Mittwoch, 23. Mai 2018

Experte des Europarats empfiehlt Erneuerung des Europadiploms für den bulgarischen Nationalpark Central Balkan

Der vom Europarat beauftragte Experte Pierre Galland aus der Schweiz hat den bulgarischen Nationalpark Central Balkan vom 06. bis 07. Juli 2017 besucht und in seinem Bericht für die vom 27. bis 30.11.2018 stattfindende 38. Sitzung des Ständigen Komitees zur Berner Konvention des Europarats die Verlängerung des Europadiploms für den Nationalpark Central Balkan bis zum 21. Oktober 2028 empfohlen.

Das Europadiplom für Schutzgebiete des Europarats wurde dem Nationalpark Central Balkan zum ersten Mal im Jahr 2009 zuerkannt. Im Jahr 2013 wurde das Europadiplom vorübergehend suspendiert, bis ein Managementplan erstellt ist. Im Jahr 2016 wurde versprochen, dass ein neuer Mangementplan in Kraft gesetzt wird. Daraufhin wurde beschlossen, dass im Jahr 2017 ein Vorort-Besuch seitens des Europarats stattfindet. Im Jahr 2018 steht nun eine Erneuerung des Europadiploms für den Nationalpark Central Balkan an.

Der Nationalpark Central Balkan ist einer von drei Nationalparks in Bulgarien. Er umfasst eine Fläche von 72.021 Hektar und ist in die IUCN-Kategorie II eingestuft. Der Nationalpark befindet sich im Zentrum der Stara Planina - Bergkette, die in West-Ost-Richtung von der serbischen Grenze parallel zur Donau bis zum Schwarzen Meer verläuft. 

Central Balkan National Park ist zur Zeit das einzige Schutzgebiet in Bulgarien, das mit dem Europadiplom des Europarats ausgezeichnet worden ist.

Die Verlängerung des Europadiploms ist mit acht Empfehlungen verbunden:



1. Der Managementplan für das Gebiet soll in Kraft gesetzt werden. Zur Halbzeit des Plans nach fünf Jahren soll eine Abschätzung der Wirksamkeit des Plans gemacht werden. Falls erforderlich sollen dann Teile des Plans geändert werden.

2. Wilderei im Park soll besser kontroliert werden. Die strategischen Richtlinien für die Sicherheit und Kontrolle im Nationalpark sollen so bald wie möglich umgesetzt werden. Der weitere Straßenbau soll streng limitiert werden. Die Benutzung der Straßen soll systematisch kontrolliert werden.

3. Die Weideerlaubnisse sollen streng kontrolliert werden. Die Zahl der Wiedetiere soll nicht erhöht werden. Der Druck in Bezug auf eine Reduzierung der weidenden Pferde soll aufrechterhalten werden. Die Zahl der Wasserquellen und ihr Zugang sollen verbessert werden.

4. Die Auswirkungen der Weidewirtschaft sollen besser beobachtet werden. Die Mittel für Forschung und Studien sollen erhöht werden.

5. Auf nationaler Ebene sollen Vorschläge erarbeitet werden, wie die Infrastruktur der Berg-Weidewirtschaft verbessert werden kann. Dazu gehören Behausungen für das Vieh sowie Unterkünfte für die Schäfer. Die visuellen und ökologischen Auswirkungen der Infrastuktur sollen optimiert werden. Die sanitären Bedingungen sollen verbessert werden.

6. Die Rolle des Nationalparks in Bezug auf die touristische Infrastruktur im Park (Chalets) soll erweitert werden, vor allem bei der Instandhaltung, bei den ökologischen Auswirkungen und bei ihrer Funktion als Informationsstellen.    

7. Das vor kurzem eingerichtete UNESCO-Biosphärenreservat soll dazu genutzt werden, den Nationalpark besser mit den Gemeinden und Institutionen rund um den Park zu verbinden. Es müssen genügend finanzielle und personelle Resourcen bereitgestellt werden, damit die aus dem Biosphärengebiet und dem Welterbestatus kommenden internationalen Verpflichtungen erfüllt werden können.

8. So bald wie möglich sollen Managementpläne für die an den Nationalpark angrenzenden Natura 2000-Gebiete erstellt werden.

Hier gibt es eine Übersicht über die Schutzgebiete mit Europadiplom in Europa. Von dort sind alle Artikel in diesem Blog, die sich mit einzelnen Gebieten befassen, verlinkt.   

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