Samstag, 29. Oktober 2011

Mallorca`s öffentliche Finca (finca publica) Mortitx


In der nördlichen Serra de Tramuntana der Balerareninsel Mallorca befinden sich einsame, bizarre Karstlandschaften. Die Regierung der Balearen hat bereits im Jahr 1983 eine 719,27 Hektar große Länderei (Finca) dort aufgekauft, um das Gebiet für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Dieses Gebiet heißt heute Finca publica de Mortitx

Im Gebiet befindet sich unter anderem die Mortitx-Schlucht (Torrent de Mortitx), die nur mit entsprechender Ausrüstung begangen werden kann. Neben einer Vielzahl von verfallenden Pfaden und weglosen Möglichkeiten gibt es in der finca publica de Mortitx auch einen hervorragend beschilderten Weg, der hin und zurück eine Länge von ca. 10 Kilometer aufweist. Der Weg nennt sich cami de ses basses. Er führt über einen Pass zu einem Hochplateau über dem Meer.

Dienstag, 18. Oktober 2011

Naturpark "Massif des Bauges" wird dritter international anerkannter Geopark Frankreichs

Der französische Naturpark (Parc Naturel Regional) Massif des Bauges ist bei der 10. Konferenz des europäischen und internationalen Netzwerks der Geoparks im September 2011 als internationaler Geopark anerkannt worden. Damit gibt es in Frankreich jetzt drei international anerkannte Geoparks.

Die beiden anderen Geoparks sind Parc Naturel Regional du Luberon und Reserve Geologique de Haute Provence.

Der Naturpark Massif des Bauges wurde im Jahr 1995 geschaffen. Er hat eine Größe von 85.600 Hektar. Der Park befindet sich in der Region Rhones Alpes in den Departements Savoie und Haute-Savoie und umfasst eine über 2.000 Meter hohe Gebirgskette der Alpen. An seinem Nordrand befinden sich die Seen von Annecy und Bourget.

Weitere Informationen
UNESCO Global Geoparks in Frankreich im Post vom 11.05.2020

Hier gibt es eine Übersicht über die UNESCO Global Geoparks in Europa. Von dort werden alle Artikel in diesem Blog, die sich mit einzelnen Geoparks befassen, verlinkt.

Sonntag, 16. Oktober 2011

Oberösterreich verordnet Europaschutzgebiet Traun-Donau-Auen

Mit der Verordnung Nr. 79 vom 30.09.2011 hat die Landesregierung des österreichischen Bundeslandes Oberösterreich das Europaschutzgebiet Traun-Donau-Auen ausgewiesen. Das Schutzgebiet hat eine Größe von 664 Hektar und befindet sich bei der Stadt Linz. Das neue Europaschutzgebiet ist sowohl nach der europäischen Vogelschutzrichtlinie als auch nach der FFH-Richtlinie geschützt.

Der Fluss Traun kommt aus dem Salzkammergut und mündet südöstlich von Linz in die Donau. Im Mündungsbereich sowie entlang der Flüsse Donau und Traun befinden sich Biotope von europäischer Bedeutung wie zum Beispiel natürliche eutrophe Seen, Flüsse, submediterrane Halbtrockenrasen, feuchte Hochstaudenfluren und Auenwälder. Im Gebiet kommen 41 Vogelarten vor, die nach der Vogelschutzrichtlinie geschützt sind, darunter Wespenbussard, Eisvogel, Schwarzspecht und Neuntöter. 

Ein Teil des neuen Europaschutzgebiets ist mit einer Fläche von 315 Hektar bereits im Jahr 2004 als Naturschutzgebiet ausgewiesen worden. Insgesamt hat Oberösterreich jetzt 15 Europaschutzgebiete ausgewiesen. Weitere Gebiete stehen noch zur Ausweisung an.

Weitere Informationen
Die FFH-Gebiete in Oberösterreich im Post vom 09.03.2021 

Samstag, 15. Oktober 2011

387 Hektar neue Waldwildnis in Thüringen

Anfang Oktober 2011 hat das deutsche Bundesland Thüringen 387 Hektar Staatswald neu aus der forstwirtschaftlichen Nutzung genommen. Das neue zukünftige Wildnisgebiet befindet sich im Thüringer Wald bei der weltbekannten Wartburg im Bereich Eisenach-Wartburg-Hohe Sonne. Unmittelbar an dieses Gebiet grenzen weitere aus der Nutzung genommene Wälder an, 23 Hektar Totalreservat im Naturschutzgebiet Wartburg-Hohe Sonne und 24 Hektar Wald der Wartburgstiftung.

