Montag, 26. März 2012

England will Natur auch außerhalb von Schutzgebieten aufwerten

Die Naturschutzbehörde von England hat jetzt zwölf Gebiete bestimmt, in denen in den kommenden drei Jahren die Natur auch außerhalb und zwischen den bestehenden Schutzgebieten aufgewertet werden soll. Die ausgewählten sogenannten Nature Improvement Areas (NIA`s) sind die Sieger eines Auswahlwettbewerbs, für den sich ursprünglich 76 Gebiete beworben haben.

Dies sind die ausgewählten zwölf Gebiete:


  • Birmingham and the Black Country 
  • Dark Peak (im Norden des Peak District Nationalparks)
  • Dearne Valley Green Heart (nordöstlich von Sheffield)
  • Greater Thames Marshes (an der Themsemündung)
  • Humberhead Levels (in der Nähe des Humber-Ästuars an der Ostküste)
  • Marlborough Downs (westlich von London)
  • Meres and Mosses (nahe der Grenze zu Nordwales)
  • Morecambe Bay Limestones and Wetlands (südlich des Lake Districts)
  • Nene Valley (nördlich von London und südwestlich des The Wash-Ästuars)
  • Northern Devon (in Westengland)
  • South Downs Way Ahead (südlich von London in Küstennähe entlang des Gebirgszugs South Downs)
  • Wild Purbeck (an der Südküste)

Der den Nature Improvement Areas zugrundeliegende Ansatz besteht in der Erkenntnis, dass es für den Schutz der Natur und der Biodiversität nicht ausreicht, einzelne, nicht zusammenhängende Schutzgebiete auszuweisen. Statt dessen muss sich der Schutzgedanke auch auf Gebiete außerhalb von festgesetzten Schutzgebieten erstrecken und ganze Landschaften umfassen. 

Nun stehen 7,5 Millionen Pfund bereit, um die zwölf ausgewählten Gebiete in den Jahren 2012 bis 2014 aufwerten zu können. Start soll am 1. April 2012 sein. Im Einzelnen sind die folgenden Maßnahmen vorgesehen:
  • Das Management bestehender Schutzgebiete soll verbessert werden.
  • Die Fläche von bereits bestehenden Schutzgebieten soll vergrößert werden.
  • Die Zahl der Schutzgebiete soll vergrößert werden.
  • Die Verbindung zwischen den Schutzgebieten soll verbessert werden.
  • Es sollen Korridore für Tier- und Pflanzenarten eingerichtet werden.

Die Nature Improvement Areas gliedern sich in die folgenden Flächenanteile:
  • Kernzonen, bestehend vor allem aus bereits bestehenden Schutzgebieten
  • Korridore und Trittsteine zwischen den Schutzgebieten
  • Gebiete, in denen die ökologische Wertigkeit wiederhergestellt werden soll
  • Pufferzonen, die den Druck auf die Kernzonen mildern sollen
  • Gebiete für nachhaltige Nutzung

Die Nature Improvement Areas sind ein interessanter Ansatz, um der Natur und der Biodiversität auf die Sprünge zu helfen. Dieser Ansatz ist bei der dichten Besiedlung von England und dem dort nach wie vor herrschenden Bevölkerungsdruck umso höher zu bewerten. Die Ziele der NIA`s decken sich teilweise mit den Zielen für die Unesco-Biosphärenreservate. Allenfalls die geforderte Mindestgröße für Biosphärenreservate steht einer verstärkten Umsetzung dieser Schutzgebietskategorie in England entgegen.        

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