Samstag, 28. Dezember 2013

Neuer Koalitionsvertrag in Hessen bringt besseren Schutz der Wälder und mehr Wildnis

Am 21.12.2013 haben die CDU sowie die Grünen in Hessen den Koalitionsvertrag für die neue Legislaturperiode von 2014 bis 2019 gebilligt. Den Grünen ist es gelungen, bedeutende Punkte beim Flächennaturschutz im neuen Koalitionsvertrag unterzubringen. Da die Grünen auch die neue Umweltministerin in Hessen stellen werden, kann man zuversichtlich sein, dass diese Punkte auch umgesetzt werden.

Die folgenden Punkte zum Flächennaturschutz sind im Koalitionsvertrag enthalten:
  • Zur besseren Vernetzung von geschützten Flächen sollen neue Schutzgebiete ausgewiesen werden.
  • Die Schutzgebiete Nationalpark Kellerwald-Edersee, Biosphärenreservat Rhön, Naturpark Hoher Vogelsberg, Grünes Band Deutschland, Geopark Odenwald-Bergstraße, Geopark Westerwald-Lahn-Taunus und Geopark Grenzwelten sollen weiterentwickelt werden.
  • Eine Machbarkeitsstudie über ein neues Biosphärenreservat Rheingau-Taunus/Wiesbaden/Mainspitze soll in die Wege geleitet werden.
  • Der Anteil ungenutzter Wälder soll auf fünf Prozent der gesamten Waldfläche Hessens und auf acht Prozent der Staatswaldfläche gesteigert werden.
  • Bannwälder in städtischen Gebieten dürfen nicht mehr in andere Nutzungen umgewandelt werden.
  • Die Unesco-Weltnaturerbestätte „Buchenurwälder der Karpaten und Alte Buchenwälder Deutschlands“, Teilgebiet Kellerwald-Edersee, soll erweitert werden.

Sonntag, 22. Dezember 2013

Naturpark Weißensee ist Österreichs Naturpark des Jahres 2014

Der Verband der Naturparke Österreichs hat dem Naturpark Weißensee in Kärnten den Titel "Naturpark des Jahres 2014" vergeben. Damit würdigt der Verband der Naturparke Österreichs die herausragenden Leistungen des Naturparks Weißensee im Bereich der vier Säulen der Naturpark-Arbeit. Österreichweit gab es sieben Bewerber um den Titel.

Der 7.640,45 Hektar große Naturpark Weißensee wurde am 09.05.2006 ernannt. Der Weißensee befindet sich in den östlichen Gailtaler Alpen ca. 14 Kilometer südwestlich von Spittal an der Drau sowie ca. 36 Kilometer ostnordöstlich von Villach. Der Weißensee befindet sich auf einer Höhe von 930 m ü NN. Damit gilt er als der höchstgelegene Badesee der Alpen. Zwei Drittel des Ufers des Weißensees sind nicht bebaut und stehen unter Natur- und Landschaftsschutz.

In Österreich gibt es zur Zeit 50 Naturparks. Die meisten Naturparks besitzt das Bundesland Niederösterreich. In Kärnten gibt es nur zwei Naturparks, den Naturpark Dobratsch und den Naturpark Weißensee. Der Naturpark Dobratsch erhielt die Auszeichnung Naturpark des Jahres bereits im Jahr 2008.

www.naturparke.at 

Mittwoch, 18. Dezember 2013

Europarat verabschiedet neue Liste der Schutzgebiete Norwegens im Netzwerk Smaragd

Auf der 33. jährlichen Sitzung des Ständigen Ausschusses zur Berner Konvention des Europarats vom 03.bis 06. Dezember 2013 in Straßburg wurde eine Liste der Schutzgebiete aus Norwegen für das Schutzgebiets-Netzwerk Smaragd verabschiedet. Norwegen hat 633 Gebiete mit einer Gesamtfläche von  4.296.073,74 Hektar für das Netzwerk gemeldet.

Die Berner Konvention (Langfassung: Übereinkommen über die Erhaltung der europäischen wildlebenden Pflanzen und Tiere und ihrer natürlichen Lebensräume) ist ein Vertrag des Europarats, den neben allen europäischen Ländern auch vier afrikanische Staaten ratifiziert haben.

Die Berner Konvention sieht die Schaffung eines Schutzgebietsnetzwerks in allen Unterzeichnerstaaten vor. Dieses Schutzgebietsnetzwerk heißt Emerald-Network (Netzwerk Smaragd). Das Natura 2000-Netzwerk der EU gilt als Umsetzung des Emerald-Network in den Staaten der EU. 

Bisher gab es außer in der EU nur in der Schweiz Schutzgebiete des Emerald-Network, die bereits offiziell anerkannt sind und die den Kandidatenstatus verlassen haben. Nun ist mit Norwegen ein weiteres Land Mitglied in der Smaragd-Familie geworden. Auffallend ist allerdings der Unterschied zwischen der Schweiz und Norwegen. Den 633 Smaragd-Gebieten Norwegens stehen nur 37 Gebiete in der Schweiz gegenüber. Es herrscht Einigkeit darüber, dass die Schweiz zukünftig weitere Gebiete nachmelden muss.   

Sonntag, 15. Dezember 2013

EU-Vogelschutzgebiet Estergebirge in Oberbayern

Das 11.993 Hektar große Vogelschutzgebiet Estergebirge wurde am 12. Juli 2006 im Rahmen der "Verordnung über die Festlegung von Europäischen Vogelschutzgebieten sowie deren Gebietsbegrenzungen und Erhaltungszielen" vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz ausgewiesen.

Das Estergebirge ist ein Teil der Bayerischen Voralpen. Es befindet sich zwischen dem Loisachtal (Garmisch-Partenkirchen) und dem Isartal (Wallgau) bzw. dem Walchensee. Das Estergebirge ist der höchste und alpinste Teil der Bayerischen Voralpen. Der Krottenkopf erreicht eine Höhe von 2.086 m ü NN, der Bischof gilt als der alpinste Gipfel der Bayerischen Voralpen.

Mittwoch, 11. Dezember 2013

Schweizer Bundesrat genehmigt Schaffung des neuen Jagdbanngebiets "Bannalp-Walenstöcke"

In seiner Sitzung vom 20.11.2013 hat der Bundesrat der Schweiz (die Schweizer Regierung) der Schaffung eines neuen Jagdbanngebiets Bannalp-Walenstöcke zugestimmt. Das neue, 10,28 km² große Jagdbanngebiet befindet sich in den Kantonen Obwalden und Nidwalden in der Zentralschweiz beim berühmten Kur- und Wintersportort Engelberg.

Im Gegenzug zur Schaffung des neuen Jagdbanngebiets Bannalp-Walenstöcke wird ein Teil des bestehenden Jagdbanngebiets "Hutstock" mit einer Fläche von 10,26 km² rückabgewickelt. Die Schaffung des neuen Jagdbanngebiets Bannalp-Walenstöcke sowie die Rückabwicklung eines Teils des bestehenden Jagdbanngebiets Hutstock gehen auf einen Antrag der Kantone Obwalden und Nidwalden zurück. Der jetzt aus den Schutzbestimmungen zu entlassende Teil des Jagdbanngebiets Hutstock befindet sich im Bereich der Seilbahn von Engelberg auf den Titlis im Bereich um den Trübsee. Der Schutz der Wildtiere kann dort nicht zuletzt wegen des unvernünftigen Verhaltens einiger Wintersportler nicht mehr in ausreichendem Maß gewährleistet werden. Trotz der Aufhebung des Jagdbanngebiets im Bereich Trübsee bleiben dort die Wildschutzzonen bestehen.

Donnerstag, 5. Dezember 2013

3.485 Hektar neue Kernzonenfläche im bayerischen Teil des Biosphärenreservats Rhön

Die zuständige Regierung von Unterfranken hat mit einer Verordnung vom 14. August 2013 zusätzliche Kernzonen im bayerischen Teil des Bioshärenreservats Rhön festgesetzt. Alle neuen Kernzonen wurden als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Dies ist die größte Naturschutzgebietsverordnung, die die Regierung von Unterfranken jemals erlassen hat. Die Verordnung wird am 1.1.2014 in Kraft treten

Insgesamt wurden in der bayerischen Rhön 3.485 Hektar neue Flächen als Kernzonen des Biosphärenresrevats Rhön und Naturschutzgebiet festgesetzt. Die Verordnung zieht damit für den bayerischen Teil der Rhön einen Schlussstrich unter den seit über einem Jahrzehnt anhaltenden Konflikt des bisher ungenügenden Kernzonenanteils im Biosphärenreservat Rhön.

Sonntag, 1. Dezember 2013

Landtag von Baden-Württemberg beschließt Nationalpark Schwarzwald

Am 28. November 2013 hat der Landtag von Baden-Württemberg das Gesetz zur Einrichtung des Nationalparks Schwarzwald beschlossen. Das Gesetz tritt zum 1. Januar 2014 in Kraft.

Damit hat jetzt auch Baden-Württemberg als eines der letzten Flächenbundesländer in Deutschland einen Nationalpark. Deutschland hat dann insgesamt 15 Nationalparks. Der neue Nationalpark Schwarzwald befindet sich im Nordschwarzwald und ist 10.062 Hektar groß - und damit nur wenige Hektar über der von der Politik für Deutschland festgesetzten Mindestgrößte für Nationalparks von 10.000 Hektar. Der Nationalpark Schwarzwald wird aus zwei voneinander getrennten Gebieten bestehen. Dies sind das Gebiet Ruhestein mit 7.615 Hektar Fläche und das Gebiet Hoher Ochsenkopf/Plättig mit 2.447 Hektar Fläche.

Mittwoch, 27. November 2013

Der schottische John Muir Trust will Land in Wales kaufen

Die gemeinnützige Naturschutzorganisation John Muir Trust will zum ersten Mal in ihrer Geschichte Land außerhalb Schottlands kaufen. Zur Zeit läuft eine Spendenkampagne über 500.000 Britische Pfund, um ein 105 Hektar großes Gebiet in Nordwales im Snowdonia-Nationalpark zu kaufen.

Das Gebiet trägt den Namen Carreg y Saeth Isaf (unterer Felsenbogen) und befindet sich im Bergland unmittelbar östlich des Küstenorts Harlech in Nordwales. Das Gebiet ist bisher im Eigentum eines Bauern, der jedoch die Pflege des relativ natürlichen Gebiets nicht weiter übernehmen kann.

