Freitag, 27. April 2018

Experte des Europarats empfiehlt Erneuerung des Europadiploms für das niederlänische Naturschutzgebiet Naardermeer

Die vom Europarat beauftragte Expertin Ana Rainho aus Portugal hat das niederländische Naturschutzgebiet Naardermeer vom 06. bis 07.09.2017 besucht und in ihrem Bericht für die vom 27. bis 30.11.2018 stattfindende 38. Sitzung des Ständigen Komitees zur Berner Konvention des Europarats die Verlängerung des Europadiploms für das Naturschutzgebiet Naardermeer bis zum 5. Mai 2029 empfohlen.

Das Europadiplom für Schutzgebiete wurde dem Naturschutzgebiet Naardermeer zum ersten Mal am 5. Mai 2004 zuerkannt. Am 21. Oktober 2009 wurde das Europadiplom erneuert. Im Jahr 2018 steht eine weitere Erneuerung des Europadiploms für das Naturschutzgebiet Naardermeer an.

Das Naturschutzgebiet Naardermeer ist ca. 1.200 Hektar groß. Das Gebiet umfasst Sümpfe und Seen. Es befindet sich im Zentrum der Niederlande nahe Amsterdam. Dies ist das älteste Naturschutzgebiet der Niederlande.

In den Niederlanden gibt es insgesamt vier Gebiete, die mit dem Europadiplom des Europarats ausgezeichnet worden sind.

Die Verlängerung des Europadiploms ist mit einer Bedingung und sieben Empfehlungen verbunden.


Bedingung
Die Integrität des Naturschutzgebiets muss bewahrt werden. Die Fragmentierung der Habitate im Naturschutzgebiet und in der umgebenden Landschaft muss durch regionale Planungsprozesse verhindert werden. Die ökologische Durchgängigkeit muss in dem Gebiet und mit den umgebenden Landschaften verbessert werden.

Empfehlungen
1. Nach der Aufgabe der Planungen für eine Verbindung zwischen den Autobahnen A6 und A9, die durch den Nordwesten des Naturschutzgebiets führen sollte, muss jetzt die alternativ festgelegte Planung entlang der Autobahnen A1 und A9 in Bezug auf die Auswirkungen auf das Naturschutzgebiet beobachtet werden.

2. Der Natura 2000-Managementplan und der Wasser-Managementplan sollen bis 2020 fertiggestellt werden. Bei Bedarf sollen zusätzliche Managementpläne für das Gebiet erstellt werden, um die Anforderungen des Europadiploms zu erfüllen.

3. Für das vor kurzem aufgekaufte Gebiet "the Hilversumse Bovenmeent (De Jong grounds)" innerhalb der Pufferzone des Europadiplom-Gebiets soll ein Entwicklungsplan erstellt werden mit dem Ziel, dieses Gebiet bis zum Jahr 2024 voll in die Pufferzone zu integrieren.

4. Bis zum Jahr 2029 sollen auch die restlichen Gebiete in der Pufferzone aufgekauft werden, die sich zur Zeit noch nicht im Besitz von Natuurmonumenten befinden. Sollte dies nicht gelingen, soll sichergestellt werden, dass das Management dieser Gebiete im Einklang mit dem Management des Europadiplom-Schutzgebiets erfolgt.

5. Innerhalb des laufenden Monitorings des Sees Bovenste Blik soll untersucht werden, warum die Wasserqualität dieses Sees relativ schlecht ist. Es sollen Maßnahmen eingeleitet werden, damit die Wasserqualität dieses Sees an die Wasserqualität der anderen Seen herankommt.

6. Es sollen Studien über invasive Arten vorgenommen werden. Es soll ein Plan für die mechanische und manuelle Kontrolle der invasiven Arten entwickelt werden.

7. Arten, die neu im Gebiet sind und die von Natur aus im Gebiet vorkommen, sollen beobachtet und geschützt werden.

Hier gibt es eine Übersicht über die Schutzgebiete mit Europadiplom in den Staaten Europas. Von dort sind alle Artikel in diesem Blog, die sich mit den Europadiplom-Schutzgebieten in einzelnen Staaten befassen, verlinkt.  
 

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