Das Geotop mit der Ordnungsnummer 8 heißt "Lechfall und Klamm bei Füssen". Gemäß der Geotopbeschreibung ist dies ein im bayerischen Alpenraum einmaliges Naturdenkmal. Der Lech stürzt sich hier über fünf Stufen zwölf Meter in die Tiefe. Unterhalb des Lechfalls fließt der Lech durch eine Schlucht. Diese Schlucht ist die einzige im bayerischen Alpenraum, durch die der Lech noch frei fließen kann.
Der Lech hat sich nach dem Ende der letzten Eiszeit im Gebiet des heutigen Lechfalls durch einen harten Felsriegel aus Wettersteinkalk gegraben. Im Oberlauf des Lech hat sich zuvor ein großer See gebildet.
In der offiziellen Geotopbeschreibung kommt allerdings kaum zum Ausdruck, dass der Lechfall, wie man ihn heute sieht, zum größten Teil ein von Menschenhand gemachtes Phänomen ist. Der natürliche Lechfall war im Laufe der Jahrtausende nach der letzten Eiszeit durch Abtragung immer kleiner geworden. In den Jahren 1784-1787 wurde beim Lechfall ein Stauwehr errichtet. Dieses Stauwehr ist mehr oder weniger der heutige Lechfall. Zudem wurde ein Stollen gebaut, mit dem Wasser des Lech zur Gewinnung von Wasserkraft abgezeigt worden ist.
Wie kommt man hin?
Die B17 von Füssen zur Grenze Deutschland/Österreich führt beim Lechfall vorbei. Es gibt dort Parkplätze. Ein Fußgängersteg, der König-Max-Steg, überquert den Lech beim Lechfall und bietet einen schönen Blick auf den Fall sowie auf die flussabwärts anschließende Klamm.
Man kann den Lechfall auch gut zu Fuß von Füssen aus erreichen. Am Südrand der Altstadt fließt der Lech. Man folgt dem orographisch linken Ufer des Lech bzw. in dessen Nähe flussaufwärts und erreicht nach ca. 900 Metern den Lechfall.
Website der 100 schönsten Geotope Bayerns: http://www.lfu.bayern.de/geologie/geotope_schoensten/index.htm
Blick vom König-Max-Steg auf den Lechfall bei Füssen |
Oberhalb des Lechfalls hat der Lech durch die Ablagerung riesiger Mengen Geröll eine Flussauenlandschaft gebildet. |
Blick vom König-Max-Steg flussabwärts auf die Lechklamm unterhalb des Lechfalls: Ein Teil des Lechwassers wird hier zur Stromgewinnung abgeleitet. |
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