Der John Muir Trust gehört zu den zahlreichen gemeinnützigen Organisationen, die sich um den Erhalt des Natur- und Kulturerbes kümmern und hierzu auch Flächen aufkaufen. Von allen derartigen Organisationen legt der John Muir Trust am meisten Wert darauf, dass die aufgekauften Gebiete zur Wildnis entwickelt werden. Dies gelingt jedoch nicht bei allen Besitztümern des Trusts. So gibt es in einigen Gebieten in Schottland Weiderechte, die auch durch den Kauf eines Gebiets nicht abgelöst werden können.

Freitag, 22. November 2013

Landschaftsschutzgebiet Kapuzinerberg in Salzburg

Der Kapuzinerberg gehört zu den sogenannten Salzburger Stadtbergen. Das sind isoliert stehende Hügel, die aus der Ebene am Nordrand der Alpen am Ausgang des Salzachtals aufragen. Insgesamt zählt man sechs Stadtberge in der Nähe der Salzburger Innenstadt und vier weitere Stadtberge im weiteren Stadtgebiet.

Der Kapuzinerberg erreicht eine Höhe von 640 m ü NN und überragt die Innenstadt von Salzburg um ca. 200 Höhenmeter. An den Hängen des Kapuzinerbergs ziehen sich Befestigungsanlagen entlang, genannt die Bastei. Sie stammen aus der Zeit des Dreißigjährigen Kriegs. Namensgebend ist das Kapuzinerkloster, erbaut um 1600, unmittelbar über der Altstadt von Salzburg. 

Dienstag, 19. November 2013

5 Prozent Europas sollen bis 2025 Wildnis werden

5 Prozent der Landfläche Europas sollen bis zum Jahr 2025 als Wildnisfläche gemanagt werden. Das ist eine der Forderungen und eines der Ergebnisse des 10. Welt-Wildnis-Kongresses (World Wilderness Congress), der vom 4.-10. Oktober 2013 im spanischen Salamanca stattfand. 

Von dem unter anderem von der gemeinnützigen Stiftung PAN Parks Foundation organisierten Kongress ging unter anderem die Botschaft aus, dass der Schutz der Wildnis ein wichtiges Naturschutzprinzip überall auf der Welt ist - mit Ausnahme von Europa. Es ist deshalb angesagt, dass der Schutz der Wildnis auch in Europa an eine höhere Stelle der Naturschutz-Agenda gelangt.

Es gab vier hauptsächliche Ergebnisse des 10. Welt-Wildnis-Kongresses:

Mittwoch, 13. November 2013

Die Partnachklamm bei Garmisch-Partenkirchen - einer der 100 schönsten Geotope Bayerns

Die Partnachklamm befindet sich im Wettersteingebirge in den Nördlichen Ostalpen. Das Naturwunder liegt unmittelbar südlich von Garmisch-Partenkirchen in Oberbayern. 

Die Partnachklamm gehört zu den 100 schönsten Geotopen Bayerns. Die Partnach entspring im Reintal im Wettersteingebirge am Fuß der Zugspitze. Im Bereich der Partnachklamm musste sich die Partnach durch einen geologischen Sattel (eine Gesteinsaufwölbung) (Wamberger Sattel) aus harten Muschelkalkschichten graben.

Bereits vor der Hebung des Wamberger Sattels floss die Partnach an dieser Stelle. Dem Fluss ist es gelungen, beim Eingraben mit der Geschwindigkeit der Hebung des Wamberger Sattels Schritt zu halten. Sowohl oberhalb als auch unterhalb der Partnachklamm ist das Tal der Partnach viel breiter. Dort fließt sie durch die Partnachschichten, die wesentlich weicher sind als der Muschelkalk.  

Freitag, 8. November 2013

"Færder" ist der 44. Nationalpark Norwegens

Norwegen hat am 23. August 2013 seinen 44. Nationalpark ausgewiesen. Der neue Nationalpark Færder befindet sich in der Provinz (Fylker) Vestfold und umfasst eine Fläche von 340 Quadratkilometern. Vestfold befindet sich im Süden Norwegens westlich der Osloer Bucht.

Der in den Gemeinden Nøtterøy und Tjøme liegende Nationalpark schützt eine wunderschöne Naturlandschaft mit einer großen Artenvielfalt. Die Küstenlandschaft der Gegend ist besonders reich an geologischen Formationen. Im Gebiet kommen 309 Arten vor, die auf der Roten Liste stehen. 

Der neue Nationalpark umfasst auch einen Meeresteil. Das Gebiet des neuen Færder-Nationalparks ist schon lange für die Ausübung verschiedener Outdoor-Aktivitäten bekannt wie zum Beispiel Kajak, Rudern, Wandern, Angeln und Schwimmen.    

Montag, 4. November 2013

Spaniens Nationalpark "Tablas de Daimiel" soll erweitert werden

Die spanische Nationalparkbehörde hat mit einer Anhörung die Erweiterung des Nationalparks Tablas de Daimiel in die Wege geleitet. Der Nationalpark soll um 1.102 Hektar vergrößert werden. Die Erweiterungsfläche schließt unmittelbar an den Park an und gehört heute bereits der Nationalparkbehörde und der Stiftung Biodiversität.

Der Nationalpark Tablas de Daimiel befindet sich in der Region Castilla-la Mancha und dort in der Provinz Ciudad Real. Der Nationalpark wurde im Jahr 1973 geschaffen und umfasst zur Zeit eine Fläche von 1.928 Hektar. Spanien hat zur Zeit 15 Nationalparks.

Mittwoch, 30. Oktober 2013

Mallorcas Comuna de Caimari

Die Comuna de Caimari ist ein Gebiet in der Serra de Tramuntana von Mallorca, das sich im Besitz der kommunalen öffentlichen Hand befindet. Landschaften, die sich im Besitz einer Gemeinde befinden und die somit nicht im Privatbesitz sind, bezeichnet man auf Mallorca mit dem Begriff "Comuna".

Die Comuna de Caimari befindet sich im Besitz der Gemeinde Selva. Caimari ist ein Ortsteil von Selva. Die Comuna de Caimari ist 753 Hektar groß. Das Gebiet ist nicht zusammenhängend. Es besteht aus einem Hauptteil und mehreren separaten Nebenteilen. Dieses für die Öffentlichkeit zugängliche Gebiet befindet sich in der nördlichen Serra de Tramuntana von Mallorca, am Südhang der Serra gegen die Zentralebene von Mallorca hin.

Die Comuna de Caimari umfasst eine großartige Gebirgslandschaft mit steilen Felsen, Aussichtspunkten und Steineichen- und Kiefernwäldern. Im Gebiet kommen über 250 Pflanzenarten vor, darunter 32 balearische Endemismen und 8 mallorkinische Endemismen. 

Mittwoch, 23. Oktober 2013

Argen wird Flusslandschaft des Jahres 2014/2015

Die Organisation "Naturfreunde Deutschlands" (NFD) kürt seit dem Jahr 2000 alle zwei Jahre die Flusslandschaft des Jahres. Am 17. September 2013 haben die Naturfreunde zusammen mit dem Deutschen Angelfischerverband die Argen zur Flusslandschaft des Jahres 2014/2015 gekürt. Die feierliche Proklamation wird am 22. März 2014 (Tag des Wassers) an der Argen stattfinden. 

Die Argen ist der drittgrößte Zufluss des Bodensees, in den sie zwischen Kressbronn und Langenargen mündet. Die Argen entsteht aus den beiden Quellflüssen Obere Argen und Untere Argen, die beide im Allgäu entspringen.

Ziel der Aktion der Flusslandschaft des Jahres ist es, die Bevölkerung für die natürlichen und kulturellen Schönheiten ausgewählter Fließgewässer zu sensibilisieren und über die Bedrohung der Flüsse und ihrer Ökosysteme aufzuklären. Die Argen wird nun dem Bundesumweltminister für die Liste der offiziellen Jahresverkündigungen umweltpolitisch relevanter Aktionen ("Natur des Jahres") vorgeschlagen.

Seit dem Jahr 2000 gab es die folgenden Flusslandschaften des Jahres:
2000/2001: Gottleuba in Sachsen
2002/2003: Ilz in Bayern
2004/2005: Havel in Brandenburg
2006/2007: Schwarza in Thüringen
2008/2009: Nette in Rheinland-Pfalz
2010/2011: Emscher in Nordrhein-Westfalen
2012/2013: Helme in Thüringen und Sachsen-Anhalt 

www.naturfreunde.de




Montag, 21. Oktober 2013

Sechs neue internationale Geoparks in Europa

Das Weltnetzwerk der Geoparks (Global Geoparks Network) hat anlässlich des dritten Asien-Pazifik-Geopark-Forums vom 7. bis 13. September 2013 in Südkorea insgesamt 10 neue Geoparks anerkannt. Darunter sind 6 Geoparks in Europa.

Insgesamt umfasst das Weltnetzwerk der Geoparks jetzt 100 Geoparks in 29 Ländern. Die 6 neuen international anerkannten Geoparks in Europa sind:

Sesia - Val Grande Global Geopark (Italien)
Der Park befindet sich im Nordosten der Region Piemont und umfasst unter anderem den Nationalpark Val Grande sowie die Weltkulturerbestätten der Sacri Monti. 

Hondsrug Global Geopark (Niederlande)
Dies ist der erste Geopark der Niederlande. Er befindet sich im östlichen Teil der Provinz Drenthe. Der Hondsrug ist ein schmaler Höhenrücken, der von den Gletschern der letzten Eiszeit übrig gelassen worden ist.

Azores Global Geopark (Portugal)
Der Park umfasst die Azoren, Vulkaninseln im Atlantik.

Idrija Global Geopark (Slowenien)
Der Park befindet sich im westlichen Teil von Slowenien, ca. 60 Kilometer von Ljubljana entfernt. Der Park beinhaltet eine 120 Kilometer lange Bruchstelle in der Erdkruste.

Karawanken Global Geopark (Österreich / Slowenien)
Der Park umfasst die Karawanken, eine Gebirgskette der Alpen auf beiden Seiten der österreichisch/slowenischen Grenze. 

Kula Volcanic Global Geopark (Türkei)
Dies ist der erste Geopark der Türkei. Er befindet sich in der Provinz Manisa in Westanatolien, 150 Kilometer östlich von Izmir. Der Park umfasst eine Vulkanlandschaft. 
 
    

Donnerstag, 17. Oktober 2013

Kommt das Unesco-Weltnaturerbe Doñana bald auf die rote Liste?

Das Unesco-Welterbekommittee hat bei seiner jährlichen Sitzung im Juni 2013 seine Besorgnis über den Zustand der Weltnaturerbestätte Doñana-Nationalpark in Andalusien ausgedrückt.

