Die Ammer gehört zu den letzten Flüssen Oberbayerns, die fast ohne Verbauungen einen großen See (Ammersee) erreichen. Zwischen den Ammergauer Alpen und dem Ammersee verläuft die Ammer zu einem großen Teil in einer Schlucht, die auf Abschnitten nicht einmal gangbar ist.
Bei den Schleierfällen auf Höhe von Bad Bayersoien tritt Wasser an einer Gesteinsgrenze am Hang der Ammerschlucht aus. Dieses Wasser führt Kalk mit, der sich nach dem Austritt als Tuff ablagert. Oberhalb des Wasseraustritts lagern wasserdurchlässige Kiese aus der letzten Eiszeit. Unterhalb steht wasserundurchlässiges Molassegestein an. Die im Laufe der letzten Jahrtausende entstandenen Kaskaden aus Tuffgestein sind als Geotop geschützt. Ein weiteres Geotop ist gleich um die Ecke. Es heißt Ammerprallhang bei den Schleierfällen.
Die Schleierfälle befinden sich innerhalb des Naturschutzgebiets "Ammerschlucht im Bereich des Scheibum". Dieses 42 Hektar große Naturschutzgebiet wurde im Jahr 1959 ausgewiesen. Das Gebiet ist auch als FFH-Gebiet im europäischen Schutzgebietsnetzwerk Natura 2000 ausgewiesen. Das FFH-Gebiet heißt "Ammer vom Alpenrand bis zum NSG Vogelfreistätte Ammersee-Südufer".
Wie kommt man hin?
Die Schleierfälle kann man nur auf einer Wanderung über teilweise rutschige und steile Pfade erreichen. Der nächstgelegene mit dem Auto erreichbare Ausgangspunkt befindet sich an einem Sträßchen westlich der Ammerschlucht.
Von der B 23 Peiting-Oberammergau biegt man nördlich von Bayersoien und unmittelbar auf der Westseite der über die Ammerschlucht führenden Echelsbacher Brücke (Parkplatz, Tiefblick in die Schlucht) auf die Straße in Richtung Steingaden ab. Nach ca. 1,5 Kilometer biegt man nach links (Süden) auf ein Sträßchen ab, das in Richtung eines großen Gebiets fast ohne Siedlungen am Nordrand der Ammergauer Alpen führt. Zwischen dem Weiler Kreut und dem Gehöft Hagenwies befindet sich ein Parkplatz an diesem Sträßchen.
Im Gebiet unterwegs
Es gibt nun mehrere Möglichkeiten, zu den Schleierfällen hinabzusteigen. Man kann vom Parkplatz auf dem Sträßchen zum Gehöft Hagenwies gehen und dort auf dem Wanderweg in die Ammerschlucht absteigen. Man kann auf dem Sträßchen auch zum Weiler Kreut gehen und von dort in die Ammerschlucht absteigen. Unten in der Schlucht führt dann ein Weg zu den Schleierfällen. Beide Wege kann man auch zu einer Rundtour verbinden. Es gibt Möglichkeiten, längere Rundtouren zu gehen.
Blick hinab in das Tal der Ammer |
Die Ammer hat sich in der Ammerleite ein tiefeingeschnittenes Tal in den Molasseschichten geschaffen. |
Über mehrere Meter Breite stürzt das Wasser der Schleierfälle am linken Hang des Ammertals über Tuffsteine und Moospolster hinab. |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.