Mittwoch, 30. November 2011

Geopark Ries für weitere fünf Jahre Nationaler Geopark

Die GeoUnion Alfred Wegener Stiftung, der Dachverband der geowissenschaftlichen Vereinigungen in Deutschland, hat dem Geopark Ries für weitere fünf Jahre das Label Nationaler Geopark verliehen. Das Label Nationaler Geopark wird jeweils nur für die Dauer von fünf Jahren verliehen und ist an bestimmte Bedingungen wie zum Beispiel bestimmte Qualitätsstandards bei den Einrichtungen für Besucher gebunden. Der Geopark Ries wurde im Jahr 2006 zum ersten Mal mit dem Label Nationaler Geopark ausgezeichnet.

Insgesamt gibt es in Deutschland zur Zeit 13 Geoparks, die als Nationaler Geopark anerkannt sind. Von diesen 13 Parks sind wiederum 6 Mitglied des European Geoparks Network sowie des Global Geoparks Network. Allerdings ist der Geopark Ries zur Zeit noch nicht Mitglied in den internationalen Netzwerken.

Der Geopark Ries mit einer Fläche von ca. 1.800 km² befindet sich an der Nahtstelle von Schwäbischer Alb und Fränkischer Alb. Der größere Teil des Geoparks befindet sich in Bayern, der kleinere Teil in Baden-Württemberg. 5 Landkreise und 53 Gemeinden sind am Geopark beteiligt.

Das Nördlinger Ries ist der am besten erhaltene Krater Europas. Vor 14,5 Millionen Jahren ist an der Stelle des heutigen Nördlinger Ries ein Meteorit eingeschlagen. Durch die Wucht des Einschlags wurden die anstehenden Juragesteine verformt, gepresst und viele Kilometer weit emporgeschleudert. Nach dem Einschlag war das Gebiet einige Millionen Jahre lang von einem großen See bedeckt. Neben den Relikten aus dem Meteoriteneinschlag sind auch die Sedimente des ehemaligen Sees ein wichtiger Bestandteil der Landschaft und des Geoparks.

Hier gibt es eine Übersicht über die Nationalen GeoParks in Deutschland. Von dort sind alle Artikel in diesem Blog, die sich mit einzelnen Geoparks befassen, verlinkt.     

Mittwoch, 23. November 2011

Bergtour auf den Wiedemerkopf im Naturschutzgebiet Allgäuer Hochalpen


Das Naturschutzgebiet Allgäuer Hochalpen ist mit einer Fläche von 20.724 Hektar das größte Naturschutzgebiet des bayerischen Regierungsbezirks Schwaben sowie das zweitgrößte Naturschutzgebiet Bayerns (nach den Ammergauer Alpen).

Der Wiedemerkopf ist einer der zahlreichen Gipfel im Naturschutzgebiet.

Das im Jahr 1992 verordnete Naturschutzgebiet umfasst große Teile des Hauptkamms der Allgäuer Alpen südlich, östlich und nordöstlich des bekannten Kurorts Oberstdorf. Auch der südlichste Punkt Deutschlands ist Bestandteil des Naturschutzgebiets.

Das Naturschutzgebiet Allgäuer Hochalpen zeichnet sich durch eine große Vielfalt an Landschaftsformen aus. Das wiederum hat seine Ursache in der Vielzahl der im Gebiet vorkommenden Gesteine. Die Allgäuer Alpen sind das in geologischer Sicht vielfältigste Alpengebiet Deutschlands. In den Hochtälern der Allgäuer Alpen wird Viehwirtschaft betrieben. Aus diesem Grund sind die Allgäuer Alpen etwas waldärmer als viele andere Teile der bayerischen Alpen. Die ausgedehnte Viehwirtschaft ist wiederum in den besonders fruchtbaren Böden begründet. Die Viehwirtschaft wird durch das Naturschutzgebiet nicht eingeschränkt. 

