Dienstag, 23. März 2010

Neuer Naturpark "Alta Valle Antrona" in Piemont

In der italienischen Region Piemont und dort in der Provinz Verbania wurde mit dem Gesetz Nr. 33 vom 22. Dezember 2009 eine neuer Naturpark geschaffen. Der Naturpark trägt den Namen "Parco dell`Alta Valle Antrona".

Die italienische Region Piemont ist nach der Region Sizilien die flächengrößte Region Italiens. Sie befindet sich im Nordwesten von Italien und umfasst Teile der Poebene sowie weite Teile der italienischen Alpen. Die Region Piemont ist in acht Provinzen aufgeteilt. Eine der acht Provinzen ist die Provinz Verbania. Die Provinz Verbania befindet sich im Nordosten der Region Piemont. Diese Provinz umfasst einerseits Teile des bekannten Lago Maggiore und andererseits die sogenannten Ossola-Täler um den Ort Domodossola und damit die Südseite des Simplonpasses.


Bisher gab es in der Provinz Verbania fünf staatliche Schutzgebiete:
Der Nationalpark Val Grande hat eine Fläche von 14.598 Hektar. Er befindet sich nördlich des Lago Maggiore und ganz im Osten der Provinz. Dieser Nationalpark gilt als das größte Wildnisgebiet Italiens.
Der Naturpark Alpe Veglia e Alpe Devero hat eine Fläche von 10.791 Hektar. Er befindet sich ganz im Norden der Provinz und grenzt an den Schweizer Kanton Wallis. Der Park beinhaltet eine großartige Hochgebirgslandschaft mit Bergen von über 3.000 Metern Höhe. 
Das Naturschutzgebiet Fondo Toce hat eine Fläche von 360 Hektar. Es umfasst den Unterlauf des Flusses Toce vor der Einmündung in den Lago Maggiore.
Das Naturschutzgebiet Sacro Monte della SS. Trinita di Ghiffa hat eine Fläche von 194 Hektar. Es befindet sich am Westufer des Lago Maggiore bei der Wallfahrtstätte gleichen Namens. 
Das Naturschutzgebiet Sacro Monte Calvario di Domodossola hat eine Fläche von 26 Hektar. Es befindet sich südwestlich des Orts Domodossola und umfasst den Hügel mit der Wallfahrtsstätte gleichen Namens. 
Die beiden letztgenannten Gebiete (sacro monte = heiliger Berg) sind zusammen mit einigen weiteren heiligen Bergen in Norditalien Welterbe der Unesco.

Der nun zu den Schutzgebieten hinzugekommene Naturpark Alta Valle Antrona hat eine Fläche von 7.500 Hektar. Er umfasst den oberen Teil des Antronatals. Das Antronatal zweigt südlich von Domodossola vom Haupttal, dem Val d`Ossola, nach Westen ab und erstreckt sich bis zur Grenze Italien - Schweiz, Kanton Wallis. Auf der anderen Seite der Grenze verläuft das Saastal im Kanton Wallis mit dem weltbekannten Ort Saas Fee. Die Verwaltung des neuen Naturparks wurde der bereits bestehenden Verwaltungsgemeinschaft der Schutzgebiete im Oberen Ossolatal übertragen.

Die zukünftige Entwicklung bei den Schutzgebieten in der Region Piemont bleibt spannend. Dort entvölkern sich die Hochgebirgstäler in einem im deutschen Sprachraum nicht gekannten Ausmaß. Möglicherweise kann man bald den gesamten Alpenteil Piemonts als Naturpark ausweisen. Jenseits der Grenze Piemont - Tessin sind auf Tessiner Gebiet die Planungen für einen Nationalpark "Locarnese" im Gang. Berücksichtigt man dazu den bereits vorhandenen Nationalpark Val Grande, kann man für den italienischen Alpenraum eine Rückkehr zur Wildnis feststellen, die in anderen Alpengebieten in dieser Form bisher kaum denkbar ist.


Weitere Artikel zur Region Piemont:
Der Post vom 14.11.2009 in diesem Blog beschreibt eine kleine Wanderung im Nationalpark Val Grande 
Neuer Internetauftritt des Nationalparks Gran Paradiso im Post vom 20.12.2010
Transnationales Biosphärengebiet Mont Viso eingeweiht im Post vom 21.08.2014
Weinlandschaft Piemonts ist Kulturlandschaft im Unesco-Weltkulturerbe im Post vom 14.09.2014

 

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