Über 40 Prozent der Insel Gran Canaria sind in einem der zahlreichen Schutzgebiete geschützt. Dies ist umso bemerkenswerter, als die Insel Gran Canaria zu den am dichtesten besiedelten Inseln überhaupt gehört und gleichzeitig eines der Weltzentren des Massentourismus ist.
Der Flächennaturschutz wird auf den Kanaren überaus ernst genommen. Politik und Verwaltung weisen mit großem Elan und mit unglaublicher Genauigkeit Schutzgebiete aus und verfassen hunderte Seiten lange Pflegepläne.
Der Flächennaturschutz ist auf den Kanaren möglicherweise für das Überleben noch wichtiger als anderswo. Denn ohne die kanarische Kiefer zum Beispiel, die mit ihren langen Nadeln die Feuchtigkeit aus den Passatwolken zieht und dem Grundwaser zuführt, wäre ein Überleben auf den Inseln kaum möglich. Und der Flächennaturschutz ist auch deshalb unabdingbar, weil die Kanaren einige der schönsten Landschaften und Naturdenkmäler der Welt beherbergen.
Das Naturdenkmal (Monumento natural) de Tauro befindet sich im Süden der Insel Gran Canaria im Gemeindegebiet von Mogan. Es umfasst eine Fläche von 1256,6 Hektar und wurde im Jahr 1987 ausgewiesen und im Jahr 1994 neu klassifiziert. Das Gebiet ist gleichzeitig Vogelschutzgebiet gemäß der EU-Vogelschutzrichtlinie.
Im Gebiet befindet sich ein Wegenetz von 28 Kilometern. Dazu zählen lange Wege mit großen Höhenunterschieden zwischen dem Barranco de Mogan und dem Gipfelbereich. Für die Touristen kommt am ehesten ein Weg in Frage, der von der schmalen Straße nördlich des Taurogipfels zum Tauro ansteigt. Zum Ausgangspunkt der Wanderung gelangt man nur mit dem Mietwagen. Man fährt entweder von Puerto Mogan über Mogan und die steile schmale Serpentinenstraße hinauf zur Verbindungsstraße hinüber nach Barranquillo Andres. Oder man startet in Arguineguin und fährt durch den gleichnamigen Barranco und über Barranquillo Andres zum Pass nördlich des Tauro. Auf der westlichen Passseite befindet sich eine kleine Parkbucht. Der relativ gute Wanderweg zum Taurogipfel startet dort und führt in ca. einer dreiviertel Stunde zum Gipfel. Die Aussicht auf weite Bereiche des gebirgigen und von Schluchten zerschnittenen Südens von Gran Canaria ist atemberaubend. Von hier oben sieht man dann auch schon die Wanderziele für die nächsten 10 Wochen....
Der Anstieg zum Taurogipfel, 1214 Meter ü NN, führt an bizarren Felsformationen vorbei. |
Im Westen des Tauromassivs ist tief eingeschnitten der Barranco de Mogan. |
Gran Canaria ist die Vulkaninsel, auf der im weltweiten Vergleich die unterschiedlichen Lavaschichten am Besten zu beobachten sind. |
Die Berglandschaft des Südens von Gran Canaria atmet eine große Weite und Einsamkeit. |
Vom Gipfel des Tauro blickt man nach Süden auf langsam zum Meer abfallende Plateaus und Schluchten. |
Nach Westen bieten sich schwindelerregende Tiefblicke auf ein Labyrinth von Barrancos, im Hintergrund am Horizont ist die Nachbarinsel Teneriffa mit dem Teide zu erkennen. |
Nach Norden geht der Blick vom Taurogipfel in Richtung Inselmitte. In der Bildmitte erhebt sich markant der Roque Nublo (der Wolkenfels). Dies ist der bekannteste Berg Gran Canarias. |
Kanarische Kiefer auf roter Vulkanerde, nur das Wehen des ewigen Passatwinds ist zu hören. Man wird sich bewusst, an einem der ganz großen Orte dieser Erde zu sein. |
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