Montag, 4. Mai 2020

Vom Europarat beauftrager Experte empfiehlt Erneuerung des Europadiploms für das Biosphärenreservat Donaudelta in Rumänien

Der vom Europarat beauftragte Experte Robert Brunner aus Österreich hat das Biosphärenreservat Donaudelta in Rumänien vom 8. bis 11. Juli 2019 besucht und in seinem Bericht für die vom 1. bis 4. Dezember 2020 stattfindende 40. Sitzung des Europarats die Verlängerung der Gültigkeit des Europadiploms für das Gebiet bis 2030 empfohlen.

Das Europadiplom für Schutzgebiete des Europarats wurde dem Biosphärenreservat Donaudelta zum ersten Mal im Jahr 2000 zuerkannt und im Jahr 2010 erneuert. Die bisher letzte Erneuerung des Europadiploms im Jahr 2010 ist bis zum 20. Juni 2020 gültig.

Das Europadiplom soll bis zum 20. Juni 2030 verlängert werden.

Das Biosphärenreservat Donaudelta umfasst über 580.000 Hektar. Das Donaudelta ist eines der größten Deltas in Europa. Es ist der letzte Abschnitt der Donau, des zweitlängsten Flusses in Europa. Ein kleinerer Teil des Donaudeltas von ca. 100.000 Hektar gehört zur Ukraine. Das Biosphärenreservat im rumänischen Teil des Donaudeltas besteht aus einer 50.600 Hektar großen Kernzone, einer 223.300 Hektar großen Pflegezone und einer 306.100 Hektar großen Entwicklungszone. Das Donaudelta ist erst ca. 12.000 Jahre alt. Es entstand nach der letzten Eiszeit.  

Die Verlängerung der Gültigkeit des Europadiploms ist mit acht Empfehlungen verbunden:

1. Das Schutzgebiet soll zur Umsetzung des pan-europäischen Aktionsplans für den Stör beitragen und ein System zur Beobachtung der Entwicklung der Stör-Population entwicklen.


2. In den in Erarbeitung befindlichen Managementplan sollen Maßnahmen in Bezug auf den Klimawandel aufgenommen werden. Es soll dargestellt werden, die endemische Arten unter dem Klimawandel geschützt werden können.

3. Das verantwortliche Ministerium soll die Personalausstattung des Schutzgebiets erhöhen und für Sonderaktionen weiteres über Zeitarbeitsverträge entlohntes Personal einstellen.

4. Das Budget für das Biosphärenreservat soll so ausgestattet werden, dass die Aufgaben erfüllt werden können. Zuschüsse für Projekte sollen ausschließlich diesen Projekten zugutekommen.

5. Es soll ein Masterplan für die Entwicklung von Windrädern in der Umgebung des Schutzgebiets erarbeitet werden. Negative Auswirkungen auf die Vögel und Fledermäuse im Donaudelta sollen verhindert werden.

6. Die zunehmende Zahl der Genehmigungen für Automobile und Boote im Schutzgebiet soll überprüft und begrenzt werden. Es soll ein Maximum für diese Genehmigungen festgesetzt werden.

7. Die Manager und Leiter des Schutzgebiets sollen für eine längere Zeitperiode ernannt werden, damit diese auch mittel- und langfristige Projekte durchführen können.

8. Das Logo des Europadiploms soll besser sichtbar werden. Die Bedeutung des Europadiploms soll besser erklärt werden.

Weitere Informationen
Die Schutzgebiete mit Auszeichnung durch das Europadiplom des Europarats im Post vom 15.11.2017 

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