In Österreich gibt es zur Zeit vier UNESCO-Biosphärenreservate. Vier weitere Biosphärenreservate hat Österreich in den vergangenen Jahren bei der UNESCO zurückgezogen. Die UNESCO-Biosphärenreservate werden in Österreich Biosphärenparks genannt.
Nachfolgend sind die Biosphärenparks in Österreich aufgelistet. Alle Artikel dieses Blogs, die sich mit einzelnen Biosphärenparks Österreichs befassen, sind und werden vom heutigen Post verlinkt.
1. Die Biosphärenparks, die Österreich bei der UNESCO zurückgezogen hat
1.1 Biosphärenreservat Gossenköllesee
anerkannt 1977, Größe 100 Hektar, Höhenlage 2413 - 2828 m ü NN, Stubaier Alpen, Tirol, keine Zonierung, Ökosystem eines Hochgebirgssees, zurückgezogen 2014
1.2 Biosphärenreservat Gurgler Kamm
anerkannt 1977, Größe 1.500 Hektar, Höhenlage 1900 - 3400 m ü NN, Ötztaler Alpen, Tirol, keine Zonierung, Hochgebirgs-Ökosystem, zurückgezogen 2014
1.3 Biosphärenreservat Unter Lobau
anerkannt 1977, Größe 1.037 Hektar, Höhenlage 150 - 155 m ü NN, Donauniederung, Wien, keine Zonierung, Laubwälder und Süßwasserfeuchtgebiete, zurückgezogen 2016
1.4 Biosphärenreservat Neusiedler See
anerkannt 1977, Größe 25.000 Hektar, Höhenlage 114 - 500 m ü NN, Burgenland, Kernzone 4.330 Hektar, Laubwälder und Süßwasserfeuchtgebiete, zurückgezogen 2016
2. Die aktuellen UNESCO-Biosphärenreservate (Biosphärenparks)
2.1 Biosphärenpark Großes Walsertal
anerkannt 2000, Größe 19.200 Hektar, Höhenlage 580 - 2705 m ü NN, Lechquellengebirge, Vorarlberg, Kernzone 4.010 Hektar, Pflegezone 2.824 Hektar, Entwicklungszone 12.366 Hektar, Hochgebirgs-Ökosystem
Kernzone "Moorkomplex Tiefenwald" im Biosphärenpark Großes Walsertal im Post vom 15.10.2012
Niederösterreich verordnet Kern- und Pflegezonen des Biosphärenparks Wienerwald neu im Post vom 15.07.2019
2.4 Biosphärenpark Unteres Murtal
anerkannt 2019, Größe 13.180 Hektar
Steiermark
Unteres Murtal ist neuer Biosphärenpark in Österreich im Post vom 04.08.2019
Diese Biosphärenreservate illustrieren eindrucksvoll die Entwicklung beim UNESCO-Programm "man and the biosphere" (mab). Die vor dem Jahr 1995 ausgewiesenen Biosphärenreservate unterscheiden sich wesentlich von den nach diesem Datum anerkannten Reservaten. Im Jahr 1995 hat die UNESCO die Bedingungen für Biosphärenreservate angepasst. Unter anderem ist seit diesem Zeitpunkt eine Mindestgröße und eine Zonierung der jeweiligen Gebiete erforderlich.
Das Biosphärenreservat Gossenköllesee zum Beispiel wäre unter den neuen Bedingungen seit 1995 nicht mehr als Biosphärenreservat anerkannt worden. Denn es ist viel zu klein und es weist keine Zonierung auf. Weil keine Änderungen möglich waren, hat Österreich dieses Biosphärenreservat bei der UNESCO zurückgezogen.
Hingegen erfüllen die neuen Biosphärenreservate Großes Walsertal und Wienerwald mustergültig die seit 1995 geltenden Bedingungen. Das Große Walsertal weist einen Anteil der Kernzonen am gesamten Gebiet von 21 Prozent auf und übertrifft damit die Mindestanforderung von 3 Prozent bei weitem. Dies war nur deshalb möglich, weil ein großer Teil des Gebiets unbewohntes und kaum genutztes Hochgebirge ("Ödland") ist. Das Biosphärenreservat Wienerwald hat einen Kernzonenanteil von 5 Prozent und bewegt sich damit im durchschnittlichen Rahmen. Beachtenswert ist hier die Größe des Gesamtgebiets.
Mehr zu den Biosphärenreservaten in Österreich
Biosphärenreservate - Planungen in Österreich im Post vom 05.07.2010
Fünf-Länder-Schutzgebiet an Mur, Drau und Donau geplant im Post vom 10.04.2011
Gute und schlechte Nachrichten zu den Biosphärenparks in Österreich im Post vom 20.11.2011
Bundesland Salzburg schafft gesetzliche Grundlage für die Schutzgebietskategorie Biosphärenpark im Post vom 20.03.2017
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