Montag, 15. Oktober 2012

Kernzone "Moorkomplex Tiefenwald" im Biosphärenpark Großes Walsertal

Der Moorkomplex Tiefenwald ist eine von sechs Kernzonen im Biosphärenpark Großes Walsertal. 

Dieser Biosphärenpark befindet sich im österreichischen Bundesland Vorarlberg und ist der einzige Biosphärenpark dieses Bundeslandes. In Österreich gibt es insgesamt sieben Biosphärenparks. Biosphärenpark ist der in Österreich verwendete Begriff für die von der Unesco ins Leben gerufene Schutzgebietskategorie Biosphere Reserve.

Der Biosphärenpark Großes Walsertal umfasst eine Fläche von ca. 19.200 Hektar. Die Unesco hat das Gebiet im Jahr 2000 anerkannt. Die Kernzonen haben im Biosphärenpark Großes Walsertal einen Anteil von knapp 20 Prozent. Das ist ein sehr hoher und weit überdurchschnittlicher Anteil. Die sechs Kernzonen sind sehr unterschiedlich groß. Die Kernzonen Gadental und Faludriga-Nova umfassen ganze Täler im Lechquellengebirge in den Nördlichen Ostalpen. Dem steht die kleinste Kernzone "Moorkomplex Tiefental" gegenüber. Als einzige der Kernzonen befindet sie sich nicht im Großen Walsertal direkt, sondern nördlich des Faschinajochs bereits im Einzugsgebiet der Bregenzer Ache. Das hat seinen Grund darin, das eine der Gemeinden des Großen Walsertals hier mit ihrem Gemeindegebiet auf das Nachbartal übergreift.


Der Moorkomplex Tiefenwald ist auch im Biotopinventar des Bundeslands Vorarlberg enthalten. Das Biotop umfasst eine Fläche von 7,64 Hektar. Das Biotop wird unter anderem wie folgt beschrieben: "Landschaftlich schöner und ökologisch wertvoller Moorkomplex aus Davallseggenmooren, Rasenbinsenmooren, Zwischenmoorbereichen mit Schnabelbinse und Fieberklee sowie den einzigen Hochmooren im Großen Walsertal."   

Vor Ort fällt auf, dass zumindest die Kernzone Tiefenwald des Biosphärenparks (aber möglicherweise auch die anderen Kernzonen) nicht beschildert ist. Es sind vor Ort auch keinerlei Informationen für Besucher vorhanden. Eine Informationstafel zur Kernzone Tiefenwald gibt es auf dem nahegelegenen Faschinajoch bei der Talstation des Sessellifts. Für einen Besuch der Kernzone muss man pfadfinderische Fähigkeiten mitbringen. 

Wie kommt man hin?
Ausgangspunkt ist das Faschinajoch, ein Straßenpass zwischen dem Bregenzerwald (Damüls) und dem Großen Walsertal (Fontanella). Auf der Bregenzerwaldseite des Faschinajochs befinden sich öffentliche Parkplätze. Es gibt auch Linienbusverkehr von Damüls und von Fontanella.

Vom Faschinajoch folgt man dem Alpweg, der vom Joch unterhalb der in einer Lawinengalerie geführten Straße in Richtung Norden abwärts führt. Nach 650 Metern biegt man bei einer Wegverzweigung nach rechts ab. Nach weiteren 200 Metern biegt man nach links ab. Nun geht man bereits durch die ersten Teile des Moores. Nach weiteren 60 Metern kommt man in den Wald. Im Wald nimmt man die nächste Abzweigung nach links und kommt bei einer Wegkehre zum schönsten Teil des Moores. Die Moorflächen selbst darf man nicht betreten. Man kann jedoch den Forstweg verlassen und am Waldrand und damit auch am Rand des Moors weitergehen, um das Moor noch etwas besser kennenzulernen. Der Rückweg ist wie der Hinweg. Der Rückweg ist wegen des Wiederanstiegs zum Faschinajoch anstrengender als der Hinweg. Der zu bewältigende Höhenunterschied ist ca. 160 Meter.

Hier gibt es eine Übersicht über die Biosphärenparks in Österreich. Von dort sind alle Artikel in diesem Blog, die sich mit einzelnen Biosphärenparks befassen, verlinkt.
Informationstafel zur Kernzone Moorkomplex Tiefenwald im Biosphärengebiet Großes Walsertal auf dem Faschinajoch bei der Talstation des Sessellifts.
Flachmoore im Moorkomplex Tiefenwald: die weißen Blüten gehören zum Breitblättrigen Wollgras. Am Hang im Hintergrund ist das Walserdorf Damüls im Bregenzerwald.
Der Moorkomplex Tiefenwald beherbergt die einzigen Hochmoore des Großen Walsertals.
Am Rand eines Moors im Moorkomplex Tiefenwald, im Hintergrund rechts oben sieht man die Straße von Damüls auf das Faschinajoch. Wegen der steilen Flyschhänge und der damit verbundenen Lawinengefahr ist die Straße auf einer Länge von 1,4 Kilometer in einer Lawinengalerie untergebracht. 
   

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