einigen Monaten ein neues Besucherleitsystem installiert. Dieses System zeigt in einheitlicher Darstellung das Gebiet der jeweiligen finca publica sowie die Wanderwege.

Die finca publica Son Real befindet sich in der Bucht von Alcudia im Nordosten von Mallorca unmittelbar angrenzend an den Badeort Can Picafort. Die 400 Hektar große Finca wurde im Jahr 2005 mit Mitteln der damals auf den Balearen erhobenen Kurtaxe (ecotasa) erworben. (Die Kurtaxe wurde später nicht zuletzt wegen Protesten in Deutschland wieder abgeschafft. Der weitere Erwerb von fincas durch die öffentlliche Hand ist dadurch aber nicht grundsätzlich gefährdet). Im Jahr 2008 waren die Instandsetzungsarbeiten auf der finca soweit abgeschlossen, dass sie für Besucher geöffnet werden konnte. Heute findet der Besucher auf der finca publica Son Real vier bestens ausgeschilderte Wanderwege, Fahrradverleih, ein Museum, einen Laden und ein Informationszentrum vor. Der Eintritt in die finca ist kostenlos. Das Gebiet der finca publica Son Real ist seit dem Jahr 1991 auch als Landschaftsschutzgebiet (area natural de especial interes) ausgewiesen.

Montag, 6. Juni 2011

Castilla-La Mancha weist 14. Naturschutzgebiet (Reserva Natural) aus

Mit der Verordnung 13/2011 vom 22. März 2011 hat die autonome spanische Region Castilla-La Mancha das Naturschutzgebiet Reserva Natural de Las Lagunas y Albardinales del Gigüela ausgewiesen. Dies ist das 14. Naturschutzgebiet der Region. Übersetzt heißt das Naturschutzgebiet in etwa: Seen und Graslandschaften entlang des Gigüela-Flusses.

Sonntag, 5. Juni 2011

International Dark Sky Association (Internationale Vereinigung zum Schutz des Nachthimmels)

Dunkle Nachthimmel mit der Möglichkeit, bei wolkenlosem Himmel Tausende von Sternen zu beobachten, waren bis zum Beginn der Neuzeit der Normalfall auf der Erde. Die Neuzeit mit ihrem künstlichen Licht ließ den Nachthimmel immer heller werden. Die dunklen Gebiete auf der Erde werden immer kleiner und weniger. Die Zahl der von der Erde aus zu beobachtenden Sterne nimmt ab, die noch zu sehenden Sterne werden blasser. Die Flora und Fauna ist durch das künstliche Licht irritiert mit noch nicht vollständig erforschten negativen Auswirkungen auf die Biodiversität. Den Menschen entgeht das Erlebnis des Sternenhimmels und die damit verbundene Reflexion über Zeit, Raum und die über die Alltagsexistenz hinausgehenden Fragen.

Die im Jahr 1988 in den USA gegründete International Dark Sky Association hat sich zum Ziel gesetzt, den dunklen Nachthimmel zu fördern. Im Jahr 2001 hat die Gesellschaft das Label der International Dark Sky Communities gegründet. Mit diesem Label werden Kommunen ausgezeichnet, die sich Verdienste um einen dunklen Nachthimmel erworben haben. Dazu kann zum Beispiel gehören, dass unnötige Lichtquellen abgeschaltet werden sowie dass die Abstrahlung der Lichtquellen in Richtung Himmel unterbunden wird. Zur Zeit listet die Internetseite der Vereinigung drei Kommunen auf, die das Label bereits erhalten haben. Dies sind Flagstaff im US-Bundesstaat Arizona, Borrego Springs im US-Bundesstaat Kalifornien und die Kanalinsel Sark (vor der französischen Küste, zu Großbritannien gehörend). 

Donnerstag, 2. Juni 2011

ALPARC - das Netzwerk der alpinen Schutzgebiete


Das Netzwerk ALPARC ist ein informeller Zusammenschluss aller alpinen Schutzgebiete. Das Netzwerk wurde im Jahr 1995 anlässlich einer ersten Konferenz der alpinen Schutzgebiete im französischen Nationalpark Ecrins gegründet. Jedes alpine Schutzgebiet ist automatisch Mitglied im Netzwerk ALPARC. Die Mitarbeit im Netzwerk ist freiwillig.

Das Netzwerk ALPARC hat einen Internetauftritt unter de.alparc.org

Auf der Internetseite finden sich auch Informationen zu den einzelnen Schutzgebieten der Alpen. Insgesamt haben die Schutzgebiete der Alpen einen Flächenanteil von ca. 25 Prozent des Gebirges. In den Alpen gibt es zur Zeit über 1000 Schutzgebiete von mehr als 100 Hektar Größe. 

Mittwoch, 1. Juni 2011

Der Schweizer Nationalpark und sein Biosphärenreservat-Status

Die Schweiz hat zur Zeit nur einen Nationalpark, den Schweizer Nationalpark im Unterengadin im Kanton Graubünden. Zwei weitere Nationalparks sind in Planung.

Der Schweizer Nationalpark ist das einzige Schutzgebiet der Schweiz, das mit dem Europadiplom des Europarats ausgezeichnet worden ist. Zudem ist der Schweizer Nationalpark auch ein UNESCO-Biosphärenreservat.

Bereits im Jahr 1979 wurde der Schweizer Nationalpark von der Unesco als Biosphärenreservat anerkannt. Im Jahr 1995 hat die Unesco die Bedingungen für Biosphärenreservate grundlegend geändert (Sevilla-Strategie). Und wie viele andere vor dem Jahr 1995 ausgewiesenen Biosphärenreservate hat nun auch der Schweizer Nationalpark Probleme damit, die neuen Bedingungen zu erfüllen. 

Die Vorgaben für Biosphärenreservate seit dem Jahr 1995 sehen unter anderem eine Zonierung der Gebiete in eine Kernzone, eine Pufferzone und eine Entwicklungszone vor. Die Kernzone bzw. die Kernzonen müssen mindestens drei Prozent der Fläche des Biospärenreservats einnehmen. Die Pufferzone muss die Kernzone vollständig umschließen.