Sonntag, 17. Januar 2016
Moorlandschaft Grimsel in der Schweiz bleibt geschützt
Ein Teil der geschützten Moorlandschaft Grimsel drohte, in den Fluten des Grimselsees unterzugehen. Es lag ein Antrag der Kraftwerke Oberhasli AG vor, die Staumauer des Grimselsees zu erhöhen, um mehr Wasser im Stausee speichern zu können. Der Wasserspiegel des Grimselees wäre dadurch um 23 Meter angestiegen und hätte die geschützte Moorlandschaft zum Teil überflutet.
In der Schweiz gibt es 89 "Moorlandschaften von besonderer Schönheit und nationaler Bedeutung". Sie werden im Moorlandschaftsinventar (Bundesinventar der Moorlandschaften von besonderer Schönheit und von nationaler Bedeutung) aufgeführt. Das Bundesinventar gründet sich auf Artikel 1 der Verordnung über den Schutz der Moorlandschaften von besonderer Schönheit und von nationaler Bedeutung (Moorlandschaftsverordnung) vom 01.05.1996. Die Moorlandschaftsverordnung leitet sich aus Artikel 16 und Artikel 22 der Verordnung über den Natur- und Heimatschutz (NHV) und aus Artikel 23b Absatz 3 und Artikel 23c Absatz 1 des Bundesgesetzes über den Natur- und Heimatschutz (NHG) ab.
Die 89 Moorlandschaften von nationaler Bedeutung umfassen eine Fläche von 87.367 Hektar. Im Kanton Bern, in dem auch der Grimsel-Stausee liegt, gibt es zur Zeit 21 Moorlandschaften von nationaler Bedeutung. Der Kanton Bern ist damit der Kanton der Schweiz mit der größten Zahl an Moorlandschaften von nationaler Bedeutung.
Die Moorlandschaft Grimsel hat die Objektnummer 268. Sie umfasst eine Fläche von 250 Hektar. Die Standortgemeinde ist Guttannen. Die Moorlandschaft wurde im Jahr 2004 dem Moorlandschaftsinventar hinzugefügt und im Jahr 2007 erweitert.
Siehe auch:
Geschützte Moorlandschaft "Wetzikon/Hinwil" im Kanton Zürich wird erweitert im Post vom 23.02.2015 in diesem Blog
Internetseite des Schweizer Bundesamts für Umwelt
www.bafu.admin.ch
Mittwoch, 13. Januar 2016
Hügel der Champagne sind neues Unesco-Weltkulturerbe
Die neue Welterbestätte besteht aus drei Teilen:
1. Die historischen Weinberge von Hautvillers, Aÿ, Mareuil-sur-Aÿ und Saint-Nicaise
2. Die Avenue de Champagne in Epernay
3. Fort Chabrol in Epernay.
Diese drei Komponenten bilden den Herkunftsort der Trauben in den Hügeln, den Produktionsort des Champagners in den unterirdischen Kellern und das Verkaufs- und Verteilungszentrum des Champagners ab. Die Herstellung des Champagners vom 17. bis ins 19. Jahrhundert ist hier noch gut sichtbar und nachvollziehbar.
Die neue Welterbestätte trägt die englische Bezeichnung "Champagne Hillsides, Houses and Cellars". Sie umfasst eine Fläche von 1.102 Hektar. Dazu kommt eine Pufferzone von 4.251 Hektar. Die Koordinaten sind N49 4 39 E3 56 46. Die Welterbestätte befindet sich in und um die Stadt Reims. Nach der Verwaltungsreform in Frankreich befindet sich die Welterbestätte seit dem 01.01.2016 in der Region Alsace-Champagne-Ardenne-Lorraine (provisorische Bezeichnung).
Samstag, 9. Januar 2016
Der Südschwarzwald ist das zweite Biosphärengebiet in Baden-Württemberg
Der baden-württembergische Naturschutzminister Alexander Bonde hat am 04.01.2016 die Verordnung zum Biosphärengebiet Südschwarzwald unterzeichnet. Nach der Veröffentlichung der Verordnung im Gesetzblatt wird das Biosphärengebiet ab dem 01.02.2016 wirksam. Die Verordnung liegt mit Datum vom 05.01.2016 noch nicht vor. Sobald die Verordnung öffentlich bekannt ist, werden wir hier in diesem Blog noch einmal darauf zurückkommen.
