Dienstag, 4. April 2017

Biosphärenreservat Niedersächsische Elbtalaue legt Naturdynamikbereiche fest

Die Biosphärenreservatsverwaltung Niedersächsische Elbtalaue hat mit Datum vom 18.10.2016 (veröffentlicht im Niedersächsischen Ministerialblatt 1/2017) eine Allgemeinverfügung zur Bestimmung von Naturdynamikbereichen im Biosphärenreservat "Niedersächsische Elbtalaue" erlassen.

Das Gesetz über das Biosphärenreservat "Niedersächsische Elbtalaue" (NElbtBRG) legt im §7 (Besonderer Schutzzweck des Gebietsteils C), Absatz 2, Satz 1, fest:

"Die Biosphärenreservatsverwaltung bestimmt Flächen, die im Gebietsteil C des Biosphärenreservats liegen und sich im Eigentum des Landes befinden, zu Naturdynamikbereichen. Naturdynamikbereiche sind für das Biosphärenreservat beispielhafte Lebensräume, in denen ein möglichst ungestörter Ablauf der Naturvorgänge in ihrer natürlichen Dynamik gewährleistet wird. Mindestens 3 vom Hundert der Fläche des Biosphärenreservats sind zu Naturdynamikbereichen zu bestimmen".

Die Naturdynamikbereiche entsprechen somit den Kernzonen eines Unesco-Biosphärenreservats. Insgesamt wurden 11 Naturdynamikbereiche festgesetzt.


Dies sind die einzelnen Naturdynamikbereiche:


Landkreis Lüneburg
Stadt Bleckede
Naturdynamikbereich "Vitico"
Naturdynamikbereich "Schiering/Walmsburg" 

Gemeinde Amt Neuhaus
Naturdynamikbereich "Bohldamm"
Naturdynamikbereich "Rosiener Rens"
Naturdynamikbereich "Stapeler Rens"
Naturdynamikbereich "Zeetzer Rens"
Naturdynamikbereich "Laaver Moor"
Naturdynamikbereich "Kaarßener Sandberge"


Landkreis Lüchow Dannenberg
Stadt Hitzacker
Naturdynamikbereich "Junkerwerder"

Gemeinde Gusborn
Naturdynamikbereich "Seybruch"

Gemeinde Langendorf
Naturdynamikbereich "Landwehr"

Das Biosphärenreservat Niedersächsische Elbtalaue ist ein Teil des UNESCO-Biosphärenreservats Flusslandschaft Elbe, das sich über die fünf Bundesländer Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein erstreckt. Dies ist das größte Inland-Biosphärenreservat Deutschlands.


Das Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe wurde im Jahr 1979 anerkannt und im Jahr 1997 erweitert. Die Gesamtfläche des Biosphärenreservats beträgt 342.847 Hektar. Die Kernzonenflächen sind für das gesamte Biosphärenreservat noch nicht vollständig festgelegt. Im niedersächsischen Teil des Biosphärenreservats ist dies nun jedoch erfolgt. Die Ausweisung einer Kernzonenfläche von mindestens drei Prozent der Fläche des Biosphärenreservats ist die Voraussetzung für die zukünftige Aufrechterhaltung der Anerkennung des Gebiets durch die UNESCO.

Im Jahr 2016 hat die Verwaltung des Biosphärenreservats Niedersächsische Elbtalaue mit den Niedersächsischen Landesforsten (NLF) bereits einen Vertrag über die Außernutzungstellung von 1.000 Hektar Wald unterzeichnet. Diese Waldflächen bilden nun die neuen Naturdynamikbereiche. Vorübergehend können in diesen Flächen noch forstwirtschaftliche Eingriffe erfolgen, um naturferne Nadelholzbestände durch heimische Baumarten zu ersetzen. Die Jagd zur Erzielung landeskulturell angepasster Wildbestände und zur Ermöglichung einer ökologischen Waldentwicklung wird in den Naturdynamikbereichen weiterhin möglich sein.

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