Im Gegensatz zu den Weidelandschaften stehen die unglaublich formenreichen Hochgebirgslandschaften. Die steilsten Grasberge der ganzen Alpen sind im Gebiet ebenso vorhanden wie weltenferne, zerborstene Felsberge aus Hauptdolomit.

Sonntag, 20. November 2011

Gute und schlechte Nachrichten zu den Biosphärenparks in Österreich

Der Lungau, eine Region im österreichischen Bundesland Salzburg, erwartet im Frühjahr 2012 die Anerkennung als UNESCO-Biosphärenpark. Der Lungau wäre der größte Biosphärenpark in Österreich. Die Bewertungskommission der Unesco hat den Lungau bereits besucht. Bis Ende 2011 sollen alle Unterlagen zum zukünftigen Biosphärenpark bei der Unesco eingereicht sein. Offen ist noch die Finanzierung des Parks seitens des Bundeslandes Salzburg. Vor allem in den ersten fünf Jahren entstehen für den Aufbau der Parkeinrichtungen höhere Kosten.

Sorgen bereitet dagegen weiterhin der geplante Biosphärenpark Nockberge im Bundesland Kärnten. Dort ist seit vielen Jahren geplant, den von der Unesco nicht anerkannten Nationalpark in einen Biosphärenpark umzuwandeln. Probleme gibt es vor allem mit den Grundstückseigentümern im Gebiet. Es ist schwierig, die Kernzonen und Pflegezonen des Biosphärenparks festzulegen. Nachdem im Dezember 2010 die Verträge fast unter Dach und Fach waren, machten die Grundstückseigentümer später wegen von den Naturschutzorganisationen eingebrachten kleineren Änderungen wieder einen Rückzieher. Das größte Problem beim geplanten Biosphärenpark Nockberge ist, dass die Grundstückseigentümer eine zeitliche Befristung des Schutzstatus auf die Dauer von 20 Jahren fordern. Danach solle Bilanz gezogen und gegebenenfalls aus dem Schutzgebiet ausgestiegen werden. Eine zeitliche Befristung ist jedoch mit den internationalen Bestimmungen nicht vereinbar. Ein zeitlich befristeter Biosphärenpark würde genausowenig eine Anerkennung der Unesco bekommen wie der bestehende Nationalpark. Somit gibt es noch einiges zu tun, bis ein Unesco-Biosphärenpark Nockberge Wirklichkeit werden kann.

Mittwoch, 16. November 2011

Europarat erneuert zehn Europadiplome für Schutzgebiete

Das Europadiplom für Schutzgebiete ist eine hohe Auszeichnung. Das seit dem Jahr 1965 bestehende Label haben bis heute 70 Schutzgebiete in 26 europäischen Ländern erhalten. Das Europadiplom muss fünf Jahre nach der ersten Vergabe und dann alle zehn Jahre erneuert werden. Im Jahr 2011 wurden die Europadiplome für elf Schutzgebiete erneuert.

Das Europadiplom für diese elf Schutzgebiete gilt nun bis zum Jahr 2021. Die Erneuerung des Labels ist bei der Mehrzahl der Schutzgebiete mit einer Bedingung und bei allen Schutzgebieten mit mehreren Empfehlungen verbunden. Dies sind die elf Schutzgebiete:


Donnerstag, 10. November 2011

Neues von den Dark Sky Parks

Ein dunkler Nachthimmel mit der Möglichkeit, Tausende von Sternen zu sehen, gilt heute bereits als Privileg. Der Blick von einem Satelliten auf die nächtliche Erde zeigt, wie hell die Nacht inzwischen geworden ist, vor allem in Europa und Nordamerika. Die Lichtüberflutung hat nicht nur Auswirkungen auf den Menschen. Ganze Ökosysteme sind als Folge des Fehlens einer richtigen Nacht sowie des ausbleibenden Tag-Nacht-Wechsels bedroht.