Eine Anhäufung von Bedrohungen könnte dazu führen, dass das Weltnaturerbe Doñana bald auf die rote Liste des Welterbes in Gefahr gesetzt wird. Zu den Bedrohungen gehören eine mögliche Vertiefung der Fahrrinnen der Guadalquivir-Meeresbucht, die Übernutzung des Doñana-Wasserleiters und die möglichen Auswirkungen von Gasprojekten in der Nachbarschaft der Welterbestätte.

Positiv hat das Welterbekommittee vermerkt, dass die geplante Balboa-Raffinierie in der Nachbarschaft der Welterbestätte nach einer Umweltverträglichkeitsprüfung mit negativem Ausgang nicht gebaut wird. Eine andere, bereits bestehende Raffinerie könnte jedoch im Havariefall schwere negative Auswirkungen auf die Welterbestätte haben. Für diese Raffinerie werden Notfallpläne verlangt.

Die Unesco hat vom spanischen Staat einen ausführlichen Bericht zum Zustand der Welterbestätte Doñana sowie zur Abwehr der genannten Bedrohungen bis zum 1. Februar 2014 gefordert.

Der Doñana-Nationalpark in Andalusien ist eine von drei Weltnaturerbestätten in Spanien. Das Gebiet wurde im Jahr 1994 als Weltnaturerbestätte anerkannt und im Jahr 2005 erweitert. Die Fläche des Weltnaturerbes ist zur Zeit 54.252 Hektar. 

Dienstag, 15. Oktober 2013

Jagststeig von Crailsheim nach Kirchberg an der Jagst

Der Jagststeig bildet zusammen mit dem Kochersteig und dem Bühlersteig den Kocher-Jagst-Trail. Dieser Weitwanderweg beschreibt einen großen Kreis durch den nordöstlichen Teil von Baden-Württemberg. Namensgebend sind die Flüsse Jagst, Kocher und Bühler. Der Kocher-Jagst-Trail führt mit 10 Tagesetappen unter anderem durch die Städte Schwäbisch Hall, Ellwangen, Gaildorf und Crailsheim.

Der Jagststeig als Teil des Kocher-Jagst-Trails verläuft mit 4 Tagesetappen von Blaufelden nach Ellwangen. Der Weg ist in beiden Richtungen beschildert. Die nachfolgenden Bilder stammen von der Etappe des Jagststeigs von Crailsheim nach Kirchberg-/Jagst. Diese Etappe ist 16 Kilometer lang. Der größere Teil des Wegverlaufs ist auf dieser Etappe durch das Naturschutzgebiet "Jagsttal mit Seitentälern zwischen Crailsheim und Kirchberg". Dieses Naturschutzgebiet ist 492 Hektar groß und wurde im Jahr 2003 ausgewiesen.

Donnerstag, 10. Oktober 2013

15 neue Ramsar-Gebiete in Schweden

Schweden hat in der ersten Jahreshälfte 2013 gleich 15 neue Ramsar-Gebiete gemeldet. Ramsar ist das internationale Abkommen über den Schutz von Feuchtgebieten. 168 Staaten sind diesem Abkommen bisher beigetreten. Die Gesamtzahl der Ramsar-Gebiete beläuft sich aktuell auf 2.161. Die Gesamtfläche weltweit der Ramsar-Gebiete ist 205.681.158 Hektar.

Die Zahl der Ramsar-Gebiete in Schweden ist durch die Meldung der 15 neuen Gebiete auf 66 gestiegen. Damit liegt Schweden an vierter Stelle unter den Staaten weltweit in Bezug auf die Zahl der Ramsar-Gebiete, übertroffen nur noch vom Vereinigten Königreich, von Mexiko und von Spanien. Die 66 Ramsar-Gebiete Schwedens bedecken eine Fläche von 651.683 Hektar.

Dies sind die 15 neuen Ramsar-Gebiete Schwedens:
  • Blaikfjället, Provinz Västerbotten, Fläche 43.611 Hektar
  • Getapulien-Grönbo, Provinz Örebro, Fläche 3.229 Hektar
  • Gullhög-Tönningfloarna, Provinz Jämtland, Fläche 1.883 Hektar
  • Gustavsmurarna-Tröskens rikkärr, Provinz Gävleborg, Fläche 653 Hektar
  • Koppangen, Provinz Dalarna, Fläche 4.936 Hektar
  • Mannavuoma, Provinz Norrbotten, Fläche 705 Hektar
  • Mellanljusnan, Provinz Gävleborg, Fläche 1.136 Hektar
  • Mellerstön, Provinz Norrbotten, Fläche 290 Hektar
  • Nittälven, Provinzen Dalarna und Örebro, Fläche 1.932 Hektar
  • Päivävuoma, Provinz Norrbotten, Fläche 2.859 Hektar
  • Pirttimysvuoma, Provinz Norrbotten, Fläche 2.587 Hektar
  • Rappomyran, Provinz Norrbotten, Fläche 3.031 Hektar
  • Vasikkavuoma, Provinz Norrbotten, Fläche 200 Hektar
  • Vattenan, Provinzen Västernorrland und Jämtland, Fläche 3.661 Hektar
  • Vindelälven, Provinz Västerbotten, Fläche 66.395 Hektar       

Freitag, 4. Oktober 2013

Insel Sassau - ein Naturwaldreservat im oberbayerischen Walchensee

Die Insel Sassau im oberbayerischen Walchensee gehört zu den ungewöhnlichsten Naturwaldreservaten in Bayern. Sassau wurde im Jahr 1978 als Naturwaldreservat ausgewiesen.

Das Naturwaldreservat ist 2,8 Hektar groß und liegt in einer Höhe von 810 Meter. Das Schutzgebiet ist 420 Meter lang und an der breitesten Stelle 130 Meter breit. Der kürzeste Abstand von der Insel zum Ufer des Walchensees beträgt 190 Meter. Auf der Insel stockt ein Fichten-Tannen-Buchen-Wald mit Edellaubbäumen und Eiben. Wegen des Fehlens von Säugetieren kann man auf der Insel Sassau die wirklich unbeeinflusste Entwicklung eines Waldgebiets verfolgen und auch Vergleiche mit anderen Waldgebieten auf dem Festland ziehen.  

Samstag, 28. September 2013

Wisente im Rothaargebirge ausgewildert

Im April 2013 wurde eine achtköpfige Wisentgruppe bei Bad Berleburg im Rothaargebirge in Nordrhein-Westfalen in die Freiheit entlassen. Dies ist das erste Auswilderungsprojekt des Wisents in Deutschland.

Der Wisent wird auch Europäischer Bison genannt. Er ist zur Zeit das größte Landsäugetier Europas. Die Tiere sind eine Rinderart. Während der Wisent noch bis ins Mittelalter relativ häufig in Europa anzutreffen war, wurde in den 1920er-Jahren der letzte freilebende Wisent erschossen. Ab diesem Zeitpunkt gab es Wisente nur noch in Zoos.

Im Jahr 1952 gab es eine erste Auswilderung im Gebiet des heutigen polnisch-weißrussischen Nationalparks Bialowieza. Nun sind auch in Deutschland Wisente ausgewildert worden. Zunächst wurde eine achtköpfige Herde in die Wälder des Rothaargebirges entlassen. Als Ergänzung zu dieser Auswilderung gibt es die sogenannte Wisent-Wildnis am Rothaarsteig. In diesem 20 Hektar großen, umzäunten Gelände werden weitere sechs Wisente gehalten. Im Gegensatz zu den acht Wisenten, die in dem über 10.000 Hektar großen Auswilderungsgebiet des Rothaargebirges kaum zu sehen sind, können die Wisente in der Wisent-Wildnis von den Besuchern beobachtet werden.

Montag, 23. September 2013

UNESCO ist nicht zufrieden mit dem Zustand des Weltnaturerbes "Buchenwälder"

Die UNESCO-Weltnaturerbestätte "Buchenurwälder der Karpaten und alte Buchenwälder in Deutschland" ist eine sogenannte serielle Naturerbestätte. Diese Weltnaturerbestätte besteht aus Flächen in Deutschland, der Slowakei und der Ukraine.

Auf seiner Sitzung im Juni 2013 in Phnom Pengh hat sich das UNESCO-Welterbekommittee unzufrieden mit dem Zustand der Welterbestätte Buchenurwälder vor allem in der Slowakei gezeigt.

Die UNESCO zeigt sich besorgt über den Bedrohungsgrad des Welterbes und über das Fehlen eines Managementplans, der diesen Bedrohungen entgegenwirken könnte. Die Slowakei wurde aufgefordert, für das dortige Teilgebiet des Weltnaturerbes Buchenwälder einen Managementplan zu entwickeln, der Bedrohungen des Naturerbes unterbindet. Dieser Managementplan wird nicht nur von der UNESCO, sondern auch vom Europarat gefordert.


Samstag, 21. September 2013

Die Soiernseen im bayerischen Naturschutzgebiet "Karwendel und Karwendelvorgebirge"

Das Naturschutzgebiet Karwendel und Karwendelvorgebirge gehört mit einer Fläche von 19.347 Hektar zu den größten Naturschutzgebieten Bayerns. Es umfasst praktisch den gesamten bayerischen Anteil des Karwendelgebirges.

Auch der (größere) Tiroler Anteil am Karwendel ist mit dem Naturpark Karwendel fast vollständig geschützt. Der Naturpark Karwendel besteht aus einer Anzahl an Naturschutzgebieten, Landschaftsschutzgebieten und Ruhegebieten.

Das Karwendel ist freilich kein Nationalpark. So gibt es in Teilen Almwirtschaft. Und auch forstwirtschaftliche Aktivitäten mit den unschönen Begleiterscheinungen breiter Forststraßen sind zu finden. Verglichen mit manchen anderen Gebirgsgruppen der Alpen macht das Karwendel jedoch einen fast unberührten, geheimnisvollen und ursprünglichen Eindruck. 

Zum bayerischen Teil des Karwendelgebirges gehört auch die Soierngruppe, eine hufeisenförmig angeordnete Berggruppe am Nordwestrand des Gebirges. Sie gipfelt in der Soiernspitze in einer Höhe von 2.257 m ü NN. Als Besonderheit weist die Soierngruppe mehrere Hochgebirgsseen auf. Dies ist im ansonsten eher trockenen Kalkgebirge des Karwendel eine Seltenheit. 

Dienstag, 17. September 2013

Größter Flächenzuwachs bei der NABU-Stiftung im Jahr 2012

Im Jahr 2012 gab es bei der NABU-Stiftung den größten Flächenzuwachs in der Geschichte der Stiftung. Das stellt der Jahresbericht 2012 der NABU-Stiftung fest, der im September 2013 erschienen ist. Im Jahr 2012 konnte die NABU-Stiftung zudem den zehnten Geburtstag feiern.