Die Anerkennung des Biosphärengebiets durch die Unesco steht noch aus. Möglicherweise wird das Biosphärengebiet Südschwarzwald bei der nächsten Sitzung des MAB-Komitees der Unesco im Sommer 2016 anerkannt. In Deutschland gibt es jetzt insgesamt 17 Biosphärenreservate. Zwei davon sind jedoch noch nicht von der Unesco anerkannt.
Dienstag, 5. Januar 2016
"Marais Vernier et Vallée de la Risle maritime" in der Normandie ist das 44. Ramsar-Gebiet Frankreichs
* Im Rahmen der Verwaltungsreform in Frankreich wurden die Regionen Haute Normandie und Basse Normandie am 01.01.2016 zur Region Normandie verschmolzen.
Das neu gemeldete Gebiet ist ein großes Flussmündungssystem mit Sümpfen auf angeschwemmten Böden, Schlammebenen, Brackwasserflächen, Flüssen, Torfflächen sowie einem Netzwerk von Gräben und offenen Wasserflächen, die im Grand Mare-Naturbecken aufeinandertreffen. Marais Vernier, ein früherer Mäander des Flusses Seine, beinhaltet heute das größte Torfvorkommen in Frankreich. Der Risle-Küstenfluss ist eine Übergangszone zwischen Salzwasser und Süßwasser und unterstützt Habitate, die auf die Gezeiten angewiesen und als Lebensraum für Fische wichtig sind.
Samstag, 2. Januar 2016
UNESCO Global Geoparks in Europa
Auf ihrer Sitzung vom 03. bis 18.11.2015 (konkret am 17.11.2015) hat die UNESCO-Generalversammlung das neue Label "UNESCO Global Geopark" geschaffen. Neben den UNESCO-Welterbestätten und den UNESCO-Biosphärenreservaten gibt es damit ein drittes Schutzgebietslabel, das die UNESCO vergibt.
Konkret wird das seit 1972 bestehende internationale Geowissenschaftsprogramm IGCP (International Geoscience Programme), das von der UNESCO und IUGS (International Union of Geological Sciences) gemeinsam getragen wird, zu einem International Programme of Geosciencis and Geoparks (IGGP) weiterentwickelt.
Eine Dachorganisation der Geoparks der Welt, Global Geoparks Network, existiert bereits seit dem Jahr 1998 und wurde bereits von der UNESCO unterstützt. Diese Organisation hat Kriterien eingeführt, denen ein Geopark genügen muss, um Mitglied der Organisation zu werden. Alle Geoparks, die mit Stand November 2015 bereits Mitglied im Global Geoparks Network sind, erhalten automatisch das Label UNESCO Global Geopark. Geoparks, die Mitglied im Netzwerk Global Geoparks Network sind, sind automatisch auch Mitglied im europäischen Netzwerk der Geoparks (European Geoparks Network).
Geoparks, die ab November 2015 neu das Label UNESCO Global Geopark erhalten wollen, müssen einen Bewerbungsprozess im nationalen und im UNESCO-Rahmen durchlaufen, wie das auch bei den Welterbestätten und den Biosphärenreservaten der Fall ist.
Wie bei anderen internationalen Programmen üblich werden für die Beurteilung und Aufnahme der UNESCO-Geoparks Nationalkomitees eingerichtet. Das deutsche Nationalkomitee hatte unter Federführung des Auswärtigen Amts am 22. 04.2016 seine konstituierende Sitzung.
Im heutigen Post in diesem Blog sind die UNESCO Global Geoparks in Europa aufgelistet. Alle Artikel in diesem Blog, die die UNESCO Global Geoparks zum Inhalt haben, sind und werden von hier verlinkt. Der heutige Post ist auch von der rechten Spalte des Blogs direkt verlinkt.
Mit Stand April 2019 gibt es 147 UNESCO Global Geoparks in 41 Staaten. Davon sind vier transnationale Geoparks, die sich über zwei Staaten erstrecken.
Montag, 28. Dezember 2015
Neues Schutzgebiet "Intérêt géologique du département du Lot" ist das größte geologische Naturschutzgebiet Frankreichs
Die Réserve naturelle nationale Intérêt géologique du département du Lot befindet sich - der Name sagt es bereits - im Département Lot in der Region Midi-Pyrénées. Im Rahmen der Neustrukturierung der französischen Regionen wird die Region Midi-Pyrénées ab dem 01.01.2016 Teil der größeren Region Languedoc-Roussillon-Midi-Pyrénées.
