Die Schweiz hat im Mai 2011 das Ramsar-Gebiet Les Grangettes beträchtlich vergrößert. Mit einer Fläche von 6.342 Hektar ist Les Grangettes jetzt das größte der elf Ramsar-Gebiete der Schweiz. Bisher war die als Ramsar-Gebiet gemeldete Fläche nur 330 Hektar groß.
Les Grangettes befindet sich im Kanton Waadt östlich der Mündung der Rhone in den Genfer See. Im Zusammenhang mit der Ausdehnung des Ramsar-Gebiets wurden auch drei neue der Küste vorgelagerte Flutinseln fertiggestellt.
Das Gebiet von Les Grangettes ist auf nationaler Ebene mehrfach geschützt. So gehört das Gebiet zu den Landschaften und Naturdenkmälern von nationaler Bedeutung. Teile des Gebiets sind im Inventar der Auen von nationaler Bedeutung, im Inventar der Flachmoore von nationaler Bedeutung sowie im Inventar der Moorlandschaften von nationaler Bedeutung enthalten. Außerdem ist das Gebiet als Wasser- und Zugvogelreservat ausgewiesen. Ebenso ist Les Grangettes ein sogenanntes Smaragd-Gebiet. (Das Netzwerk Smaragd ist das vom Europarat vorangetriebene und gerade im Entstehen begriffene Schutzgebietsnetzwerk, das alle Länder Europas sowie einige angrenzende Länder ohne EU-Länder umfasst).
Das ursprüngliche Delta der Rhone bei der Mündung in den Genfer See ist schon längst Vergangenheit. Bereits im Jahr 1836 wurde die Rhone kanalisiert. Zusammen mit dem späteren Bau von Stauseen am Oberlauf der Rhone und ihrer Seitenflüsse begann eine langsame Trockenlegung des Deltagebiets und die Umwandlung von Feuchtgebieten in landwirtschaftliche Flächen.
Zum ersten Mal wurde Les Grangettes im Jahr 1990 als Ramsar-Gebiet gemeldet. Die jetzt erfolgte massive Vergrößerung des Schutzgebiets im Rahmen des internationalen Ramsar-Übereinkommens zum Schutz der Feuchtgebiete lässt hoffen, dass es gelingt, Schritt für Schritt diese Landschaft wieder naturnäher zu gestalten.
Hier gibt es eine Übersicht über die Ramsar-Gebiete der Schweiz. Von dort sind alle Artikel in diesem Blog, die sich mit einzelnen Ramsar-Gebieten der Schweiz befassen, verlinkt.
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