Montag, 3. Januar 2011

Zweiter Nationalpark für Nordrhein-Westfalen in Sicht

Die Chancen stehen gut, dass Nordrhein-Westfalen bis Ende 2011 seinen zweiten Nationalpark einweihen kann. Während der bisher einzige Nationalpark des Bundeslandes, der Nationalpark Eifel, sich ganz im Westen in der Nähe der Grenze zu Belgien befindet, liegt der geplante Nationalpark Lippe in Ostwestfalen im Teutoburger Wald zwischen Detmold und Paderborn.

Die Schaffung des Nationalparks Lippe ist Bestandteil der Koalitionsvereinbarung der rot-grünen Landesregierung. Ein Unsicherheitsfaktor ist die weitere Entwicklung auf dem Truppenübungsplatz Senne, der Bestandteil des Nationalparks werden soll. Die auf dem Truppenübungsplatz stationierten Briten wollen Deutschland bis spätestens 2020 verlassen. Ein genauer Zeitpunkt für die Aufgabe des Truppenübungsplatzes ist jedoch noch nicht bekannt.


Um den Problemen mit dem Truppenübungsplatz Senne aus dem Weg zu gehen, will die Landesregierung jetzt in einer ersten Stufe einen abgespeckten Nationalpark ohne die Flächen des Truppenübungsplatzes verwirklichen. Die Mindestgröße für Nationalparks von 10.000 Hektar wird wohl auch in der ersten Stufe erreicht. Denn es stehen erst mal 7.500 Hektar Fläche zur Disposition, die der Kreis Lippe in den neuen Nationalpark einbringen will. Davon befinden sich 4.200 Hektar im Eigentum des Landesverbands Lippe. Der Rest ist Privateigentum. Die Privateigentümer, darunter der Prinz Stephan zur Lippe mit allein 1.800 Hektar Fläche, sollen Ausgleichsflächen auf Paderborner Kreisgebiet erhalten. 

Zusätzlich zu den 7.500 Hektar Fläche will das Land NRW 2.500 Hektar Fläche Staatswald im Südosten außerhalb des Kreises Lippe dem Nationalpark hinzufügen. Damit wäre man dann ziemlich genau bei den anvisierten 10.000 Hektar Fläche. Später dann, wenn die Flächen des Truppenübungsplatzes Senne verfügbar sind, wird der Nationalpark Lippe noch größer werden.

Mit dem neuen Nationalpark Lippe erhalten die Waldnationalparke Deutschlands den dringend benötigten Zuwachs. Nur mit der Ausweisung weiterer Wald-Großschutzgebiete lässt sich das Biodiversitätsziel der Bundesregierung, wonach bis 2020 zwei Prozent der Fläche Deutschlands Wildnis werden sollen, erreichen. 

Das Gebiet des Teutoburger Walds zwischen Paderborn und Detmold zählt zu den bekannteren Mittelgebirgslandschaften Deutschlands. Dort befinden sich unter anderem die Top-Sehenswürdigkeiten Externsteine und Hermannsdenkmal.   

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