Das neue Naturschutzgebiet hat den nationalen Code FR3600180 und ist in die IUCN-Kategorie III eingeordnet. Die Koordinaten des Zentrums des Gebiets sind: 44.4065 N / 1.69776 E.
Mittwoch, 23. Dezember 2015
Weinbaugebiete in Burgund sind neue Kulturlandschaft im Unesco-Welterbe
Das neue Welterbegebiet heißt auf französich "Les climats du vignoble de Bourgogne". Das Wort "climat" hat dabei nichts mit Klima zu tun. Vielmehr steht dieses Wort in Burgund für ein Gebiet, in dem Wein angebaut wird. Die original englische Bezeichnung der neuen Welterbestätte ist "Climats, terroirs of Burgundy".
Die Burgunder Climats sind kleine und genau abgegrenzte Weinstock-Grundstücke an den Hängen der Cotes de Nuits und der Cotes de Beaune, die sich auf einer Länge von 50 Kilomtern südlich von Dijon bis nach Maranges erstrecken. Die Welterbestätte umfasst die Elemente, die die Entwicklung und passgenaue Ausgestaltung der Grundstücke in Bezug auf die Eigenart und Qualität des jeweils angebauten Weins ermöglichen. Dies beinhaltet zwei verschiedene Elemente.
Sonntag, 20. Dezember 2015
Neuer Naturpark Sauerland-Rothaargebirge in NRW ist der zweitgrößte Naturpark Deutschlands
Der neue Naturpark Sauerland-Rothaargebirge im Sauerland und im Siegerland umfasst einerseits die bisherigen drei Naturparks Homert, Ebbegebirge und Rothaargebirge. Andererseits umfasst der neue Naturpark auch Flächen in den Kreisen Olpe und Siegen-Wittgenstein, dem Märkischen Kreis und dem Hochsauerlandkreis, die bisher noch nicht Naturparkflächen waren. Die Gründungsversammlung des Naturparkvereins Sauerland-Rothaargebirge war bereits am 29.04.2015. Zum Vorsitzenden des Naturparkvereins wurde der Bürgermeister von Bad Berleburg gewählt.
Mittwoch, 16. Dezember 2015
Italien`s Pollino-Nationalpark als UNESCO Global Geopark anerkannt
Der Nationalpark Pollino in Kalabrien und in der Basilicata wurde beim vierten Asien-Pazifik-Geoparksnetzwerk-Symposium (vom 15. bis 20. 09. 2015) als Mitglied des Weltnetzwerks der Geoparks (Global Geopark Network) anerkannt.
Dem voraus ging ein Beschluss bei der 13. Konferenz der Europäischen Geoparks (vom 3. bis 6. 09. 2015). Damit ist der Pollino Nationalpark seit November 2015 gleichzeitig auch ein UNESCO Global Geopark.
Das Label UNESCO Global Geopark wurde von der Unesco bei der Unesco-Generalkonferenz im November 2015 neu geschaffen. Die UNESCO Global Geoparks haben damit denselben Status wie zum Beispiel die Biosphärenreservate oder die Welterbestätten. Alle Geoparks, die bereits Mitglied im Weltnetzwerk der Geoparks sind, erhalten automatisch den Status UNESCO Global Geopark. Geoparks, die zukünftig das Label UNESCO Global Geopark erlangen wollen, müssen ein Bewerbungsverfahren über die jeweilige nationale, dafür bestimmte Stelle durchlaufen.
Samstag, 12. Dezember 2015
Polens Nationalpark Karkonosze (Riesengebirge) wird vergrößert
In Polen gibt es zur Zeit 23 Nationalparks, wobei die Mehrzahl der Nationalparks eine größere Fläche hat als Karkonosze. Über das Riesengebirge verläuft die Grenze zwischen Polen und Tschechien. Der am 17.06.1963 gegründete tschechische Nationalpark Krkonoše grenzt unmittelbar an den polnischen Nationalpark Karkonosze. Der höchste Berg des Riesengebirges ist die 1.602 m ü NN hohe Schneekoppe, über die die Staatsgrenze verläuft.
Seit dem 10.09.2010 ist Karkonosze auch ein nationaler Geopark Polens. Zudem ist das Riesengebirge mit den beiden Nationalparks auch ein Unesco-Biosphärenreservat (Krkonose/Karkonosze). Es wurde im Jahr 1992 anerkannt. Seine Fläche beträgt 60.362 Hektar. Die Kernzone in Polen ist 1.717 Hektar groß, in Tschechien 8.432 Hektar.