Im Jahr 2012 gab es bei der NABU-Stiftung einen Flächenzugang von 2.875,1 Hektar und einen Flächenabgang von 10,7 Hektar. Die Stiftungsfläche wuchs von 11.454,5 Hektar auf 14.319 Hektar.

Insgesamt gingen 59 Gebiete in den Besitz der Stiftung über. Das flächengrößte dieser Gebiete ist eine Fläche im Peenetal von Anklam bis Verchen in Mecklenburg-Vorpommern mit 860 Hektar.

Der größte Teil der Flächen kommt aus dem sogenannten Nationalen Naturerbe. Das sind Flächen im Bundesbesitz, die für ihre ursprünglichen Aufgaben nicht mehr benötigt werden und die vom Bund unentgeltlich an verschiedene Naturschutzorganisationen übertragen werden. Es gab jedoch auch einen großen Flächenankauf von 470 Hektar mittels Spendengelder im Naturschutzgebiet Salziger See bei Eisleben. 

naturerbe.nabu.de   

Donnerstag, 12. September 2013

Vom Lünersee zur Schesaplana

Die Schesaplana ist mit einer Höhe von 2.964 m ü NN der höchste Berg des Rätikon. Der Rätikon ist eine Gebirgsgruppe der Zentralen Ostalpen. Über den Gipfel der Schesaplana verläuft die Grenze zwischen Österreich (Bundesland Vorarlberg) und der Schweiz (Kanton Graubünden).

Östlich unterhalb der Schesaplana befindet sich der Lünersee. Dieser See wird für die Nutzung der Wasserkraft aufgestaut. Bereits vor seinem Aufstau war der Lünersee jedoch der größe Hochalpensee der Ostalpen. Das Gebiet zwischen dem Gipfel der Schesaplana, dem Lünersee und dem benachbarten Rellstal ist in Vorarlberg als sogenannter geschützter Landschaftsteil ausgewiesen. Dies ist ein relativ schwacher Gebietsschutz, in etwa einem Landschaftsschutzgebiet vergleichbar. Der umfangreichen Nutzung der Wasserkraft mit Überleitungsstollen und dem Aufstau eines Hochgebirgssees hat dieser geschützte Landschaftsteil genauso wenig etwas entgegenzusetzen wie der Alm- und Forstwirtschaft.

Der geschützte Landschaftsteil "Rellstal und Lünerseegebiet" wurde im Jahr 1966 verordnet. Die Fläche des Gebiets ist ca. 3.328 Hektar groß. Der einfachste Anstieg zur Schesaplana beginnt bei der Staumauer des Lünersees mit der Douglashütte, einer Alpenvereinshütte und führt durch das Schutzgebiet hindurch.

Dienstag, 10. September 2013

In der EU gibt es bereits 26.444 Natura 2000-Gebiete

Die EU gibt in jedem Jahr eine Übersicht über die Natura 2000-Gebiete, das sogenannte Natura 2000-Barometer, heraus. Gemäß dem Natura 2000-Barometer mit Stand 2013 gibt es in der EU jetzt insgesamt 26.444 Natura 2000-Gebiete. Die meisten Natura 2000-Gebiete, nämlich 5.264, hat Deutschland, gefolgt von Schweden mit 4.071 Gebieten und Italien mit 2.576 Gebieten. 

Die Gesamtfläche der Natura 2000-Gebiete umfasst 1.009.930,26 km². Bei der Fläche liegt Spanien vorn mit 147.918,44 km², gefolgt von Frankreich mit 110.699,51 km² und dem Vereinigten Königreich mit 94.840,59 km². Daraus ist der Schluss zu ziehen, dass Deutschland zwar sehr viele Natura 2000-Gebiete hat, wogegen diese Gebiete aber im Durchschnitt relativ klein sind.

Sonntag, 8. September 2013

Naturschutzgebiet Wutachflühen in Südbaden


Große Bereiche des Wutachtals im südwestlichen Baden-Württemberg sind Naturschutzgebiet (NSG Wutachtal und NSG Wutachflühen). Die Wutach gehört zu den interessantesten Flüssen Deutschlands. Hier zeigt sich Erd- und Flussgeschichte so deutlich wie bei kaum einem anderen Flussverlauf.

Das Gebiet am Südostrand des Schwarzwalds, durch das heute die Wutach fließ, wurde vor etwas über 10.000 Jahren noch von der Donau entwässert. Mit dem Einbruch des Oberrheingrabens zwischen Basel und Mainz/Wiesbaden im Tertiär (der zweitgrößte Grabenbruch der Erde) erhielt jedoch der Rhein gegenüber der Donau die immer besseren Karten. Der Rhein fließt im Oberrheingraben in einer Höhe von 250 bis 150 Meter ü NN. Die Donau dagegen fließt im Bereich des Ostrands des Schwarzwalds auf einer Höhe von 700 m ü NN.

Der Rhein bildet damit eine wesentlich tiefere Erosionsbasis als die Donau. Die Seitenflüsse des Rheins müssen eine größere Höhendifferenz überwinden als die Seitenflüsse zur Donau. Damit haben die Seitenflüsse des Rheins eine größere Reliefenergie und können sich schneller eintiefen.Das gilt auch für die Wutach, die in Richtung Süden zum Hochrhein fließt. Am Ende der letzten Eiszeit hat sich die Wutach soweit eingetieft, dass der Fluss den vom Feldberg im Schwarzwald kommenden Zufluss der Donau (Feldberg-Donau) erreicht und in Richtung Süden umgelenkt hat.

Das Naturschutzgebiet Wutachflühen befindet sich unterhalb des Wutachknicks bei Achdorf, der Stelle, wo die Wutach die vom Feldberg her kommende Donau abgelenkt hat. Das 374 Hektar große Naturschutzgebiet wurde im Jahr 1979 ausgewiesen.  

Samstag, 31. August 2013

Bayerisches Landwirtschaftsministerium veröffentlicht Liste der Naturwaldreservate

Mit Datum vom 1. Juli 2013 hat das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten eine Bekanntmachung zu den Naturwaldreservaten im Freistaat mit angehängter Liste im Allgemeinen Ministerialblatt Nr. 9/2013 veröffentlicht. Eine diesbezügliche Liste wird regelmäßig in mehrjährigem Abstand veröffentlicht.

Aus der Bekanntmachung geht hervor, dass die Ausweisung von Naturwaldreservaten in Bayern in ganz anderer Weise erfolgt als in anderen Bundesländern, z.B. in Baden-Württemberg. Ein Naturwaldreservat wird in Bayern nicht durch eine Verordnung geschaffen und hat damit nicht dieselbe Rechtsstellung wie ein Naturschutzgebiet. 

Dienstag, 27. August 2013

Der Guggersee im Naturschutzgebiet Allgäuer Hochalpen

Das im Jahr 1992 ausgewiesene Naturschutzgebiet Allgäuer Hochalpen ist mit einer Fläche von 207,24 km² das größte Naturschutzgebiet im bayerischen Regierungsbezirk Schwaben und das zweitgrößte Naturschutzgebiet Bayerns. Das Naturschutzgebiet umfasst die artenreichste Gebirgsregion Deutschlands. 

Im Naturschutzgebiet Allgäuer Hochalpen gibt es zahlreiche Hochgebirgsseen. Der wohl kleinste und unbekannteste dieser Seen ist der Guggersee.

Der Guggersee befindet sich an einem Südhang im Rappenalpental, einem Seitental des Illertals südlich von Oberstdorf. Besonders schön ist der Blick vom Guggersee über das Rappenalpental hinweg nach Süden auf den Hauptkamm der Allgäuer Alpen mit dem Dreigestirn von Trettachspitze, Hochfrottspitze und Mädelegabel.

Freitag, 23. August 2013

Kantonales Inventar der schutzwürdigen Landschaften im Schweizer Kanton Bern

Der Schweizer Kanton Bern ist gerade dabei, ein kantonales Inventar der schutzwürdigen Landschaften zu erstellen. Der Entwurf dieses Inventars liegt bereits vor. Im Juli 2013 ist die Frist für Stellungnahmen abgelaufen.

Das geplante kantonale Inventar der schutzwürdigen Landschaften bezieht sich auf das Baugesetz des Kantons Bern. Dieses Gesetz fordert das Erstellen von Inventaren über "Objekte des besonderen Landschaftsschutzes".

Mit dem kantonalen Inventar der schutzwürdigen Landschaften geht der Kanton Bern nun denselben Weg, den die Bundesregierung der Schweiz mit dem Natur- und Heimatschutzgesetz bereits gegangen ist. Bundesweit gibt es in der Schweiz bereits verschiedene Inventare, zum Beispiel das Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung oder das Inventar der Moorlandschaften von nationaler Bedeutung.

Montag, 19. August 2013

Naturdenkmal Rappenlochschlucht im Bregenzerwald


Bei der im Alpenrheintal gelegenen Vorarlberger Stadt Dornbirn erreicht die aus dem Bregenzerwaldgebirge kommende Dornbirner Ache die Ebene. Die Dornbirner Ache entwässert einen großen Talbereich des Bregenzerwaldgebirges, der im Hohen Freschen auf 2.004 m ü NN gipfelt. Vor dem Erreichen des Alpenrheintals muss sich die Dornbirner Ache durch einen harten Gesteinsriegel aus Kalksteinen der Kreidezeit kämpfen. Hierbei hat die Dornbirner Ache zwei Schluchten geschaffen, das Alploch und die Rappenlochschlucht. Beide Schluchten sind als Naturdenkmal ausgewiesen. Die Rappenlochschlucht ist gemäß Eigenwerbung der Stadt Dornbirn die größte Schlucht der Ostalpen.

Das Wasser der Dornbirner Ache wurde bereits im 19. Jahrhundert zum Teil für den Antrieb von Maschinen in den Fabriken am unteren Ausgang der Rappenlochschlucht genutzt. Auch wenn diese Fabriken heute zum Teil nicht mehr vorhanden sind, so sind die Rohre und Staumauern in der Rappenlochschlucht heute noch in Betrieb. Obwohl sie bereits historisch sind, beeinträchtigen sie ein wenig den Naturgenuss.

Donnerstag, 15. August 2013

Wildniswälder in Nordrhein-Westfalen

Als einziges Bundesland in Deutschland hat Nordrhein-Westfalen die Schutzgebietskategorie des Wildnisgebiets definiert. In diesem Zusammenhang hat die Regierung von NRW im Juli 2013 eine erste Liste der Wildniswälder des Bundeslands veröffentlicht.

