Mittwoch, 27. April 2011

Koalitionsvereinbarung in Baden-Württemberg zu den Großschutzgebieten

Seit dem 27. April 2011 liegt die Koalitionsvereinbarung der zukünftigen grün-roten Landesregierung von Baden-Württemberg vor. Nachfolgend einige Sätze aus dem Abschnitt der Koalitionsvereinbarung "Naturschutz - die Artenvielfalt bewahren" (die Zahlen in Klammern verweisen auf die untenstehenden Anmerkungen):

.... Die Naturschutzstrategie werden wir auf der Basis der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt und im Dialog mit den Verbänden weiterentwickeln und mit konkreten Zeit- und Maßnahmenplänen umsetzen (1). Wir werden die Umsetzung der Natura 2000 - Richtlinie beschleunigen (2). Den flächendeckend einzurichtenden Landschaftserhaltungsverbänden kommt hierbei eine besondere Rolle zu. Wir werden eine landesweite Konzeption für großflächigen Naturschutz in Baden-Württemberg erstellen (3). Dabei streben wir die Einrichtung eines Nationalparks an (4) und suchen hierzu den Dialog mit allen Akteuren vor Ort. Wir werden das Biosphärengebiet Schwäbische Alb personell besser ausstatten. (5) Wir wollen ein weiteres Biosphärengebiet einrichten (6)......

Soweit also ein kurzer Auszug aus der Koalitionsvereinbarung. Jetzt einige Anmerkungen dazu:

(1) Dies deutet darauf hin, dass das Ziel der Nationalen Biodiversitätsstregie, wonach bis zum Jahr 2020 zwei Prozent der Fläche Deutschlands Wildnis werden sollen, jetzt auch in Baden-Württemberg ernsthaft angegangen wird.
(2) Bis heute gibt es in BW als einem der letzten Länder in Europa keine Verordnungen zu den FFH-Gebieten. Hier herrscht großer Nachholbedarf.
(3) In diesem Punkt ist hoffentlich auch eine Aufwertung der bestehenden Naturparks einschließlich einer Zonierung enthalten.
(4) Eine Zeitenwende, ein epochales Ereignis. Bevorzugt kommt der Nordschwarzwald als Standort für einen Nationalpark in Frage.
(5) Bis heute sind im Biosphärengebiet Schwäbische Alb nicht einmal die Kernzonen gekennzeichnet. Zudem wäre es sinnvoll, die Verordnung zum Biosphärengebiet Schwäbische Alb zu überarbeiten und die einzelnen Kernzonen in der Verordnung aufzuführen.
(6) Hierfür gibt es Pläne im Südschwarzwald.

Fazit: nach 58 Jahren CDU-Herrschaft scheint jetzt in BW Licht am Ende des Naturschutztunnels sichtbar zu sein. Es gilt jetzt, dass BW seinen Rückstand gegenüber den internationen Standards im Flächennaturschutz möglichst bald aufholt. Wünschen wir der neuen Regierung hierzu viel Erfolg!      

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