Der Lech ist in seinem Oberlauf auf Tiroler Boden der letzte Wildfluss der Nordalpen. In den gesamten Alpen wird der Tiroler Lech nur noch vom Tagliamento in den Südalpen übertroffen, was die Wildheit und Unversehrtheit des Flusssystems angeht.
Eine Zeitlang hat man auch am Tiroler Lech und seinen Seitenflüssen Pläne für die Nutzung der Wasserkraft gehabt. Diese Pläne wurden Gott sei Dank nicht umgesetzt. In der Folge gab es Pläne für einen Nationalpark Tiroler Lechtal. Jedoch wäre diese Schutzgebietskategorie wohl zu weit gegangen. Denn das Tiroler Lechtal wird eben auch fast durchgehend landwirtschaftlich genutzt.
Im Jahr 2004 hat die Tiroler Landesregierung das 41,38 km² große Naturschutzgebiet Tiroler Lechtal ausgewiesen. Es erstreckt sich fast durchgehend entlang des Lech von Pflach nahe der Grenze zu Deutschland bis hinauf zur Landesgrenze zwischen Tirol und Vorarlberg. Auch die Mehrzahl der Seitenbäche des Tiroler Lechs ist im Schutzgebiet enthalten. Ebenfalls im Jahr 2004 wurde das Naturschutzgebiet zum Naturpark Tiroler Lechtal erklärt, einer von zur Zeit fünf Naturparks in Tirol.
Man hat sich nicht nur damit begnügt, den zum Zeitpunkt der Unterschutzstellung vorgefundenen Zustand zu konservieren. Vielmehr wurden und werden an vielen Stellen des Flusssystems menschliche Eingriffe aus der Vergangenheit rückgebaut. So werden Staumauern in den Nebenflüssen entfernt und Uferverbauungen wo möglich abgebaut. Der Rückbau einer Staumauer im Tiroler Schwarzwassertal führte zum Beispiel dazu, dass sich innerhalb kurzer Zeit der Geröllboden bei der Einmündung des Schwarzwasserbachs in den Lech um mehrere Meter angehoben hat.
Der Naturpark Tiroler Lech befindet sich noch in den Kinderschuhen, auch was die Information und das Angebot für die Besucher betrifft. Ein Naturparkhaus in Weißenbach am Lech ist gerade im Bau und soll im Jahr 2012 eröffnet werden. Die Zahl der für Besucher verfügbaren Rundwege oder Lehrpfade ist zur Zeit noch sehr klein. Einer dieser Lehrpfade ist der Vogelerlebnispfad Pflach.
Die Gemeinde Pflach befindet sich zwischen Reutte in Tirol und der deutsch-österreichischen Grenze. Am Rand der Bebauung von Pflach hat man einen Beobachtungsturm erbaut. Von diesem Turm führt ein kleiner Rundweg mit Tafeln zur Vogelwelt des Gebiets durch die Seen-, Sumpf- und Flusslandschaft.
Zugänglich
ist das Gebiet vom Pflacher Ortsteil Hüttenbichl aus. In Hüttenbichl
verlässt man die Durchgangsstraße, die L 69, in Richtung Westen
(Richtung des Flusses). Die Straße Kohlplatz führt durch ein kleines
Gewerbegebiet. Dort befinden sich öffentliche Parkplätze, die extra für
die Besucher des Vogelerlebnispfads vorgehalten werden. Man sucht
zunächst den Beobachtungsturm auf und informiert sich dann anhand der
Tafeln über den Rundweg. Der Rundweg ist ca. 1.8 Kilometer lang.
Weitere Informationen
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Beobachtungsturm am Ortsrand von Pflach |
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Auenlandschaft mit See bei Pflach |
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Sumpfige und verlandende Bereiche im Auengürtel des Lech |
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Schwanenfamilie auf einer Kiesbank am Tiroler Lech |
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Teilweise hat der Tiroler Lech ein mehrere hunderte Meter breites Bett zur Verfügung |
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Stillgewässer mit Schwänen bei Pflach |
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Blick vom Beobachtungsturm lechabwärts über die Auenlandschaft |
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Blick über den Lech an einer schmalen Stelle in Richtung Tannheimer Gruppe mit der Gehrenspitze |
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