Diese Liste enthält alle Naturwaldzellen des Bundeslands sowie darüber hinaus alle im Staatsforst liegenden Wälder, die nicht mehr forstwirtschaftlich genutzt werden. Diese Wälder liegen zum Beispiel in Naturschutzgebieten oder in Natura 2000-Gebieten. Ebenfalls enthalten ist die Fläche im Nationalpark Eifel, die Bestandteil des Staatsforsts ist und die bereits heute nicht mehr forstwirtschaftlich genutzt wird. Zusätzlich enthalten ist das Wildnisgebiet im Siebengebirge, das dem Verschönerungsverein für das Siebengebirge gehört.

Sonntag, 11. August 2013

Naturdenkmal Liechtensteinklamm im Salzburger Land

Die Liechtensteinklamm zählt zu den bedeutendsten Klammen der Alpen und zu den herausragendsten Naturdenkmälern des österreichischen Bundeslandes Salzburg.

Die zum Gemeindegebiet von Sankt Johann im Pongau gehörende Liechtensteinklamm wurde bereits im Jahr 1942 zum Naturdenkmal erklärt. Eine Neuverordnung erfolgte im Jahr 1974. Das Naturdenkmal hat eine Fläche von 25,0277 Hektar. Es umfasst einen Geländestreifen von jeweils 50 Metern auf beiden Seiten der Großarler Ache. Gemäß der Naturschutzverordnung sind Maßnahmen, die den Wasserlauf in der Liechtensteinklamm beeinträchtigen, zu verhindern, auch wenn diese außerhalb der Fläche des Naturdenkmals vorgenommen werden.

Mittwoch, 7. August 2013

Licht und Schatten bei Korsika`s Weltnaturerbestätte Golfe de Porto

Beim Golfe de Porto an der Westküste der Mittelmeerinsel Korsika befindet sich die einzige Weltnaturerbestätte im europäischen Teil Frankreichs. Das UNESCO-Welterbekommittee hat sich bei seiner 37. Sitzung im Juni 2013 in Phnom Penh mit dem Zustand der Weltnaturerbestätte Golfe de Porto befasst.

Der volle Name der Welterbestätte lautet (englisch): "Gulf of Porto: Calanche of Piana, Gulf of Girolata, Scandola Reserve". Die Weltnaturerbestätte hat eine Fläche von 11.800 Hektar. Sie wurde im Jahr 1983 anerkannt. Die Welterbestätte erstreckt sich über einen langen Küstenstreifen im Westen Korsikas und schließt den Golf von Porto sowie den Golf von Girolata mit ein. Bestandteil der Weltnaturerbestätte ist auch das Naturschutzgebiet Scandola, das eine Halbinsel nördlich des Golf von Girolata umfasst. Ebenso gehört zur Welterbestätte die Steilküstenlandschaft am südlichen Golf von Porto in der Nähe des Orts Piana (Calanche of Piana). Teile des Welterbegebiets gehören zum Naturpark Korsika. 

Samstag, 3. August 2013

Naturschutzgebiet "Hohlohsee bei Kaltenbronn" im Nordschwarzwald

Das Naturschutzgebiet "Hohlohsee bei Kaltenbronn" ist Teil des größeren Natur- und Waldschutzgebiets "Kaltenbronn". Weitere Bestandteile dieses Gebiets sind das Naturschutzgebiet "Wildseemoor bei Wildbad-Kaltenbronn", der Bannwald "Wildseemoor", der Bannwald "Altlochkar-Rotwasser", der Schonwald "Kaltenbronn" und der Schonwald "Blockmeer Oberes Rollwassertal". 

Das Naturschutzgebiet Hohlohsee bei Kaltenbronn hat eine Fläche von 216 Hektar. Die Verordnung des Natur- und Waldschutzgebiets Kaltenbronn wurde am 22. Dezember 2000 erlassen. Der Hohlohsee war jedoch schon früher geschützt. Der Hohlohsee ist ein Hochmoorkolk. Er liegt fast hundert Meter höher als die benachbarten, größeren und wesentlich bekannteren Hochmoorkolke Wildsee und Hornsee. Das Naturschutzgebiet Hohlohsee schützt ein lebendes Hochmoor und die Moorwälder der Umgebung. 

Dienstag, 30. Juli 2013

Natura 2000 in Kroatien

Kroatien ist seit dem 1. Juli 2013 der 28. Mitgliedsstaat der EU. Die Mitgliedschaft in der EU bedeutet für Kroatien, dass dort ab sofort die Naturschutzrichtlinien der EU (FFH-Richtlinie und Vogelschutzrichtlinie) voll zur Anwendung kommen. Die Vorbereitungen für die Umsetzung der beiden EU-Richtlinien in Kroatien sind seit Jahren im Gange. Bereits im Jahr 2003 wurde ein Gesetz verabschiedet, das ein ökologisches Netzwerk von Schutzgebieten als Vorbereitung von Natura 2000 ausgewiesen hat.

Voraussichtlich wird über ein Drittel der Fläche von Kroatien als FFH-Gebiet bzw. als Vogelschutzgebiet ausgewiesen. Dieser Wert liegt weit über dem Durchschnittswert der EU. Das zeigt einerseits die Bereitschaft Kroatiens, die Biodiversität zu erhalten. Andererseits weist dies auch auf den außergewöhnlichen Naturreichtum des Landes hin. In Kroatien gibt es besonders viele endemische Arten. Kroatien ist eines der drei bedeutendsten europäischen Länder für botanischen Endemismus. 

Freitag, 26. Juli 2013

Moore im FFH-Gebiet Hörnergruppe in den Allgäuer Alpen

Die Hörnergruppe ist eine kleine Berggruppe in den Allgäuer Voralpen links (westlich) des Illertals. Diese Berge bestehen aus Flyschgestein. Dieses Gestein wurde während der Kreidezeit in einem Tiefseetrog abgelagert. Der Flysch besteht aus wasserstauenden Mergel-, Ton- und Sandsteinen. Berge aus Flysch sind einerseits mit einem üppigen Bewuchs überzogen. Andererseits neigt der Flysch zu Instabilität und Rutschungen sowie zu Vermoorungen.

Das FFH-Gebiet Hörnergruppe ist 1.183 Hektar groß und liegt im Landkreis Oberallgäu. Es besteht aus zwei Teilgebieten. Das südliche der beiden Gebiete umfasst den Gipfelbereich des Wannenkopfs und dessen Südhänge. Das nördliche Teilgebiet erstreckt sich über den Großen Ochsenkopf und dessen Nordhänge.  Das FFH-Gebiet befindet sich innerhalb des Naturparks Nagelfluhkette.

Montag, 22. Juli 2013

Unesco besorgt über Skipistenpläne in Bulgariens Weltnaturerbe Pirin Nationalpark

Bei der 37. Sitzung des Welterbekommittees der Unesco im Juni 2013 war unter vielen anderen Themen auch der aktuelle Zustand der Unesco-Weltnalturerbestätte Pirin Nationalpark in Bulgarien auf der Tagesordnung.

Die Unesco hat hierbei zum wiederholten Mal ihre Besorgnis über Pläne ausgedrückt, die den Bau von Seilbahnen und Pisten im Gebiet der Welterbestätte Pirin Nationalpark vorsehen. Zur Zeit erwägt die Regierung Bulgariens eine Änderung des Managementplans für das Gebiet, so dass innerhalb der Pufferzone eine weitere skitouristische Entwicklung möglich wäre. 

Donnerstag, 18. Juli 2013

Naturdenkmal Gollinger Wasserfall im Salzburger Land

Der Gollinger Wasserfall gehört zu den wichtigsten Naturdenkmalen des österreichischen Bundeslands Salzburg. Dies ist wohl der bekannteste und schönste Wasserfall des Bundeslands.

Der Gollinger Wasserfall im Tennengau wurde im Jahr 1985 zum Naturdenkmal erklärt. Das Naturdenkmal hat eine Fläche von 3,0077 Hektar. Das Besondere am Gollinger Wasserfall ist einerseits der sehr pittoreske untere Fall und andererseits der Umstand, dass das Wasser des Wasserfalls nicht im Verlauf eines Baches von weither kommt, sondern oberhalb des Wasserfalls aus einer Höhle (Schwarzbachfallhöhle) entspringt.

Der Gollinger Wasserfall besteht aus zwei Fällen. Der bekanntere und fast immer abgebildete der beiden Fälle ist der untere Wasserfall. Der obere Wasserfall beginnt direkt unterhalb der Quellhöhle. Das Wasser stürzt dort hinter einer Felswand und unter einem Felsbogen hindurch. Die gesamte Fallhöhe beider Fälle beträgt 76 Meter. Der untere Fall hat eine Höhe von 25 Metern.

Sonntag, 14. Juli 2013

Nationalpark Oberösterreichische Kalkalpen soll erweitert werden

Der Nationalpark Oberösterreichische Kalkalpen ist einer von zur Zeit sechs Nationalparks in Österreich. Seine Fläche beträgt aktuell 20.856 Hektar und erstreckt sich über das Sengsengebirge und das Reichraminger Hintergebirge in den Voralpen des österreichischen Bundeslandes Oberösterreich.

Der Nationalpark Oberösterreichische Kalkalpen soll nun großflächig erweitert werden. Wichtig und interessant in diesem Zusammenhang ist, dass die Erweiterung des Nationalparks keine neue Forderung ist. Vielmehr ist bereits im Landesgesetz über die Errichtung und den Betrieb des Nationalparks vom 5.12.1996 ein viel größeres Nationalparkgebiet festgehalten als bisher erreicht worden ist.

Mittwoch, 10. Juli 2013

Die Sierra de Guadarrama ist der 15. Nationalpark Spaniens

Nach langer Vorbereitungszeit ist es jetzt soweit. Die innerhalb des kastilischen Scheidegebirges und nördlich von Madrid gelegene Sierra de Guadarrama ist der 15. Nationalpark Spaniens. Das Nationalparkgesetz wurde am 13. Juni 2013 vom spanischen Parlament verabschiedet und am 26. Juni 2013 im Staatsanzeiger veröffentlicht.

Das Gesetz 7/2013 setzt 33.960 Hektar unter die strengste Schutzgebietskategorie in Spanien. Diese Fläche teilen sich die Region Madrid (21.714 Hektar) und die Region Castilla y Leon (12.246 Hektar). Damit ist der Nationalpark Sierra de Guadarrama der viertgrößte Nationalpark Spaniens. Um die Kernzone des Parks gibt es noch eine Umgebungszone. Der Park ist der erste Nationalpark in der Region Madrid. Der neue Nationalpark erreicht im Berg Peñalara eine Höhe von 2.428 m ü NN.

Im Gebiet des neuen Nationalparks gibt es elf verschiedene Ökosysteme, darunter ein für die iberische Halbinsel einmaliges Ökosystem des mediterranen Hochgebirges. Im Nationalparkgebiet gibt es ca. 1.280 Tierarten, von denen einige vom Aussterben bedroht sind, sowie 1.500 Pflanzenarten. Im Gebiet kommen 45 Prozent der Tierarten in Spanien und 18 Prozent der Tierarten Europas vor.       

