Freitag, 1. August 2014

Wildnispark Zürich-Sihlwald

Der Wildnispark Zürich-Sihlwald ist zur Zeit der einzige Naturerlebnispark gemäß der im Jahr 2007 erlassenen Schweizer "Verordnung über die Pärke von nationaler Bedeutung". Diese Verordnung sieht drei Kategorien von Parks (schweizerisch: Pärke) vor. Das sind der Nationalpark, der Regionale Naturpark und der Naturerlebnispark. 

Die Pläne, den Sihlwald bei Zürich als zukünftigen Urwald und Anschauungsobjekt für die Stadtbevölkerung auszuweisen, sind wesentlich älter als die Pärkeverordnung. Der Wildnispark Zürich-Sihlwald ist somit nicht ein Ergebnis der Pärkeverordnung. Es verhält sich umgekehrt. Die Kategorie des Naturerlebnisparks wurde nur wegen der Sihlwald-Pläne in die Pärkeverordnung des Bundes aufgenommen. Die Pärkeverordnung ist somit ein Stück weit eine Lex Sihlwald. 


Das bestätigt auch der Umstand, dass es bis heute keine weiteren Naturerlebnispärke in der Schweiz gibt. Gleichwohl wäre es anzustreben, dass auch andere Städte in der Schweiz (z.B. St. Gallen, Bern, Basel, Lausanne usw.) früher oder später einen Naturerlebnispark (gleichbedeutend mit einem kleinen Nationalpark) planen. 

Die Pärkeverordnung berücksichtigt die besonderen Randbedingungen, denen Naturerlebnispärke in der Nähe von Großstädten unterworfen sind. Diese Schutzgebiete können lange nicht so groß sein wie Nationalparks. Neben dem Prozessschutz sind in den Naturerlebnispärken die Information der Bevölkerung und der Erlebniswert von gleichrangiger Bedeutung.

Der Wildnispark Zürich-Sihlwald umfasst eine Fläche von 12 km². Er wurde im Jahr 2009 vom Bund als Naturerlebnispark anerkannt. Bereits im Jahr 2007 schlossen die Stadt und der Kanton Zürich einen Waldreservatsvertrag mit Holznutzungsverzicht für zunächst 50 Jahre ab. Im Jahr 2008 trat die kantonale Schutzverordnung in Kraft.

Wie kommt man hin?
Mit der Sihltalbahn fährt man vom unterirdischen SZU-Bahnhof beim Zürcher Hauptbahnhof bequem jede Stunde bis zur Endhaltestelle Sihlwald. Wenige hundert Meter nördlich des Bahnhofs Sihlwald ist das Informationszentrums des Wildnisparks. Dort kann man auch eine Karte bekommen, auf der die zugelassenen Wege und die Zonen des Wildnisparks verzeichnet sind.

Der Wildnispark Sihlwald teilt sich auf in ein größeres Gebiet links der Sihl, das bis zum Grat der Albiskette reicht, und ein kleineres Gebiet rechts der Sihl. Es gibt zwei Lehrpfade. Die Sihl kann man auf einer Fußgängerbrücke überqueren. Die nachfolgenden Bilder stammen von einer Wanderung vom Bahnhof Sihlwald hinauf zum Albishorn. Für diese Wanderung geht man zunächst vom Bahnhof einige Meter südlich und überquert dann die Sihltalstraße auf einer Fußgängerbrücke. Dann taucht man in den Wald ein und steigt steil hinauf zum Grat der Albiskette mit dem Albishorn (Gaststätte am Gipfel).     


Der Planausschnitt zeigt das Wegenetz im Wildnispark Zürich-Sihlwald. Zu sehen ist auch die Lage des Bahnhofs Sihlwald sowie des Besucherzentrums.
In der Kernzone des Wildnisparks Zürich-Sihlwald gilt ein Wegegebot. Die Außengrenze der Kernzone ist durch eine Markierung auf Bäumen in Abständen von ca. 30 Metern gekennzeichnet.
Der Planausschnitt zeigt die Kernzone des Wildnisparks Zürich-Sihlwald (rote Farbe). Dort gilt ein Wegegebot. Mit der hellgrünen Farbe ist die Naturerlebniszone dargestellt. In dieser Zone darf der Wald auch außerhalb der markierten Wege betreten werden. Sowohl in der Kernzone als auch in der Naturerlebniszone findet keine forstwirtschaftliche Nutzung des Waldes statt.
Das Besucherzentrum des Wildnisparks Zürich-Sihlwald befindet sich im Sihltal wenige hundert Meter nördlich des Endbahnhofs Sihlwald der Sihltal-Zürich-Uetlibergbahn (SZU).
Im Sihlwald gibt es bereits viele Exemplare alter und großer Buchen. Ansonsten wächst eine junge Buchengeneration nach.
Dieser ehemalige Forstweg in der Kernzone des Wildnisparks Zürich-Sihlwald ist kein gekennzeichneter Weg und deshalb gesperrt. Nach und nach werden umgefallene Baumstämme den Weg unpassierbar machen.
Unterhalb des Grats der Albiskette am Westrand des Wildnisparks Zürich-Sihlwald ist das Gelände so steil, dass es Rutschungen gibt. Hier zeigt sich der Park am wildesten.
Blick vom Aussichtspunkt Albishorn am Rand des Wildnisparks Zürich-Sihlwald hinab in das Sihltal. Im Nachbartal im Hintergrund liegt der Zürichsee. Zürich befindet sich links oben im Bild.

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