Das Naturwaldreservat Friedergrieß in den Ammergauer Alpen bei Garmisch-Partenkirchen ist sicher etwas besonderes unter den bayerischen Naturwaldreservaten.
Das Gebiet ist ganz besonders durch Dynamik gekennzeichnet. Das Naturwaldreservat Friedergrieß hat eine Größe von 79,8 Hektar und wurde im Jahr 1978 ausgewiesen.
Das Naturwaldreservat Friedergrieß befindet sich innerhalb des Naturschutzgebiets Ammergebirge, dem flächengrößten Naturschutzgebiet in Bayern.
Die Friederlaine, ein von Norden aus der Kreuzspitzgruppe der Ammergauer Alpen kommender Wildbach, bemüht sich ständig, Unmengen von Geröll fächerartig über die kleine Ebene zwischen dem Ofenberg im Süden und dem Scharfeck / Sunkenkopf im Norden zu verteilen. Das erfordert von der Vegetation umfangreiche Anpassungsprozesse. Teilweise sind von den Geröllmassen auch Waldgebiete betroffen. Dort sterben die alten Bäume auf größeren Flächen ab.
Ausgangspunkt
für einen Besuch des Naturwaldreservats Friedergrieß ist die
Häusergruppe Griesen an der Bundesstraße B 23 zwischen
Garmisch-Partenkirchen (D) und Ehrwald (A). In Griesen war früher die
Grenzstation zwischen Deutschland und Österreich. Heute gibt es keine
Grenzeinrichtungen mehr.
In
Griesen gibt es zwei öffentlichen Parkmöglichkeiten, entweder nördlich
der Bundesstraße, wo die Forststraße ins Naidernachtal abzweigt oder
südlich neben der Bundesstraße (ausgeschildert). Das Naturwaldreservat
Friedergrieß ist vor Ort nicht ausgeschildert. Es gibt dort keinerlei
Informationen für Besucher. Ein Weg führt durch den Ostteil des
Naturwaldreservats, ein weiterer Weg führt nördlich oberhalb des
Naturwaldreservats entlang und steigt dann zur Friederspitz an. Die
zentralen Teile des Naturwaldreservats Friedergrieß sind weglos. Dies
sind jedoch gerade die interessantesten Teile des Schutzgebiets. Das
Betreten des Gebiets geschieht selbstverständlich auf eigene Gefahr.
Gutes Schuhwerk und Trittsicherheit sind erforderlich.
Von
Griesen folgt man der Forststraße nach Nordwesten hinein in das
Naidernachtal. Es gibt am Beginn eine Ausschilderung mit "Plansee,
Friedergries". Jedoch ist die Beschilderung im Gebiet leider nicht
durchgängig. Es wird im Verlauf des Wegs keine weitere Ausschilderung
für das Friedergries geben. 500 Meter nach dem Start in Griesen zweigt
ein bezeichneter Weg nach rechts ab (Beschilderung Rotmoosalm,
Linderhof, Ochsenhütte). Dieser Weg steigt langsam hinauf auf das kleine
Plateau nördlich des Ofenbergs. Der Weg führt zunächst am Südrand des
Naturwaldreservats entlang. Dann vollzieht der Weg einen Bogen in
Richtung Nordwest und führt etwas in das Naturwaldreservat hinein. Bald
vollzieht der Weg einen erneuten Bogen in Richtung Nordost und führt
wieder aus dem Naturwaldreservat hinaus. Bei diesem Bogen könnte man den
Weg in Richtung Westen verlassen, um das Naturwaldreservat näher
kennenzulernen.
Man
kommt beim Gang nach Westen in die Geröllwüste der Friederlaine. Geht
man im Verlauf des westlichen Asts der Geröllwüste im meist trockenen
Bachbett zu Tal (später Wegspuren), kann man eine kleine Rundtour
unternehmen. Man erreicht in der Folge wieder das Naidernachtal wenige
hundert Meter oberhalb der Stelle, wo man am Beginn der Rundtour
abgebogen ist. Die vorgeschlagene Rundtour ist 5,4 Kilometer lang, der
Höhenunterschied ist ca. 100 Meter. Diese Rundtour ist nur für
bergerfahrene, wegloses Gelände gewohnte und mit einer Karte
ausgerüstete Besucher möglich.
Weitere Informationen
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Eine bizarre und unwirklich
anmutende Landschaft zeigt sich beim Naturwaldreservat Friedergrieß,
Blick Richtung Osten zum Grießberg. |
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Im östlichen Teil des
Naturwaldreservats Friedergrieß finden sich Flächen, die schon seit
längerer Zeit nicht mehr von neuen Geröllmassen bedeckt worden sind.
Dort hat eine junge Vegetation bereits flächenhaft Fuß gefasst. |
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Hier sieht man den Übergang
zwischen Flächen mit junger Vegetation (Vordergrund) und Flächen, bei
denen die Vegetation wegen neuen Gerölls gerade abstirbt (Hintergrund). |
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Die Friederlaine fließt auf
diesem Bild mit durchschnittlicher Wassermenge durch die Geröllwüsten im
Naturwaldreservat Friedergrieß. Man kann nur ahnen, welche
zerstörerischen Kräfte bei Hochwasser hier im Spiel sind. |
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Im Hintergrund sieht man verschiedene Geröllschichten, die im Vordergrund bereits wieder abgetragen sind. |
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Je nach Wasserführung
versickern die Wasser der Friederlaine mal früher, mal später im Verlauf
der Geröllwüste - ein Mündungsdelta im Kleinen. |
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Umgestürzte und teilweise
transportierte Bäume im Vordergrund, abgestorbene Bäume im Mittelgrund
und Bergwald außerhalb des Naturwaldreservats im Hintergrund, Blick
Richtung Süden. Die Erhebungen rechts im Hintergrund gehören bereits zum
Wettersteingebirge (Berge um den Eibsee). |
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Ein Baum links im Bild lebt noch - wahrlich ein Überlebenskünstler |
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Sieht man außerhalb der aktivsten Geröllströme genauer auf den Boden, kann man jede Menge Sämlinge entdecken. |
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