Samstag, 6. Juli 2013

Bannwald "Buch" bei Biberach in Oberschwaben

Der Bannwald Buch bei Biberach in Oberschwaben gehört zu den 129 Naturwaldreservaten, die es zur Zeit in Baden-Württemberg gibt. 

Das deutsche Bundesland Baden-Württemberg verwendet als einziges Gebiet im deutschen Sprachraum das Wort Bannwald für ein Naturwaldreservat.

Zählt man auch noch die 27 Kernzonen des Biosphärengebiets Schwäbische Alb dazu und berücksichtigt man diejenigen Gebiete, die gleichzeitig Kernzone und Bannwald sind (5), ergeben sich für Baden-Württemberg zur Zeit 151 Wildnisgebiete bzw. Wildnisentwicklungsgebiete.

Der Bannwald Buch hat eine Fläche von 42,7 Hektar. Dieser Bannwald wurde im Jahr 2000 verordnet. Er befindet sich südlich der Gemeinde Ummendorf, die wiederum in der unmittelbaren Nachbarschaft der Stadt Biberach in Oberschwaben liegt.

Dienstag, 2. Juli 2013

Heinz Sielmann Stiftung sucht Deutschlands schönstes Naturdenkmal

Bereits zum fünften Mal sucht die Heinz Sielmann Stiftung Deutschlands schönstes Naturwunder. Dieses Jahr geht es um die Schutzgebietskategorie des Naturdenkmals. Ein Naturdenkmal ist ja ein Naturschutzgebiet im Kleinen. Man unterscheidet punktförmige und flächenhafte Naturdenkmale, wobei die Fläche 5 Hektar nicht übersteigen soll.

Zusammen mit EUROPARC Deutschland e.V. stellt die Heinz Sielmann Stiftung 21 Naturdenkmale zur Auswahl. Bis zum 11.09.2013 kann abgestimmt werden.

Wir wollen hier mal die 21 Naturdenkmale nach den Bundesländern ordnen.

Freitag, 28. Juni 2013

In den Südalpen wurde der erste europäische Naturpark geschaffen

Der französische Nationalpark Mercantour und der italienische Naturpark Alpi Marittime haben sich am 6. Juni 2013 zum ersten europäischen Naturpark vereinigt. Die Verbindung zwischen den beiden Parks findet im Rahmen der EU-Initiative "Europäische Verbünde für territoriale Zusammenarbeit" (EVTZ) statt.

Beide Parks befinden sich in den Seealpen, nicht weit vom Mittelmeer entfernt. Sie grenzen auf eine längere Strecke aneinander und bilden auch geographisch einen einzigen Park.

Montag, 24. Juni 2013

Neue Biosphärenreservate in Frankreich, Italien und Spanien

Das internationale Koordinationskommittee des MAB-Programms der Unesco hat vom 27. bis 30. Mai 2013 seine 25. Sitzung abgehalten. Unter anderem wurden bei dieser Sitzung auch neue Biosphärenreservate anerkannt.

Weltweit wurden 12 neue Biosphärenreservate anerkannt und ein bereits bestehendes Biosphärenreservat erweitert. 6 der neuen Biosphärenreservate sowie das erweiterte Biosphärenreservat befinden sich in Europa.

In Europa ist Frankreich mit zwei neuen Biosphärenreservaten vertreten. In Italien gibt es ein neues Biosphärenreservat. Und in Spanien gibt es gleich drei neue Biosphärenreservate. Ebenso liegt das jetzt erweiterte Biosphärenreservat in Spanien. Spanien festigt damit seine Stellung als das Land mit den meisten Biosphärenreservaten weltweit.

In Frankreich gibt es jetzt insgesamt 13 Biosphärenreservate, in Italien sind es 9 und Spanien verfügt jetzt über 44 Biosphärenreservate.

Die neuen europäischen Biosphärenreservate im Einzelnen:

Samstag, 22. Juni 2013

Vulkan Ätna ist eine von fünf neuen Weltnaturerbestätten

Die UNESCO hat gestern den Vulkan Ätna auf der Mittelmeerinsel Sizilien in Italien als Weltnaturerbestätte anerkannt (siehe auch bereits hier in diesem Blog). Der Ätna ist damit eine von fünf Weltnaturerbestätten sowie die einzige neue Weltnaturerbestätte in Europa, die das Welterbekommittee der UNESCO auf seiner diesjährigen Sitzung in Phnom Penh anerkannt hat.

Außer dem Ätna wurden als Weltnaturerbestätte anerkannt:
  • Tajikistan Nationalpark (Tadschikistan)
  • El Pinacate and Gran Desierto de Altar Biosphere Reserve (Mexico)
  • Xinjiang Tianshan (China)
  • Namib Sand Sea (Namibia)
Außerdem wurde die bestehende Weltnaturerbestätte Mount Kenya Natural Park / Natural Forest (Kenia) vergrößert.

Die neue Weltnaturerbestätte des Ätna umfasst 19.237 Hektar in den oberen Bereichen des riesigen Stratovulkans, die unbesiedelt sind. Der Ätna ist der höchste Berg einer Mittelmeerinsel und der aktivste Stratovulkan der Welt. Die Eruptionsgeschichte des Vulkans kann über 500.000 Jahre zurückverfolgt werden. Mindestens 2.700 Jahre der Tätigkeit des Vulkans wurden dokumentiert.

Hier gibt es eine Übersicht über die UNESCO-Weltnaturerbestätten in Italien. Von dort sind alle Artikel dieses Blogs, die sich mit einzelnen Weltnaturerbestätten befassen, verlinkt.      
 

Donnerstag, 20. Juni 2013

Neue Ramsar-Gebiete in Rumänien, Island, Montenegro, Weißrussland, Türkei und Bulgarien

Im Frühjahr 2013 haben einige europäische Länder weitere Ramsar-Gebiete (Feuchtgebiete im Rahmen der Ramsar-Konvention) ausgewiesen, über die hier in diesem Blog noch nicht berichtet worden ist.

Im Februar 2013 hat Rumänien gleich sieben neue Ramsar-Gebiete gemeldet. Das sind Blahnita (45.286 Hektar), Bratul Borcea (21.529 Hektar), Calafat-Ciuperceni-Danube (29.206 Hektar), Canaralele de la Harsova (7.406 Hektar), Ostroavele Dunarii-Bugeac-Iortmae (82.832 Hektar), Confluenta Jiu-Dunare (19.800 Hektar) und Dunarea-Bratul Macin (26.792 Hektar). Damit hat Rumänien insgesamt 19 Ramsar-Gebiete. 


Sonntag, 16. Juni 2013

Ist der Ätna auf Sizilien bald UNESCO-Weltnaturerbe?

Das UNESCO-Welterbekommittee hält seine jährliche Sitzung vom 16. bis zum 27. Juni 2013 in Phnom Penh in Kambodscha ab. Bei dieser Sitzung werden 32 Vorschläge für neue Stätten des Welterbes untersucht und ggf. gutgeheißen.

Darunter befinden sich 9 Weltnaturerbestätten, 3 gemische Weltnatur- und -kulturerbestätten und 20 Weltkulturerbestätten.

Unter den vorgeschlagenen neuen Weltnaturerbestätten befindet sich eine Stätte in Europa. Das ist der Ätna auf der Insel Sizilien in Italien. Von den vorgeschlagenen gemischten Weltnatur- und -kulturerbestätten befindet sich keine in Europa. Von den vorgeschlagenen Weltkulturerbestätten sind die folgenden in Europa:
  • Bergpark Kassel Wilhelmshöhe (Deutschland)
  • Villen und Gärten der Medici (Italien)
  • Stadt und Schloss Vianden (Luxemburg)
  • Wieliczka und Bochnia königliche Salzminen (Polen)
  • Hölzerne Kirchen der Karpaten (Polen, Ukraine)
  • Universität von Coimbra (Portugal)
  • Historischer und Archäologischer Komplex Bolgar (Russland)
Im Laufe der kommenden Tage wird man wissen, welche Stätten tatsächlich Welterbestätten geworden sind. Bestandteil der Sitzung des Welterbekommittees ist auch die Prüfung des Erhaltungszustands der bestehenden Welterbestätten. Hier könnte es zu Überraschungen kommen.

Hier gibt es eine Übersicht über die UNESCO-Weltnaturerbestätten in Italien. Von dort sind alle Artikel dieses Blogs, die sich mit einzelnen Weltnaturerbestätten befassen, verlinkt.

Mittwoch, 12. Juni 2013

Südtirol will UNESCO-Weltnaturerbegebiet Dolomiten erweitern

Die autonome Region Südtirol will das UNESCO-Weltnaturerbegebiet Dolomiten um die Langkofelgruppe und möglicherweise auch um die Sellagruppe erweitern. Das hat der Südtiroler Landesrat Elmar Pichler am 13. Mai 2013 angekündigt.

Anlass war die Übernahme des Vorsitzes in der Stiftung, die die UNESCO-Welterbestätte Dolomiten verwaltet, durch Südtirol. Anteil am UNESCO-Weltnaturerbegebiet Dolomiten haben die fünf Provinzen Südtirol, Trentino, Belluno, Pordenone und Udine. Der Vorsitz der Stiftung wechselt alle drei Jahre. Seit Gründung der Stiftung am 13. Mai 2010 hatte die Provinz Belluno den Vorsitz inne.

Voraussetzung für die Ausdehnung des Welterbegebiets auf die Langkofelgruppe ist, dass dieses Gebiet bei der Ausarbeitung des neuen Gebietsplans der Seiser Alm als Naturpark ausgewiesen wird. Von den drei betroffenen Gemeinden haben sich bereits St. Christina und St. Ulrich positiv geäußert. Von der Gemeinde Wolkenstein liegt noch keine Stellungnahme vor. 

Samstag, 8. Juni 2013

Nationalpark Schwarzwald auf der Zielgeraden


Die Chancen, dass Baden-Württemberg noch im Jahr 2013 seinen ersten Nationalpark erhält, sind gestiegen. Der baden-württembergische Landwirtschaftsminister Bonde hat am 4. Juni 2013 den Entwurf für die Gebietskulisse des zukünftigen Nationalparks Schwarzwald vorgestellt. Der Landtag von Baden-Württemberg wird sich voraussichtlich im Herbst 2013 mit dem Nationalparkprojekt befassen.

