Ein interessanter und erprobter Weg, in Zeiten knapper öffentlicher Kassen zu mehr Schutzgebieten und zu mehr Wildnis zu kommen, ist die private Initiative. Stiftungen, die Flächen aufkaufen und sie anschließend unter Schutz stellen, gewinnen auch in Deutschland immer mehr an Bedeutung. Eine der erfolgreichsten dieser Stiftungen ist die NABU-Stiftung. Diese im Jahr 2001 gegründete Stiftung besitzt Ende des Jahres 2009 bereits Gebiete in Deutschland mit einer Fläche von fast 7.000 Hektar, Tendenz stark steigend. In vielen dieser Gebiete wird zumindest teilweise der Grundsatz verfolgt: "Natur Natur sein lassen". Das heißt, dass sich diese Gebiete zu Wildnisgebieten entwickeln dürfen.
Die Mehrzahl der Gebiete befindet sich in den neuen Bundesländern. In Baden-Württemberg besitzt die NABU-Stiftung (noch) vergleichsweise wenige Flächen. Es ist trotzdem gerechtfertigt, in diesem Post ein Gebiet im Eigentum der NABU-Stiftung in Baden-Württemberg vorzustellen. Denn die Gründerin des NABU (früher: Bund für Vogelschutz) Lina Hähnle stammte aus Baden-Württemberg und sie kaufte Teile der Nachtigalleninsel bei Lauffen am Neckar. Im Jahr 2001 schenkten die Nachfahren von Lina Hähnle die Nachtigalleninsel der NABU-Stiftung mit der Bedingung, dass das Gebiet zukünftig Lina-Hähnle-Auwald genannt wird.
25 Ar der Nachtigalleninsel gehören heute der NABU-Stiftung. |
Den Lina-Hähnle-Auwald kann man nur im Rahmen einer der seltenen Führungen des NABU betreten. Jedoch hat man vom gegenüberliegenden Neckarufer und von der Burg eine gute Sicht auf das Gebiet. |
40 verschiedene Vogelarten sind im Lina-Hähnle-Auwald zu finden, dazu viele Arten, die auf das Totholz angewiesen sind. |
Die Nachtigalleninsel ist zusammen mit einer benachbarten Insel als Naturdenkmal ausgewiesen. Im Neckar gibt es kaum eine zweites derart natürliches Inselgebiet. |
Blick von der Burgmauer auf der Nachtigalleninsel auf den Lina-Hähnle-Auwald. An dieser Stelle beginnt der (meist gesperrte) Weg in den Auwald. |
Will man zur Burg auf der Nachtigalleninsel, überquert man den Neckar und folgt auf der anderen Neckarseite der Rathausstraße nach links. Sie führt über den Neckarkanal hinweg auf die Insel mit dem Rathaus. Unmittelbar vor dem Rathaus (ehemalige Burg) gibt es die Möglichkeit, nach rechts zu einer Mauer zu gehen, von der aus man einen Nahblick in den Lina-Hähnle-Auwald hat. Empfehlenswert ist auch, bis zum Neckar vorzugehen und über die sanierte ehemalige Stadtmauer hinab auf den Neckar und hinüber zur Regiswindkirche auf der anderen Neckarseite zu blicken.
Will man die Nachtigalleninsel vom gegenüberliegenden Neckarufer aus sehen, überquert man den Neckar nicht, sondern folgt dem Neckarufer nach links durch eine kleine Parkanlage. Dort befinden sich auch Informationstafeln. Am Ende der Parkanlage geht man mit einer Unterführung unter der Bahnlinie hindurch und folgt dahinter der Nordheimer Straße nach rechts. Nach wenigen Metern geht es geradeaus weiter auf einer schmalen Straße. Von dieser Straße aus hat man weitere Blicke auf den Lina-Hähnle-Auwald.
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