Mittwoch, 7. Februar 2018

IUCN bewertet Schweizer UNESCO-Weltnaturerbestätte Swiss Alps Jungfrau-Aletsch

Die IUCN (International Union for Conservation of Nature, Internationale Union zur Bewahrung der Natur und natürlicher Ressourcen) hat in einer Untersuchung (Conservation Outlook) vom Jahr 2017 den Zustand aller UNESCO-Weltnaturerbestätten bewertet, darunter auch die Weltnaturerbestätte Swiss Alps Jungfrau-Aletsch in den Berner Alpen in der Schweiz.

Die Welterbestätte Swiss Alps Jungfrau-Aletsch hat die Gesamtbewertung "Good with some Concerns" (Gut mit einigen Sorgen und Befürchtungen) erhalten.

Als aktuelle Bedrohungen der Welterbestätte werden der Klimawandel und der Tourismus aufgeführt. 


Der Tourismus wird als kleine Bedrohung angesehen. Insbesondere geht es hier um die hohe Zahl der über das Gebiet fliegenden Flugzeuge (Heliskiing). Durch den zunehmenden Tourismus werden auch Störungen des Wilds verursacht. Die empfindliche Natur der höchsten Lagen ist unter dem zunehmenden Druck des Tourismus, der durch die zahlreichen Berghütten, das Heliskiing, Hängebrücken und Seilbahnen gefördert wird.

Die Klimaerwärmung wird als große Bedrohung angesehen. Dadurch kommt es zum Rückzug der Gletscher und zur Instabilität der Hänge in den Hochlagen. Von der Gletscherbedeckung des Jahres 1973 sind heute nur noch drei Viertel übrig.

Als potenzielle Bedrohungen werden die Nutzung der Wasserkraft sowie die Anlage von Straßen und Eisenbahnen aufgeführt.


Die Nutzung der Wasserkraft wird als kleine Bedrohung angesehen. Hier wird in erster Linie das Oberaletsch-Wasserkraftprojekt angeführt, das innerhalb des Welterbegebiets zu liegen käme. 

Die Anlage von Straßen und Eisenbahnen wird als kleine Bedrohung angesehen. Innerhalb des Welterbegebiets gibt es diesbezüglich keine Planungen. Das Gebiet außerhalb des UNESCO-Weltnaturerbes ist jedoch durch eine zunehmende Fragmentierung betroffen, als Folge der zunehmenden Urbanisierung und geänderter landwirtschaftlicher Praktiken. Die geplante Luftseilbahn von Grindelwald zur Station Eigergletscher befindet sich zwar knapp außerhalb des Welterbegebiets. Diese Seilbahn hat jedoch negative Auswirkungen auf die Sicht auf die Eiger-Nordwand, eine der berühmtesten Bergwände der Alpen.


Die UNESCO-Welterbestätte Swiss Alps Jungfrau-Aletsch wurde im Jahr 2001 unter dem Titel Jungfrau-Aletsch-Bietschhorn als UNESCO-Welterbegebiet anerkannt. Im Jahr 2007 wurde die Welterbestätte von 53.900 auf 82.400 Hektar vergrößert und umbenannt.

Siehe auch:
IUCN äußert Sorgen über den Zustand von 25 UNESCO-Welterbestätten in Europa im Post vom 02.01.2018

Die UNESCO-Weltnaturerbestätte "Swiss Alps Jungfrau-Aletsch" in der Schweiz im Post vom 18.11.2022

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.