Der jetzt vorgestellte Entwurf für den Nationalpark Schwarzwald sieht zwei Teilgebiete vor, die ca. 3 Kilometer auseinanderliegen. Die Fläche des Nationalparks soll 10.190 Hektar betragen. Die größere der beiden Teilflächen mit 7.485 Hektar Staatswaldfläche befindet sich im Gebiet um den Ruhestein, wo heute bereits ein Naturschutzzentrum besteht. Die kleinere der beiden Teilfächen umfasst ein Gebiet um den Großen Ochsenkopf. Dort sind 2.145 Hektar Staatswaldfläche und zusätzlich 430 Hektar des Stadtwalds von Baden-Baden und 130 Hektar des Stadtwalds von Bühl vorgesehen.

Dienstag, 4. Juni 2013

Biosphärenreservat Rhön in Bayern vor der Vergrößerung

Der bayerische Anteil des Biosphärenreservats Rhön soll in den kommenden Monaten vergrößert werden. Zudem sollen zusätzliche Kernzonen ausgewiesen werden, um sowohl für den Bestand als auch für die Erweiterungsfläche den Mindestanteil an Kernzonen von drei Prozent an der Gesamtfläche des Bioshärenreservats zu erreichen. Das hat die zuständige Regierung von Unterfranken in einer Presseinfo vom 15. Mai 2013 mitgeteilt.

Der Entwurf einer Verordnung über alle Kernzonen im bayerischen Teil des Biosphärenreservats Rhön ging jetzt als Entwurf an die betroffenen Landkreise und Gemeinden sowie die Träger öffentlicher Belange. 

Mittwoch, 29. Mai 2013

Solutré Pouilly Vergisson ist der 13. Große Ort Frankreichs (Grand Site de France)

Die französische Umweltministerin hat im Mai 2013 den Ort Solutré Pouilly Vergisson zum Großen Ort Frankreichs (Grand Site de France) erklärt. Dies ist bereits die 13. Gegend in Frankreich, die zum Grand Site de France erklärt worden ist.

Solutré Pouilly Vergisson befindet sich im Süden der Region Bourgogne im Departement  Saône et Loire in der Nähe von Mâcon und nur wenige Kilometer westlich des Flusses Saône. Das Gebiet ist durch mehrere imposante Kalkfelsen charakterisiert, die sich über Weinbergen erheben. Im Gebiet gibt es auch archäologische Sehenswürdigkeiten. Denn der Mensch siedelt seit 57.000 Jahren in diesem Gebiet.

Samstag, 25. Mai 2013

Güssinger Teiche sind das 21. Ramsar-Gebiet Österreichs

Österreich hat die Güssinger Teiche im Bundesland Burgenland zum Ramsar-Gebiet erklärt. Dies ist das 21. Ramsar-Gebiet Österreichs. 

Die Ramsar-Konvention ist ein internationales Abkommen zum Schutz von Feuchtgebieten. Das Abkommen wurde im Jahr 1971 in der iranischen Stadt Ramsar ausgehandelt. Inzwischen haben 165 Länder das Ramsar-Abkommen unterzeichnet.

Österreich ist dem Abkommen am 16. April 1983 als 33. Unterzeichnerstaat beigetreten. Somit war die Erklärung der Güssinger Teiche zum Ramsar-Gebiet auch ein Anlass, in einer Feierstunde die 30jährige Mitgliedschaft Österreichs beim Ramsar-Abkommen zu würdigen. Bei der Feierstunde wurde auch bereits die Erkärung des 22. und des 23. Ramsar-Gebiets Österreichs in naher Zukunft angekündigt (in den Kalkalpen bzw. entlang des Flusses Drau).

Im Bundesland Burgenland gibt es jetzt drei Ramsar-Gebiete. Güssing ist eine Stadt im Südburgenland und Bezirkshauptstadt des Bezirks Güssing. Die bekannteste Sehenswürdigkeit der Stadt ist die Burg Güssing, die auf einem Vulkankegel liegt. Das 148 Hektar große neue Ramsar-Gebiet Güssinger Teiche befindet sich ca. 500 Meter südwestlich des Vulkankegels.

Hier gibt es eine Übersicht über die Ramsar-Gebiete Österreichs. Von dort sind alle Artikel in diesem Blog, die sich mit einzelnen Ramsar-Gebieten Österreichs befassen, verlinkt.       

Freitag, 24. Mai 2013

Premium-Wege jetzt auch in Frankreich, Italien, Luxemburg, Niederlande, Österreich und in der Schweiz

Das Deutsche Wanderinstitut e.V. hat sich mit dem Label "Premiumweg" in den vergangenen Jahren einen Namen gemacht. In Deutschland sind nach 10 jähriger Arbeit mit Stand April 2013 bereits über 350 Wanderwege als Premiumwege zertifiziert worden. Diese Wege befinden sich in den Bundesländern Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Thüringen.

Das Label Premiumweg erfordert die Einhaltung relativ strenger Kriterien in Bezug auf die Wegmarkierung und -beschilderung, die Wegbeschaffenheit, die Erreichbarkeit und den Erlebnisgehalt des Wegs. Diese Kriterien sind wesentlich strenger als die vom Deutschen Wanderverband für das Label Qualitätsweg Wanderbares Deutschland angewandten Kriterien.

Das Deutsche Wanderinstitut e.V. hat das Label Premiumweg seit Februar 2011 auch europaweit schützen lassen. Nun können die Wegbetreiber in ganz Europa beim Deutschen Wanderinstitut e.V. einen Antrag auf Zertifizierung ihrer Wege stellen. Premiumwege gibt es nun bereits in Frankreich (2), in Italien (1), in Luxemburg (3), in den Niederlanden (6), in Österreich (2) und in der Schweiz (1).

Montag, 20. Mai 2013

Naturpark "Serralada Litoral" bei Barcelona vergrößert

Die Regierung der autonomen spanischen Region Katalonien hat mit der Verordnung 150/2013 vom 9. April 2013 das Schutzgebiet in der Küstengebirgskette unmittelbar nordöstlich von Barcelona beträchtlich von bisher 4.715 Hektar auf nunmehr 7.408 Hektar vergrößert.

Das Gebiet im Küstengebirge "Serralada Litoral" ist im Rahmen des sogenannten Pla d`Espais d`interes natural (PEIN) = Plan der Gebiete von besonderen Naturinteresse geschützt. PEIN bildet die Grundlage des Flächennaturschutzes in Katalonien. Es gibt inzwischen 166 PEIN-Gebiete. Sie bedecken mehr als 30 Prozent der Landfläche der Region.

Samstag, 18. Mai 2013

Lago di Muzzano bei Lugano

Das Tessin und die angrenzenden italienischen Regionen Lombardei und Piemont sind nicht nur durch die drei großen Seen (Lago Maggiore, Comer See und Luganer See), sondern auch durch viele kleine Seen gekennzeichnet.

Einer dieser kleinen Seen ist der Lago di Muzzano (bzw. Laghetto di Muzzano). Dieser See befindet sich am Stadtrand von Lugano zwischen den Seearmen von Agno und von Lugano des Luganer Sees. Der Lago di Muzzano ist ein kantonales Schutzgebiet. Der See und einige seiner Uferbereiche befinden sich im Eigentum der Naturschutzorganisation Pro Natura. (www.pronatura.ch).

Pro Natura hat den 22 Hektar großen See im Jahr 1945 gekauft und seitdem zahlreiche Uferparzellen dazugekauft. Pro Natura besitzt auch eine ehemalige Fischerhütte am See, die im Jahr 2003 zu einer Aula für Naturkundezwecke ausgebaut worden ist. Der See befindet sich in einer Höhe von 337 m ü NN. Er ist 780 Meter lang und 337 Meter breit. Das Wasservolumen des Sees beträgt 600.000 m³. Der See ist durch die Tätigkeit von Gletschern in der letzten Eiszeit entstanden. An der Stelle des heutigen Lago di Muzzano trafen sich der Ticino-Gletscher und der Adda-Gletscher.    

Mittwoch, 15. Mai 2013

Burgenland verordnet Europaschutzgebiet Neusiedler See - Nordöstliches Leithagebirge

Das österreichische Bundesland Burgenland hat mit der Verordnung 25/2013 den Natura 2000-Gebieten Neusiedler See und Nordöstliches Leithagebirge einen nationalen Rechtsrahmen gegeben. Sowohl der Neusiedler See als auch das Nordöstliche Leithagebirge wurden bereits vor längerer Zeit sowohl gemäß der Vogelschutzrichtlinie als auch gemäß der FFH-Richtlinie nach Brüssel gemeldet.

Die Verordnung führt die bisher getrennten Gebiete Neusiedler See - Seewinkel und Nördöstliches Leithagebirge als gemeinsames Schutzgebiet zusammen. Die Vogelschutzgebiete und FFH-Gebiete im Rahmen des europäischen Schutzgebietsnetzwerks Natura 2000 werden in Österreich unter der Bezeichnung Europaschutzgebiet geführt.

Samstag, 11. Mai 2013

Kataloniens Weitwanderweg GR 92


Der Weitwanderweg GR 92 verläuft auf einer Länge von 583 Kilometern entlang der gesamten katalanischen Mittelmeerküste von der spanisch/französischen Grenze bei Port Bou bis zur Grenze zwischen den beiden autonomen spanischen Regionen Katalonien und Valencia bei Ulldecona. Von dort führt er weiter entlang des Mittelmeers bis nach Andalusien.

Der GR 92 gehört zusammen mit dem GR 11 (Pyrenäenweg) zu den bekanntesten der zahlreichen Weitwanderwege Kataloniens. GR ist die spanische Abkürzung für Gran Recorrido. In der katalanischen Sprache heißt es Gran Recorregut. Mit GR bezeichnet man diejenigen Wanderwege, die länger als 50 Kilometer sind. Der GR 92 wurde im Jahr 1992, dem Jahr der Olympischen Spiele in Barcelona, eingeweiht. Von daher stammt seine Nummerierung.

Samstag, 4. Mai 2013

Neues Naturschutzgebiet "Alter Rhein Hohenems" in Vorarlberg

Mit der Verordnung 16/2013 vom 23.04.2013 hat die Landesregierung des österreichischen Bundeslands Vorarlberg das neue Naturschutzgebiet Alter Rhein Hohenems ausgewiesen.

Das ca. 5 Hektar große Naturschutzgebiet Alter Rhein Hohenems befindet sich im Alpenrheintal in der Nähe der Stadt Hohenems im Bezirk Dornbirn, gleich bei der Anschlussstelle Hohenems der Autobahn A 14 und beidseits der Straße, die Hohenems mit dem schweizerischen Diepoldsau verbindet. 

