Die Nagelfluh am Hochgrat hat die Ordnungsnummer 77 bei den 100 schönsten Geotopen Bayerns. Der Hochgrat ist mit einer Höhe von 1.834 m ü NN der höchste Gipfel der Nagelfluhkette in den Allgäuer Alpen. Diese vom Mittagberg bei Immenstadt über den Hochgrat bis nach Vorarlberg reichende Bergkette ist von markanten Gipfeln und Gesteinsrippen geprägt. Am deutlichsten wird dies beim Blick von Norden.
Die Nagelfluhkette ist im Prinzip eine von der Natur recycelte Bergkette. Sie stammt aus Gestein, das vor Jahrmillionen bereits einmal von den Alpen abgetragen, dann in Flüssen in Richtung Alpenvorland gespült und dort durch den anhaltenden Druck der afrikanischen auf die eurasische Kontinentalplatte erneut gehoben und gefaltet worden ist.
Nagelfluh ist die Bezeichnung für einen besonderen Typ des Molassegesteins. Runde Gesteinsbrocken (die runde Form beweist den früheren Transport in Flüssen) sind mit feineren Materialien zu Konglomerat verbacken. Die an der Oberflächen herausragenden runden Gesteinsbrocken sehen aus wie Nagelköpfe. Daher der Name des Gesteins. Fluh bedeutet in der Schweiz und in Vorarlberg eine steile Wand.
Die Schautafel zum Geotop Nr. 77 (Nagelfluh am Hochgrat) befindet sich bei der Bergstation der Hochgratbahn. Nagelfluh kann man jedoch überall in den Bergen im Dreieck zwischen Immenstadt, Oberstaufen und Balderschwang sehen. Besonders schön zeigt sich die eigentliche Nagelfluhkette aus nördlicher Richtung, sei es vom direkt gegenüberliegenden Prodelkamm oder von weiter her aus Oberschwaben oder sogar vom Turm des Ulmer Münsters (bei klarer Sicht).
Im folgenden Post in diesem Blog blicken wir von der Prodel Alpe auf die Nagelfluhkette.
Hier gibt es eine Übersicht über den Naturpark Nagelfluhkette. Von dort sind alle Artikel in diesem Blog, die sich mit dem Naturpark Nagelfluhkette befassen, verlinkt.
Blick von Buchenegg bei Oberstaufen auf den Hochgrat |
Blick von südlich von Buchenegg auf die Nagelfluhkette mit Hochgrat (links), Seelekopf (rechts davon) und Hohenfluhalpkopf (rechts) |
Blick von Steibis auf die Nagelfluhkette |
Auf dem Prodelkamm direkt gegenüber dem Hochgrat: Die Reste der winterlichen Schneebedeckung akzentuieren die Gesteinsrippen aus Nagelfluh. |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.