Donnerstag, 13. August 2009

Naturwaldreservat Bödmeren im Kanton Schwyz

Erfreuliche Nachrichten gibt es aus dem Kanton Schwyz: das Naturwaldreservat Bödmeren soll von bestehenden 70 Hektar auf 550 Hektar erweitert werden.

Nun handelt es sich beim Naturwaldreservat Bödmeren nicht um irgendein Waldreservat. Der Bödmerenwald ist einer von nur drei noch bestehenden Urwäldern in der Schweiz (die beiden anderen sind der Fichten-Urwald von Scatle im Kanton Graubünden sowie der Tannen-Urwald von Derborence im Kanton Wallis). Mehr noch: der Bödmerenwald ist der größte noch bestehende Fichtenurwald der Alpen sowie in alpiner Lage in ganz Europa (1350 - 1680 Meter Meereshöhe).


Der ca. 600 Hektar große Bödmerenwald befindet sich im hinteren Muotatal im Schweizer Kanton Schwyz auf einem riesigen Karstplateau. Ein weiterer Superlativ: unter diesem Karstplateau liegt das Hölloch, die längste Höhle Europas. Das Karstplateau ist sehr schwer zugänglich und hat verhindert, dass der Bödmerenwald in den vergangen Jahrhunderten forstwirtschaftlich genutzt worden ist.

Erst gegen Ende der Fünfziger Jahre des letzten Jahrhunderts wurde der Wert des Bödmerenwalds als unberührtes Waldgebiet von den ersten Wissenschaftlern sowie auch vom damaligen Oberförster des Kantons Schwyz entdeckt. Es dauerte bis zum Jahr 1971, bis ein erstes kleines Schutzgebiet mit einer Fläche von 4,8 Hektar ausgewiesen werden konnte. Im Jahr 1983 wurde das Schutzgebiet auf die Fläche von 70 Hektar vergrößert.

Eine weitere Vergrößerung auf geplante 400 Hektar Fläche wurde in den Neunziger Jahren des letzten Jahrhunderts von der Besitzerin, der Oberallmeindkorporation Schwyz, jedoch abgelehnt. Diese Vergrößerungspläne sahen vor, dass auch bestehende Almflächen in das Naturwaldreservat einbezogen worden wären.

Umso überraschender und erfreulicher ist somit die Nachricht, dass die Vergrößerung des Naturwaldreservats nun doch realisiert wird. Die jetzt vorliegenden Pläne unterscheiden sich jedoch etwas von den Plänen aus den Neunziger Jahren. Die bestehenden Almflächen werden nicht mehr in das Naturwaldreservat einbezogen. Statt dessen werden weitere Waldgebiete geschützt, die nicht unmittelbar an das bestehende Waldreservat angrenzen. Die Fläche des zukünftigen Reservats wird also nicht zusammenhängend sein.

Vielleicht weiß jemand, ob es im Internet bereits eine kartographische Darstellung der zukünftigen Gebietsgrenzen gibt.

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