Der Europarat zeigt sich im Jahr 2021 erneut besorgt wegen bestimmter Entwicklungen im Naturschutzgebiet Weltenburger Enge in Bayern. Das geht aus dem Protokoll der Sitzung der Expertengruppe zum Europadiplom vom 24.02.2021 hervor.
Das Sekretariat der Berner Konvention erinnerte daran, dass im Februar 2019 die für das Naturschutzgebiet Weltenburger Enge zuständigen Stellen eine Kiesbank abtragen wollten, um die Sicherheit für die Schiffe während des Niedrigwassers der Donau zu verbessern. Dies folgte dem sehr heißen und trockenen Somer 2018. Änderungen bei der Kiesbank würden eine Gefahr für seltene Fischarten und Arten, die auf den Kiesbänken leben, darstellen. Im Jahr 2019 änderte eine Flut die Kiesbänke.
Darüber hinaus gab es Kahlschläge im Wald sowohl innerhalb des Europadiplom-Gebiets als auch in der potenziellen Erweiterungszone des Gebiets. Im Jahr 2020 hat die Expertengruppe zum Europadiplom einen außerordentlichen Vor-Ort-Termin ermächtigt, der zum Ziel hatte, die Umsetzungen der Empfehlungen aus der letzten Verlängerung des Europadiploms zu überprüfen.
Im Jahr 2020 nahm der Besuch des Gebiets weiter zu. Das war verbunden mit illegalem Anlanden und Campieren auf den Kiesbänken und intensivem Mountain Biking. Die Touristenschiffe haben anscheinend die für Niedrigwasser geltenden Regelungen missachtet.
Im Jahr 2020 wurden Teile des Europadiplomgebiets zum Nationalen Naturmonument erklärt, ohne jedoch die Empfehlungen bei der Verlängerung des Europadiploms zu beachten. Die Behörden bereiten anscheinend eine weitere Vorordung vor, die jedoch die im Jahr 2018 aus Anlass der Verlängerung des Europadiploms gemachten Empfehlungen nicht alle berücksichtigt.
Die Expertengruppe hat erneut ihre Besorgnis über die aktuelle Situation ausgedrückt. Eine neue Verordnung soll nicht erlassen werden, bevor der nächste außerordentliche Besuch des Gebiets durch einen vom Europarat beauftragten Experten stattgefunden hat. Dieser Besuch soll wenn immer möglich 2021 stattfinden.
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