Die Kanareninsel Lanzarote in Spanien will einen international anerkannten Geopark schaffen. Das Projekt ist zwar zur Zeit noch nicht als Europäischer Geopark anerkannt, jedoch bereits auf der Internetseite des Europäischen Geopark-Netzwerks (European Geoparks Network) zu finden. Dies wäre der elfte internationale Geopark Spaniens sowie der zweite der Kanaren (nach dem Geopark El Hierro).
Der geplante Geopark bedeckt eine Fläche von 2.500 km². Davon sind 866 km² Landgebiet, das sich auf die Hauptinsel Lanzarote und die Nebeninseln La Graciosa, Montaña Clara, Roque del Este, Roque del Oeste und
Alegranza verteilt. Die Nebeninsel befinden sich nördlich von Lanzarote. Sie werden auch “Chinijo-Inseln” genannt.
Im Meeresboden um die Inseln erstreckt sich eine Erosionsplattform, die eine territoriale Kontinuität zwischen den Inseln gewährleistet und die Geodiversität erhöht. Der Meeresanteil des geplanten Geoparks ist derzeit von besonderem wirtschaftlichen Wert, weil er sich als Ort für Freizeitaktivitäten wie Wassersport, Erholung und Tauchen zunehmender Beliebtheit erfreut.
Lanzarote und die kleinen Nachbarinseln sind vulkanischen Ursprungs. Ihr besonderes Klima und ihre geographische Lage ermöglichen es, zahlreiche gut erhaltene erosive und sedimentäre vulkanische Strukturen an der Erdoberfläche zu sehen, die anderswo kaum zu Gesicht zu bekommen sind. Der spärliche Niederschlag, eine gleichbleibende Temperatur im Jahresverlauf, eine vorherrschende Windrichtung, die weitgehende Abwesenheit von Vegetation und aus unterschiedlichen Zeitepochen stammende Gesteine machen diesen Geopark zu einem authentischen Outdoor-Museum.
Die Bandbreite der geologischen Erscheinungen bildet eine wertvolle Hilfe, um die Prozesse zu verstehen, die die heutige Landschaft geformt haben. Diese Erscheinungen wurden in der letzten Zeit auch als Resource für den Tourismus sowie die Entwicklung vor Ort genutzt. Innerhalb des Geoparks sind komplexe vulkanische Strukturen, monogenetische Vulkane, Lavaflüsse aller möglichen Ausprägungen, große Felder mit Vulkansteinen, steile Klippen, Täler, Strände, Dünen und Fossilien zu finden.
Die Biodiversität des geplanten Geoparks ist wegen der folgenden Faktoren sehr bemerkenswert: eine große Bandbreite vulkanischer Erscheinungen, das unterschiedliche Alter der Vulkangesteine, die geographische Lage in einem subtropischen Gebiet, die wüstenähnliche Umgebung, die Insellage sowie die unterschiedlichen Landnutzungen im Verlauf der Geschichte.
Lanzarote mit seiner Insellage sowie seiner bio-geographischen Lage beherbergt viele Tier- und Pflanzenarten, eine große Zahl an Schutzgebieten sowie 13 Schutzgebiete innerhalb des Schutzgebietsnetzwerks der Kanaren. Die Schutzgebiete bedecken eine Fläche von ca. 30.000 Hektar, ein Drittel der Inselfläche. Auf Lanzarote und den Chinijo-Inseln gibt es darüber hinaus 11 FFH-Gebiete sowie 7 Vogelschutzgebiete im Rahmen des EU-Schutzgebietsnetzwerks Natura 2000. 49 Prozent der Inselfläche sind Bestandteil eines Unesco-Biosphärenreservats.
Website des Geoparks Lanzarote: www.proyectogeoparquelanzarote.com
Hier gibt es eine Übersicht über die UNESCO Global Geoparks in Europa. Von dort sind alle Artikel dieses Blogs, die sich mit den Geoparks in einzelnen Staaten befassen, verlinkt.
Hier gibt es eine Übersicht über die UNESCO Global Geoparks in Spanien. Von dort sind alle Artikel dieses Blogs, die sich mit einzelnen Geoparks befassen, verlinkt.
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