Dienstag, 26. Mai 2020

Der italienische Regionalpark Gallipoli Cognato in der Region Basilicata soll das Europadiplom bekommen

Der vom Europarat beauftragte Experte Eladio Fernández-Galiano aus Spanien hat den italienischen Naturpark Gallipoli Cognato vom 25. bis 28. Juni 2019 besucht und in seinem Bericht für die vom 1. bis 4. Dezember 2020 stattfindende 40. Sitzung des Europarats die Zuerkennung des Europadiploms für dieses Schutzgebiet empfohlen.

Dies wäre dann bereits das achte Schutzgebiet in Italien, das das Europadiplom für Schutzgebiete erhalten hat. Das Europadiplom für den Regionalpark Gallipoli Cognato soll bis 2025 gültig sein. Die Gültigkeitsdauer beträgt zunächst nur fünf Jahre - im Gegensatz zu den 10 Jahren, die bei einer Erneuerung des Europadiploms angewendet werden.

Der Regionalpark Gallipoli Cognato umfasst ca. 27.027 Hektar im südlichen Apennin in der Region Basilicata. Der Park befindet sich in den Piccole Dolomiti Lucane. Bemerkenswert ist ein 4.159 Hektar großer Eichenwald. Die Höhenlage des Parks reicht von 200 bis 1.319 m ü. NN. Der Park wurde im Jahr 1990 gegründet.  

Die Zuerkennung des Europadiploms ist mit zwei Bedingungen und fünf Empfehlungen verbunden.


Bedingungen
1. Die regionalen Autoritäten müssen sicherstellen, dass bis 2022 eine signifikante Erhöhung der für den Regionalpark zur Verfügung stehenden Geldmittel erreicht wird. Damit soll ein stabiles Management und eine Konsolidierung der heute doch ziemlich verwundbaren Regionalpark-Struktur erreicht werden.



2. Die Regeln für das Vor-Parkgebiet müssen bis zum Auslaufen der Gültigkeit des Europadiploms im Jahr 2025 von der Regionalregierung angenommen werden.

Empfehlungen
1. Das bestehende Wald-Mangement soll geändert werden, so dass der Wald einen natürlicheren Charakter annimmt. Das Alter der Bäume soll stärker differenzieren. Tote Bäume sollen im Wald belassen werden.

2. Die Kontrolle nichtheimischer Baumarten soll verstärkt werden. Sie sollen nach und nach durch einheimische Baumarten ersetzt werden.

3. Die Wiederbesiedlung des Parks durch den italienischen Hasen soll stärker vorangetrieben werden. Die gegenwärtige Individuenzahl ist nicht ausreichend, eine überlebensfähige Population auf Dauer zu erreichen. 

4. Die Effekte der Einführung des Rehwilds im Park sollen genau beobachtet werden. Die geringe Dichte des Vorkommens des einzigen Beutegreifers, des Wolfs, kann dazu führen, dass die Zahl der Rehe explodiert.


5. Es sollen Studien zu den Auswirkungen des Klimawandels auf die Tier- und Pflanzenwelt des Parks erarbeitet werden.   

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