Mittwoch, 11. April 2012

Meeresschutzgebiete im Rahmen der OSPAR-Konvention

Die OSPAR-Konvention ist ein zwischenstaatlicher Vertrag, der den Schutz der Meeresfläche des Nordostatlantiks einschließlich der Nordsee regelt. Eines der Elemente zum Schutz des Nordostatlantiks ist die Ausweisung von Meeresschutzgebieten (Marine Protected Areas, MPA). OSPAR bezieht sich auf die beiden Vorgänger-Konventionen, die Konvention von Oslo und die Konvention von Paris. Die Unterzeichnung der OSPAR-Konvention war ab dem Jahr 1992 möglich. Die Konvention trat im Jahr 1998 in Kraft. 

Die folgenden Staaten sind Signatarstaaten des OSPAR-Konvention: Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Irland, Island, Luxemburg, Norwegen, Niederlande, Portugal, Schweden und die Schweiz. Angenommen wurde die Konvention auch von der Europäischen Union sowie von Spanien. Finnland hat keinen direkten Anteil am Nordostatlantik, ist jedoch indirekt über die Ostsee mit dem Nordatlantik verbunden. Auch Luxemburg und die Schweiz sind nur indirekt über den Rhein mit dem Nordostatlantik verbunden.

Die Ausweisung von Meeresschutzgebieten unter der OSPAR-Konvention ist die Aufgabe aller Signatarstaaten mit direktem Anteil am Nordostatlantik (ohne Finnland, Luxemburg und die Schweiz). Zudem gibt es einige Meeresschutzgebiete, die außerhalb der nationalen Gesetzgebung liegen (sogenannte ABNJ-Gebiete, Areas beyond National Jurisdiction). 

Der letzte verfügbare Bericht zu den MPA`s der OSPAR-Konvention stammt aus dem Jahr 2010. Ende des Jahres 2010 gab es insgesamt 181 Schutzgebiete, davon sind 175 innerhalb der nationalen Hoheitsgebiete der Vertragsstaaten. Insgesamt umfassen die Schutzgebiete eine Meeresfläche von 439.679 km². Das sind 3,15 Prozent der Meeresfläche des Nordostatlantiks.

Die Schutzgebiete verteilen sich wie folgt auf die einzelnen Meeresanrainerstaaten:
Belgien: 0 Schutzgebiete, 0 km² (ein Schutzgebiet ist in Planung)
Dänemark: 40 Schutzgebiete, 14.453 km²
Deutschland: 6 Schutzgebiete, 16.885 km²
Frankreich: 9 Schutzgebiete, 3.598 km²
Großbritannien: 63 Schutzgebiete,
Irland: 19 Schutzgebiete, 4.137 km²
Island: 7 Schutzgebiete, 79 km²
Niederlande: 5 Schutzgebiete, 8.313 km²
Norwegen: 8 Schutzgebiete, 80.601 km²
Portugal: 8 Schutzgebiete, 5.700 km²
Schweden: 8 Schutzgebiete, 1.258 km²
Spanien: 2 Schutzgebiete, 2.483 km²
ABNJ-Gebiete: 6 Schutzgebiete, 286.308 km²

Die beiden größten Meeresschutzgebiete im Rahmen der OSPAR-Konvention liegen außerhalb der nationalen Hoheitsgebiete. Dies sind die Gebiete Charly-Gibbs South (im Atlantik auf der geographischen Breite von Irland und nördlich der Azoren) und MAR North of the Azores High Seas (auf der geographischen Breite von Bordeaux und nördlich der Azoren).


www.ospar.org
     

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