Am kommenden Sonntag findet in der Stadt Bad Honnef gleichzeitig mit der Wahl zum Deutschen Bundestag eine Abstimmung über den geplanten Nationalpark Siebengebirge statt. Die Befragung von Bürgern einer Kommune zur Einrichtung eines Nationalparks ist ein in der Bundesrepublik Deutschland sehr seltenes Ereignis.
Im Post vom 11.09.09 habe ich die aktuellen Nationalparkprojekte in Deutschland erwähnt. Dazu gehört der geplante Nationalpark Siebengebirge. Dieser Nationalpark soll 4767 Hektar Fläche umfassen. Das Siebengebirge ist eine vulkanisch geprägte Mittelgebirgslandschaft im Süden des Bundeslands Nordrhein-Westfalen an der Grenze zum Bundesland Rheinland-Pfalz ganz in der Nähe von Bonn. Bad Honnef befindet sich an der östlichen, orographisch rechten Rheinseite am Fuße des Siebengebirges in Nordrhein-Westfalen. Das Gebiet der Stadt grenzt an das Bundesland Rheinland-Pfalz.
Bad Honnef hat im Siebengebirge einen Waldbesitz von 700 Hektar. Damit ist Bad Honnef die einzige Kommune mit Waldbesitz im Siebengebirge. Dies ist nun der Grund für die Befragung der Bürger von Bad Honnef zum geplanten Nationalpark. Sollten die Bürger von Bad Honnef mit Mehrheit Nein zum Nationalpark sagen, bedeutet dies noch nicht zwangsläufig das Ende der Nationalparkpläne. Jedoch müsste dann der Nationalpark auf einer kleineren Fläche gegründet werden.
Der geplante Nationalpark Siebengebirge ist von Anfang an sehr kontrovers diskutiert worden. Seine Fläche ist relativ klein und kleiner als die von der Unesco vorgegebene Mindestgröße für Nationalparks von 5000 Hektar. Zudem ist das Siebengebirge als verdichtungsraumnahes Erholungsgebiet sehr stark von den unterschiedlichsten Erholungseinrichtungen durchzogen. Es wurde bereits vorgeschlagen, das Siebengebirge nicht zu einem Nationalpark, sondern zu einem Naturmonument zu machen. Auch der in der Schweizer Umweltgesetzgebung erst vor kurzem eingeführte Begriff des Naturerlebnisparks (=Wildnis in Großstadtnähe) scheint für das Siebengebirge geeignet zu sein.
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