Die Unesco wird im Rahmen ihres MAB (Man and biosfere) - Programms voraussichtlich in Kürze sechs weitere Biosphärenreservate in Europa anerkennen. Über die Anerkennung soll bei der 27. Sitzung des Internationalen Koordinierungs-Kommittees zum MAB-Programm entschieden werden, die vom 8. bis 12. Juni 2015 in Paris stattfindet.
Punkt 10 der Tagesordnung umfasst ein Papier des beratenden Kommittees zum MAB-Programm, in dem die Stellungnahmen zu den eingereichten Bewerbungen für neue Biosphärenreservate enthalten sind. Weltweit gab es 26 Vorschläge für neue Biosphärenreservate. Darunter sind zwei staatenübergreifende Biosphärenreservate (transboundary sites) sowie acht Vorschläge, die bereits zum wiederholten Mal eingebracht worden sind, nachdem sie in den Vorjahren abgelehnt worden sind.
Die folgenden Biosphärenreservate in Europa sollen ohne weitere Bedinungen anerkannt werden:
Ledro Alps and Judicaria (Italien)
Das Gebiet befindet sich in der autonomen Provinz Trento. Der Vorschlag wurde bereits im Jahr 2014 eingereicht und damals abgelehnt. Das Gebiet umfasst eine Fläche von 47.427 Hektar.
Po-Delta (Italien)
Das Gebiet befindet sich in Norditalien im Hinterland der Adriaküste. Der Vorschlag wurde bereits im Jahr 2014 eingereicht und damals abgelehnt. Das Gebiet umfasst eine Fläche von 139.398 Hektar.
Macizo de Anaga (Spanien)
Dies wäre das erste Biosphärenreservat der Kanareninsel Teneriffa. Der Vorschlag wird bereits zum zweiten Mal eingereicht. Anmerkungen der Unesco sind im neuen Vorschlag berücksichtigt. Das Gebiet umfasst eine Fläche von 48.727,61 Hektar.
Meseta Iberica (Spanien/Portugal)
Dies ist ein neuer Vorschlag für ein staatenübergreifendes Biosphärenreservat in den spanischen Provinzen Salamanca und Zamora sowie in den portugiesischen Provinzen Terra Quente und Fria. Die Fläche des Gebiets ist 1.132.606 Hektar.
Die folgenden Biosphärenreservate in Europa sollen anerkannt werden unter der Voraussetzung, dass noch fehlende Informationen geliefert werden:
Gorges du Gardon (Frankreich)
Das Gebiet befindet sich im Departement Gard in Südfrankreich. Das Gebiet umfasst eine Fläche von 45.501 Hektar. Die Unesco kritisiert an diesem Vorschlag, dass es um Teile der Kernzone bisher keine Pufferzone gibt sowie dass einige Gemeinden einem starken Urbanisierungsprozess unterliegen.
Appennino Tosco-Emiliano (Italien)
Das Gebiet befindet sich in den Regionen Emilia-Romagna und Toskana. Die Fläche ist 223.229 Hektar. Die Unesco verlangt noch Informationen zur genauen Regierungs- und Verwaltungsgliederung für das Biosphärenreservat sowie über das Tourismusmanagement.
Die Bewerbung für das folgende Biosphärenreservat wird zur Ablehnung empfohlen:
Tajo/Tejo (Spanien/Portugal)
Portugal war nicht in der Lage, die Unterlagen für den portugiesischen Teil des Biosphärenreservats rechtzeitig zu liefern. Portugal wird aufgefordert, bis zum Submissionsdatum für die Sitzung im Jahr 2016 die Unterlagen nachzureichen.
Nachdem die Entscheidungen durch die Unesco gefallen sind, wird hier in diesem Blog über die einzelnen neuen Biosphärenreservate ausführlicher berichtet.
Internetseite des MAB-Programms der Unesco:
http://www.unesco.org/new/en/natural-sciences/environment/ecological-sciences/man-and-biosphere-programme/
Siehe auch:
Unesco lehnt Antrag für Biosphärenreservat "Ledro Alps and Judicaria" im Trentino ab im Post vom 15.03.2015 in diesem Blog
Biosphärenreservats-Pläne für Italiens Po-Delta vorerst gescheitert im Post vom 11.02.2015
Wird das Anaga-Gebirge das erste Biosphärenreservat Teneriffas? im Post vom 18.06.2014
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