Gleichsam eine Gegenbewegung zur immer mehr zunehmenden Lichtverschmutzung stellt die Dark Sky Asociation (Dunkler Himmel - Gesellschaft) mit Sitz in den USA dar. Diese Organisation setzt sich für die Wiederherstellung des dunklen Nachthimmels ein. Gebiete können eine Auszeichnung als Dark Sky Park erhalten, wenn sie bestimmte Bedingungen einhalten. 

Samstag, 5. November 2011

Neue Geoparks in Deutschland

Neue Nachrichten von den Geoparks in Deutschland: Der Geopark Westerwald-Lahn-Taunus strebt die Anerkennung als Nationaler Geopark in Deutschland an. Und in Norddeutschland wurde der neue Geopark Nordisches Steinreich gegründet.

Freitag, 4. November 2011

Autertal / St. Lorenzer Hochmoor ist 20. Ramsar-Gebiet Österreichs

Das St. Lorenzer Hochmoor im österreichischen Bundesland Kärnten in den Nockbergen ist ein bedeutendes Feuchtgebiet. Nun wurde das Gebiet als Ramsar-Gebiet im Rahmen des internationalen Abkommens zum Schutz der Feuchtgebiete ausgewiesen. Dies ist das 20. Ramsar-Gebiet Österreichs.

Das Gebiet hat eine Größe von 48 Hektar, die Koordinaten sind 13 55 11 E / 46 51 54 N. Das St. Lorenzer Hochmoor ist seit dem Jahr 2002 auch als Natura 2000-Gebiet ausgewiesen. Das Gebiet soll auch eine der Kernzonen des geplanten Biosphärenparks Nockberge werden.

Der Wasserhaushalt des Gebiets ist in der Vergangenheit durch die Anlage von Gräben gestört worden. Seit einiger Zeit laufen Renaturierungsmaßnahmen, z.B. der Einbau von Holzwänden.

Hier gibt es eine Übersicht über die Ramsar-Gebiete Österreichs. Von dort sind alle Artikel in diesem Blog, die sich mit einzelnen Ramsar-Gebieten Österreichs befassen, verlinkt. 

Mittwoch, 2. November 2011

Frankreich plant drei neue Biosphärenreservate

Zu den vorhandenen zehn UNESCO-Biosphärenreservaten in Frankreich könnten in absehbarer Zeit drei neue hinzukommen.

Am weitesten fortgeschritten sind die Planungen für das neue Biosphärenreservat Bassin du Dordogne. Die offizielle Bewerbung wurde im vergangenen September bei der UNESCO eingereicht. Das Biosphärenreservat soll das gesamte Becken des Flusses Dordogne umfassen, von den Quellen in der Auvergne im französischen Zentralmassiv bis zur Mündung in die Garonne in der Nähe von Bordeaux.

Seit längerem in Planung ist die Schaffung eines Biosphärenreservats im Verlauf der Oberläufe der Flüsse Loire und Allier (Hautes Vallees de la Loire et de l´Allier). Aus Anlass des 25 jährigen Jubiläums des Aktionsbündnisses "Lebendige Loire" wurde die Schaffung des Bioshärenreservats im vergangenen Oktober noch einmal bekräftigt. Für einen Teil des betroffenen Gebiets gibt es auch Planungen für die Einrichtung eines neuen Naturparks (Parc Naturel Regional des gorges de L`Allier et de la Margeride).

Auch im Audomarois ist die Schaffung eines Biosphärenreservats geplant. Der Audomarois ist eine Sumpflandschaft in Nordfrankreich in der Nähe der Kanalküste. Die Kandidatur soll im Jahr 2012 der UNESCO übergeben werden. Das Gebiet ist ein Teil des Naturparks Caps et Marais d`Opale.

Hier gibt es eine Übersicht über die Biosphärenreservate in Frankreich. Von dort sind alle Artikel in diesem Blog, die sich mit einzelnen Biosphärenreservaten befassen, verlinkt.