Mit Stand Frühjahr 2011 hat Thüringen 9.907 Hektar Waldwildnis. Darunter fallen die 50 Naturwaldparzellen Thüringens mit einer Gesamtfläche von 4.040 Hektar (Quelle: www.naturwaelder.de). Die größte Wildnisfläche in Thüringen ist zur Zeit der Nationalpark Hainich. Weitere Wildnisgebiete gibt es in den Biosphärenreservaten Rhön und Vessertal.

Das Ziel der Thüringer Landesregierung ist gemäß dem Koalitionsvertrag, insgesamt 25.000 Hektar Wald aus der forstwirtschaftlichen Nutzung zu nehmen. Damit will Thüringen seinen Beitrag für eine Umsetzung der Biodiversitätsstrategie der Bundesregierung leisten. Ein Teil dieser Flächen wird zukünftig durch die erforderliche Vergrößerung der Kernzonen in den Biosphärenreservaten Rhön und Vessertal abgedeckt. Im Rahmen des Naturschutzgroßprojekts Hohe Schrecke sollen ca. 1.000 Hektar Wald aus der forstwirtschaftlichen Nutzung genommen werden. Wildnispläne gibt es auch für das untere Schwarzatal.  

Mittwoch, 12. Oktober 2011

Neuer Nationalpark "Bottnischer Meerbusen" in Finnland

Im Post vom 25.02.2011 in diesem Blog war der 36. Nationalpark in Finnland, der Nationalpark Sipoonkorpi bei Helsinki das Thema. Finnland hat jetzt noch einen weiteren Nationalpark ausgewiesen, den 37. Nationalpark des Landes.

Dies ist der Nationalpark Bottnischer Meerbusen (in der in Finnland gebräuchlichen internationalen Sprache heißt er Bothnian Sea National Park). Der neue Nationalpark ist 912 km² groß. Der überwiegende Teil des Nationalparks ist Meeresfläche. Nur 15 km² des Parks sind Land. Der neue Park befindet sich in der Provinz Westfinnland in den Landschaften Südwestfinnland und Satakunta. 

Die Inselarchipele, die im Bereich des Nationalparks vor der Küste liegen, sind durch die Anhebung der Landmasse nach dem Abschmelzen der Gletscher der letzten Eiszeit entstanden. Die Hebungsvorgänge dauern noch an. Der Park umfasst die Archipele Oura, Gummandoora, Pooskeri, Luvia, Rauma und Uusikaupunki sowie die Preiviikinlahti-Bucht.

Montag, 10. Oktober 2011

Vorarlberg verordnet Naturschutzgebiet "Gipslöcher" neu

Mit der 41. Verordnung vom 20. 09. 2011 hat das österreichische Bundesland Vorarlberg die Verordnung über das Naturschutzgebiet "Gipslöcher" in Lech neu gefasst.

Eine erste Verordnung zum Naturschutzgebiet Gipslöcher datiert aus dem Jahr 1988. In der jetzt bekanntgemachten Neufassung hat sich am Gebietsumfang nichts geändert. Neu ist in der zweiten Verordnung eine genaue Beschreibung des Schutzzwecks. Gegenüber der ersten Verordnung werden auch die im Schutzgebiet geltenden Verbote präziser gefasst.

Leider wird in den Verordnungen des Bundeslandes Vorarlberg die Flächengröße der jeweiligen Schutzgebiete nicht genannt. Wünschenswert wäre es auch, dass in der pdf-Ausgabe der Landesgesetzblätter eine Karte mit der Umgrenzung des jeweiligen Schutzgebietes beigefügt ist. Zwar gibt es auch das geographische Informationssystem des Bundeslandes Vorarlberg. Das ist aber kein Ersatz, wenn es darum geht, die mit der aktuellen Verordnung geltenden Schutzgebietsgrenzen anzusehen und diese Schutzgebietsgrenzen mit den Daten aus früheren Verordnungen zu vergleichen.

