Mittwoch, 9. Dezember 2020

Europadiplom für das Biosphärenreservat "Berezinsky" in Belarus soll bis 2030 verlängert werden

Die vom Europarat beauftragte Expertin Blanca Ramos aus Spanien hat das Biosphärenreservat "Berezinsky" in Belarus vom 19. bis 20. Juni 2019 besucht.

Ihr Bericht wurde der Expertengruppe zum Europadiplom des Europarats, die vom 18. bis 19. März 2020 in Straßburg tagte, vorgelegt. Im Bericht wird die Verlängerung der Gültigkeit des Europadiploms für das Gebiet bis 2030 empfohlen. 

Das Europadiplom für Schutzgebiete des Europarats wurde dem Biosphärenreservat Berezinsky zum ersten Mal im Jahr 1995 und zum bisher letzten Mal im Jahr 2010 zuerkannt. Das Europadiplom soll bis zum 11. September 2030 verlängert werden.

Das Biosphärenreservat ist eines von zur Zeit zwei Schutzgebieten in Belarus, die mit dem Europadiplom des Europarats ausgezeichnet worden sind.

Das Gebiet befindet sich im Berezina-Flussbecken, einem Nebenfluss des Dnieper, der ins Schwarze Meer mündet. Die Hauptstadt Minsk befindet sich ca. 80 Kilometer südwestlich des Biosphärenreservats. Die Kernzone des Biosphärenreservats ist 27.204 Hektar groß. Die Pflegezone ist 58.868 Hektar groß.

 

Das gesamte Biosphärenreservat hat während der letzten 94 Jahre keine wirtschaftlichen Nutzungen durch den Menschen erlebt. Eine Ausnahme waren der Zweite Weltkrieg in den Vierziger Jahren und ein Zeitraum von sieben Jahren in den Fünfziger Jahren. Diese Perioden wurden jedoch jeweils von Perioden gefolgt, während denen eine intensive Restaurierung der entstandenen Schäden durchgeführt wurde. Es gibt keine Nutzung der Wälder und keine Landwirtschaft, Jagd oder Sportfischerei. Nur einzelne Entnahmen lokaler Produkte wie Pilze und Beeren sind erlaubt. Totholz bleibt vor Ort. 

Die Verlängerung der Gültigkeit des Europadiploms ist mit zwei Bedingungen und fünf Empfehlungen verbunden:

Bedingungen
1. Das Schutz-Regime und die Besitzverhältnisse müssen unverändert bleiben.
 
2. Es müssen bis Ende 2022 mindestens drei Grünbrücken über die neue Straße M3 gebaut werden.
 
Empfehlungen
1. Im Jahr 2021 soll ein neuer Managementplan für das Gebiet in Kraft treten, dessen Gültigkeitsdauer mit derjeningen des Europadiploms übereinstimmt.
 
2. Die Regierung und das Biosphärengebiet sollen ausreichend Mittel bereitstellen, um die Biodiversität effektiv zu schützen und um wissenschaftliche Forschung zu betreiben.
 
3. Die Studien über die Wanderungen von Säugetieren zwischen den Kernzonen und den Pflegezonen des Biosphärenreservats sollen fortgesetzt werden.
 
4. Es sollen Anstrengungen unternommen werden, damit der Tourismus gut kontrolliert werden kann.
 
5. Gefahren wie der Klimawandel oder großflächige Störungen des Ökosystems sollen berücksichtigt werden. Es sollen Daten zu langfristigen Änderungen wie z.B. Regenmenge, Schneebedeckung und Feuer gesammelt werden.
 
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