Die Begradigung des Rheins hat im Bereich von Hohenems vor Jahrzehnten eine alte Rheinschlinge zurückgelassen. Die Staatsgrenze zwischen der Schweiz und Österreich verläuft entlang dieser alten Rheinschlinge, wobei der Wasserlauf des Alten Rheins vollständig auf österreichischem Gebiet liegt. Auf der Schweizer Seite der Alten Rheinschlinge liegt die Gemeinde Diepoldsau. Diese Gemeinde ist heute die einzige Schweizer Gemeinde, die auf der orographisch rechten, östlichen Seite des Alpenrheins zwischen Liechtenstein und dem Bodensee liegt. Denn die Staatsgrenze zwischen der Schweiz und Österreich wurde nach der Begradigung des Alpenrheins nicht an den neuen Verlauf des Rheins angepasst.

Das Naturschutzgebiet Alter Rhein Hohenems wurde mit dem Hauptzweck geschaffen, um die vom Aussterben bedrohte Bachmuschel (Unio crassus) und die für deren Entwicklung bedeutenden Wirtsfische zu schützen und dauerhaft zu erhalten. Mit wenigen Ausnahmen dürfen im neuen Naturschutzgebiet keine Veränderungen vorgenommen werden. Das Gebiet darf nicht betreten werden.       

Dienstag, 30. April 2013

Mufflon-Jagd in Teneriffas Nationalpark Teide


Die Regierung der autonomen spanischen Region Kanaren hat jetzt die Richtlinien für die Jagd auf das Mufflon im Nationalpark Teide der Kanareninsel Teneriffa im Jahr 2013 herausgegeben.

Auf den kanarischen Inseln sind Säugetiere und vor allem große Säugetiere wie das Mufflon nicht heimisch. Das Mufflon richtet bei der endemischen Flora der Inseln große Schäden an. Das Mufflon wurde im Jahr 1970 im Nationalpark Teide eingeführt. Das war ein schwerer Fehler. Die großen Säugetiere haben bereits vielfache Schäden an der Hochgebirgsflora des Teide-Nationalparks angerichtet.  Die ca. 50 Kilo schweren Tiere vermehren sich stark, weil sie auf Teneriffa keine natürlichen Feinde haben.

Freitag, 26. April 2013

Weißrussland`s Berezinskiy-Biosphärenreservat wird neuer europäischer Wildnispartner

Die gemeinnützige Stiftung PAN Parks Foundation hat dem Biosphärenreservat Berezinskiy das Wildnisdiplom zuerkannt. Dieses weißrussische Biosphärenreservat ist damit ein neuer Wildnis-Partner geworden und trägt dazu bei, im Rahmen des "Million-Projekts" eine Million Hektar Wildnis in Europa bis zum Jahr 2015 verbindlich festzusetzen.

Das Berezinskiy-Biosphärenreservat bringt 27.204 Hektar Wildnis in das Million-Projekt ein. Das Gebiet ist ein repräsentatives Beispiel für die südliche europäische Taiga-Zone. Es befindet sich ca. 100 Kilometer nordöstlich von Minsk auf der Wasserscheide zwischen dem Schwarzen Meer und der Ostsee. Das Biosphärenreservat umfasst ein Mosaik aus Nadelwäldern, Laubwäldern, Seen, Wasserläufen und Feuchtgebieten. Im Gebiet befindet sich mit 11.000 Hektar eines der größten unzerstörten Sumpfgebiete Europas.

Montag, 22. April 2013

NABU gründet Deutschen Waldschutzfonds

Die Stiftung Nationales Naturerbe der Naturschutzorganisation NABU hat aus Anlass des Tags des Waldes am 21. März 2013 den "Deutschen Waldschutzfonds im NABU" gegründet. Das hat der NABU-Pressedienst am 18. März 2013 mitgeteilt.

Der Deutsche Waldschutzfonds wurde mit einem Startkapital von 50.000 Euro ausgestattet und hat bereits eine Fläche von 3,6 Hektar mit Laubmischwald im Naturpark Märkische Schweiz gekauft.

Ziel des Deutschen Waldschutzfonds wird es sein, Waldflächen aufzukaufen, die dann forstwirtschaftlich nicht genutzt werden und auf denen sich der Urwald von morgen entwickeln kann. Aus der Pressemeldung des NABU geht nicht hervor, ob die über 220 Schutzgebiete mit 15.000 Hektar Fläche, die bereits im Besitz der Stiftung Nationales Naturerbe sind, teilweise zum Deutschen Waldschutzfonds überführt werden oder ob der Deutsche Waldschutzfonds nur separate Flächen erwirbt.       

Donnerstag, 18. April 2013

Vransko-See ist Kroatiens fünftes Ramsar-Gebiet

Kroatien hat im Februar 2013 den Vransko-See als Ramsar-Gebiet im Rahmen des internationalen Abkommens über den Schutz der Feuchtgebiete gemeldet. Damit hat Kroatien jetzt fünf Ramsar-Gebiete mit einer Gesamtfläche von 92.327 Hektar. Das hat das Sekretariat der Ramsar-Konvention mitgeteilt.

Das neue Ramsar-Gebiet (engl. Vransko Lake, kroat. Vransko jezero) hat eine Fläche von 5.748 Hektar. Seine Koordinaten sind 43 53 28 N / 15 34 36 E.

Der Vransko See ist der größte natürliche See in Kroatien. Der in Dalmatien gelegene See ist auch ein Naturpark. Der See hat eine Fläche von 3.070 Hektar. Als Besonderheit liegt der See nur 0,1 Meter über dem Meeresspiegel. Vom Meer ist der Vransko-See durch einen Karst-Höhenzug abgetrennt. Der Karst lässt allerdings das Meerwasser teilweise durch. In einigen Teilen des Sees gibt es deshalb Brackwasser, mit jahreszeitlichen Schwankungen. Wegen dieser Randbedingungen ist im Vransko-See eine besondere Tier- und Pflanzenwelt beheimatet.

Der Vransko-See war ursprünglich ein Teil eines viel größeren Sumpfgebiets, das allerdings im 18. Jahrhundert durch Entwässerungskanäle verkleinert worden ist. Die Schilfgebiete des Sees üben eine reinigende Wirkung auf das Wasser aus, das aus landwirtschaftlich genutzten Gebieten über die Entwässerungskanäle in den See gespült wird.    

Sonntag, 14. April 2013

Geopark Azoren ist neues Mitglied im europäischen Geopark-Netzwerk

Der Geopark Azoren wurde als neues Mitglied des europäischen Geopark-Netzwerks (European Geoparks Network) aufgenommen. Das hat das Koordinationskommittee der europäischen Geoparks bei einer Sitzung der Unesco in Paris im März 2013 beschlossen. Damit ist der Geopark Azoren automatisch auch Mitglied im Weltnetzwerk der Geoparks (Global Geoparks Network).

Der Geopark Azoren gilt als einzigartig auf der Welt. Es gibt dort 121 geologische Stätten, die über neun Inseln verteilt sind. Die geologischen Stätten spiegeln die große vulkanische Geodiversität wieder. Dazu gehören Calderas (Vulkankessel), Lavafelder und Vulkanberge mit einer vulkanischen Geschichte von zehn Millionen Jahren.

Von den 121 geologischen Stätten wurden 57 als prioritär eingestuft. Für diese Stätten sollen bevorzugt Konservierungsmaßnahmen sowie Maßnahmen zur Präsentation für die Besucher entwickelt werden. Die 57 prioritären Stätten verteilen sich wie folgt auf die einzelnen Inseln der Azoren: Sao Miguel (10), Pico (8), Terceira (7), Faial (6), Flores (6), Santa Maria (5), Graciosa (5), Sao Jorge (5), Corvo (3) sowie auf den Meeresboden (2). 

Mittwoch, 10. April 2013

Finnland plant vier neue Nationalparks

Metsähallitus, die Naturschutzbehörde von Finnland, untersucht zur Zeit die Chancen für die Schaffung von vier neuen Nationalparks in diesem Land. Das teilten die Behörde und das finnische Umweltministerium in einer Pressemitteilung vom 27.02.2013 mit. 

Die vier neuen Nationalparks sollen im Teijo-Gebiet bei Salo in Südwestfinnland, rund um den Etelä-Konnevesi-See in der Grenzregion zwischen Zentralfinnland und Nord-Savo (der sogenannten Seen-Region), im Olvassuo-Sumpfgebiet in Nord Ostrobothnia und Kainuu (östliches Zentralfinnland) sowie im arkitschen Fjell des Käsivarsi-Wildnisgebiets in Lappland entstehen.

Zur Zeit werden die Grundeigentümer und die lokale Bevölkerung kontaktiert. Es wird lokale Versammlungen geben sowie Plattformen im Internet. Für jedes Gebiet werden der bestehende Schutzzustand sowie die Auswirkungen eines Nationalparks auf die regionale Entwicklung, den Tourismus und die Jagd erfasst. Schließlich wird es für jedes Gebiet Vorschläge für die Außengrenzen der Nationalparks geben.

Der aktuellen Aktion voraus ging eine Bitte des finnischen Umweltministers vom Juni 2012, dass alle lokalen Initivativen für Nationalparks ihre Vorschläge an das Ministerium senden sollten. Nach einer Auswertung der Vorschläge hat das Ministerium jetzt für vier Gebiete die detaillierte Planung für einen Nationalpark eingeleitet. Finnland hat zur Zeit 37 Nationalparks.  
 

Samstag, 6. April 2013

Monte Caslano am Luganer See, Teil 2 von 2

Dies ist der zweite hintereinanderfolgende Post in diesem Blog zum Monte Caslano im Kanton Tessin, einem Berg, der als Halbinsel in den Agno-Arm des Luganer Sees hineinragt und der auch im Inventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung der Schweiz verzeichnet ist. 

Neben einer Umrundung des Bergs, die das Thema im vorangegangenen Post war, kann man auch auf den Berg hinaufsteigen. 

Dies bewerkstelligt man am Besten im Verlauf des Naturlehrpfads (Sentiero didattico). Der Naturlehrpfad beginnt am Ortsrand von Caslano und führt in einem Rundkurs auf den Berg, wobei allerdings der höchste Punkt nicht berührt wird. Im Verlauf des Naturlehrpfads gibt es 15 Informationstafeln.

Die Informationstafeln erläutern die folgenden Themen: 1. Schutzgebiete am Monte Caslano, 2. Flora, Vegetation und Umwelt, 3. Linden- und Ulmenwald, 4. Geologie, 5. Uraltes Gestein, 6. Wüsten und Vulkane, 7. Ein tropisches Meer, 8. Pflanzen, Boden und Unterboden, 9. Kastanienforst, 10. Der vom Gletscher bedeckte Monte Caslano, 11. Robinienwald, 12. Hainbuchenwald, 13. Trockenwiesen, 14. Verwerfungen und Gräben, 15. Pioniervegetation.