Das Naturschutzgebiet Gipslöcher in Lech ist eines von zur Zeit 24 Naturschutzgebieten in Vorarlberg. Das Gebiet befindet sich bei Oberlech, einem hochgelegenen Ortsteil der weltbekannten Gemeinde Lech am Arlberg. Das Naturschutzgebiet besteht aus drei räumlich getrennten Teilgebieten. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von den unteren, mittleren und oberen Gipslöchern. Im Naturschutzgebiet kommen Gipsdolinen gehäuft vor. Das sind Einbruchkrater, die durch Auslaugung des gipshaltigen Untergrunds entstehen. Die Gipsdolinen sind Heimat einer besonderen und vielfältigen Flora.     

Donnerstag, 6. Oktober 2011

Neuer Internetauftritt der Schutzgebiete Aragons

Die spanische autonome Region Aragon hat die Internetseite über die Schutzgebiete vollkommen neu gestaltet.

Auf www.rednaturaldearagon.com finden sich jetzt alle erdenkbaren Informationen über die Schutzgebiete dieser faszinierenden spanischen Region zwischen den Pyrenäen und dem iberischen Gebirgssystem. 40 Prozent der Fläche von Aragon sind in der einen oder anderen Form geschützt. Hochgebirge mit Gletschern in den Pyrenäen, Hochplateaus mit riesigen, von Flüssen ausgesägten Schluchten, Wälder und die trockene Ebro-Ebene sind nur einige der Naturwunder, die man in Aragon entdecken kann.

Auf der neuen Internetseite gibt es Informationen über einen Nationalpark (parque nacional), über vier Naturparks (parque natural), über drei geschützte Landschaften (paisaje protegido), über drei Naturschutzgebiete (reserva natural dirigida), über fünf Naturdenkmäler (monumento natural) sowie über zwei Schutzgebiete für wilde Tiere (refugio de fauna silvestre). 

Zu jedem Schutzgebiet gibt es allgemeine Informationen, eine interaktive google-Karte, Informationen über die Wanderwege, die gesetzlichen Bestimmungen, Veröffentlichungen und Gesetzestexte und eine Bildergalerie.

Einmal mehr zeigt sich an Hand dieser neuen Internetseite die Vorreiterrolle Spaniens beim Flächennaturschutz.        

Sonntag, 2. Oktober 2011

Frankreichs Nationalpark Port-Cros erhält Pufferzone

Der Nationalpark Port-Cros ist der einzige Nationalpark in Frankreich, der seit seiner Gründung im Jahr 1963 keine Pufferzone aufweist. Im Jahr 2006 ist in Frankreich ein neues Gesetz über die Nationalparks in Kraft getreten. Dieses Gesetz sieht zwingend eine Kernzone und eine Pufferzone für jeden Nationalpark vor. 

Beim Nationalpark Port-Cros besteht nun Handlungsbedarf. Der Park befindet sich an der französischen Mittelmeerküste in der Region Provence-Alpes Cote d`Azur und im Departement Var. Es ist einer von zur Zeit neun Nationalparks in Frankreich (zwei weitere Nationalparks sind gerade im Entstehen). Der Nationalpark Port-Cros umfasst die vier Inseln Port-Cros, Bagaud, la Gabiniere und Rascas. Seine Landfläche beträgt zur Zeit 700 Hektar. Dazu kommt eine Meeresfläche von 1.288 Hektar. Nun gilt es, die neuen Grenzen für die Kernzonen und die Pufferzonen des Parks zu definieren. 

Geplant ist, dass Teile der Insel Porquerolles zur Kernzone des Parks hinzukommen. Die Pufferzone des Parks soll sich auf die gesamte Meeresfläche der Hyeres-Inseln (Name der Inselgruppe) und auf den Südhang des Maures-Massifs auf dem angrenzenden Festland erstrecken. 

Vom 22. August bis zum 22. September 2011 fand die Beteiligung der Öffentlichkeit zur Parkerweiterung statt. Trotz der wirtschaftlichen Vorteile, die ein Nationalpark für die Bevölkerung in der Umgebung bringt, gibt es teilweise Widerstände gegen die Parkerweiterung. Die neue Verordnung zum Nationalpark Port-Cros wird erst im Jahr 2014 erwartet.