Montag, 21. Oktober 2013

Sechs neue internationale Geoparks in Europa

Das Weltnetzwerk der Geoparks (Global Geoparks Network) hat anlässlich des dritten Asien-Pazifik-Geopark-Forums vom 7. bis 13. September 2013 in Südkorea insgesamt 10 neue Geoparks anerkannt. Darunter sind 6 Geoparks in Europa.

Insgesamt umfasst das Weltnetzwerk der Geoparks jetzt 100 Geoparks in 29 Ländern. Die 6 neuen international anerkannten Geoparks in Europa sind:

Sesia - Val Grande Global Geopark (Italien)
Der Park befindet sich im Nordosten der Region Piemont und umfasst unter anderem den Nationalpark Val Grande sowie die Weltkulturerbestätten der Sacri Monti. 

Hondsrug Global Geopark (Niederlande)
Dies ist der erste Geopark der Niederlande. Er befindet sich im östlichen Teil der Provinz Drenthe. Der Hondsrug ist ein schmaler Höhenrücken, der von den Gletschern der letzten Eiszeit übrig gelassen worden ist.

Azores Global Geopark (Portugal)
Der Park umfasst die Azoren, Vulkaninseln im Atlantik.

Idrija Global Geopark (Slowenien)
Der Park befindet sich im westlichen Teil von Slowenien, ca. 60 Kilometer von Ljubljana entfernt. Der Park beinhaltet eine 120 Kilometer lange Bruchstelle in der Erdkruste.

Karawanken Global Geopark (Österreich / Slowenien)
Der Park umfasst die Karawanken, eine Gebirgskette der Alpen auf beiden Seiten der österreichisch/slowenischen Grenze. 

Kula Volcanic Global Geopark (Türkei)
Dies ist der erste Geopark der Türkei. Er befindet sich in der Provinz Manisa in Westanatolien, 150 Kilometer östlich von Izmir. Der Park umfasst eine Vulkanlandschaft. 
 
    

Donnerstag, 17. Oktober 2013

Kommt das Unesco-Weltnaturerbe Doñana bald auf die rote Liste?

Das Unesco-Welterbekommittee hat bei seiner jährlichen Sitzung im Juni 2013 seine Besorgnis über den Zustand der Weltnaturerbestätte Doñana-Nationalpark in Andalusien ausgedrückt.

Eine Anhäufung von Bedrohungen könnte dazu führen, dass das Weltnaturerbe Doñana bald auf die rote Liste des Welterbes in Gefahr gesetzt wird. Zu den Bedrohungen gehören eine mögliche Vertiefung der Fahrrinnen der Guadalquivir-Meeresbucht, die Übernutzung des Doñana-Wasserleiters und die möglichen Auswirkungen von Gasprojekten in der Nachbarschaft der Welterbestätte.

Positiv hat das Welterbekommittee vermerkt, dass die geplante Balboa-Raffinierie in der Nachbarschaft der Welterbestätte nach einer Umweltverträglichkeitsprüfung mit negativem Ausgang nicht gebaut wird. Eine andere, bereits bestehende Raffinerie könnte jedoch im Havariefall schwere negative Auswirkungen auf die Welterbestätte haben. Für diese Raffinerie werden Notfallpläne verlangt.

Die Unesco hat vom spanischen Staat einen ausführlichen Bericht zum Zustand der Welterbestätte Doñana sowie zur Abwehr der genannten Bedrohungen bis zum 1. Februar 2014 gefordert.

Der Doñana-Nationalpark in Andalusien ist eine von drei Weltnaturerbestätten in Spanien. Das Gebiet wurde im Jahr 1994 als Weltnaturerbestätte anerkannt und im Jahr 2005 erweitert. Die Fläche des Weltnaturerbes ist zur Zeit 54.252 Hektar. 

Dienstag, 15. Oktober 2013

Jagststeig von Crailsheim nach Kirchberg an der Jagst

Der Jagststeig bildet zusammen mit dem Kochersteig und dem Bühlersteig den Kocher-Jagst-Trail. Dieser Weitwanderweg beschreibt einen großen Kreis durch den nordöstlichen Teil von Baden-Württemberg. Namensgebend sind die Flüsse Jagst, Kocher und Bühler. Der Kocher-Jagst-Trail führt mit 10 Tagesetappen unter anderem durch die Städte Schwäbisch Hall, Ellwangen, Gaildorf und Crailsheim.

Der Jagststeig als Teil des Kocher-Jagst-Trails verläuft mit 4 Tagesetappen von Blaufelden nach Ellwangen. Der Weg ist in beiden Richtungen beschildert. Die nachfolgenden Bilder stammen von der Etappe des Jagststeigs von Crailsheim nach Kirchberg-/Jagst. Diese Etappe ist 16 Kilometer lang. Der größere Teil des Wegverlaufs ist auf dieser Etappe durch das Naturschutzgebiet "Jagsttal mit Seitentälern zwischen Crailsheim und Kirchberg". Dieses Naturschutzgebiet ist 492 Hektar groß und wurde im Jahr 2003 ausgewiesen.

Donnerstag, 10. Oktober 2013

15 neue Ramsar-Gebiete in Schweden

Schweden hat in der ersten Jahreshälfte 2013 gleich 15 neue Ramsar-Gebiete gemeldet. Ramsar ist das internationale Abkommen über den Schutz von Feuchtgebieten. 168 Staaten sind diesem Abkommen bisher beigetreten. Die Gesamtzahl der Ramsar-Gebiete beläuft sich aktuell auf 2.161. Die Gesamtfläche weltweit der Ramsar-Gebiete ist 205.681.158 Hektar.

Die Zahl der Ramsar-Gebiete in Schweden ist durch die Meldung der 15 neuen Gebiete auf 66 gestiegen. Damit liegt Schweden an vierter Stelle unter den Staaten weltweit in Bezug auf die Zahl der Ramsar-Gebiete, übertroffen nur noch vom Vereinigten Königreich, von Mexiko und von Spanien. Die 66 Ramsar-Gebiete Schwedens bedecken eine Fläche von 651.683 Hektar.

Dies sind die 15 neuen Ramsar-Gebiete Schwedens:
  • Blaikfjället, Provinz Västerbotten, Fläche 43.611 Hektar
  • Getapulien-Grönbo, Provinz Örebro, Fläche 3.229 Hektar
  • Gullhög-Tönningfloarna, Provinz Jämtland, Fläche 1.883 Hektar
  • Gustavsmurarna-Tröskens rikkärr, Provinz Gävleborg, Fläche 653 Hektar
  • Koppangen, Provinz Dalarna, Fläche 4.936 Hektar
  • Mannavuoma, Provinz Norrbotten, Fläche 705 Hektar
  • Mellanljusnan, Provinz Gävleborg, Fläche 1.136 Hektar
  • Mellerstön, Provinz Norrbotten, Fläche 290 Hektar
  • Nittälven, Provinzen Dalarna und Örebro, Fläche 1.932 Hektar
  • Päivävuoma, Provinz Norrbotten, Fläche 2.859 Hektar
  • Pirttimysvuoma, Provinz Norrbotten, Fläche 2.587 Hektar
  • Rappomyran, Provinz Norrbotten, Fläche 3.031 Hektar
  • Vasikkavuoma, Provinz Norrbotten, Fläche 200 Hektar
  • Vattenan, Provinzen Västernorrland und Jämtland, Fläche 3.661 Hektar
  • Vindelälven, Provinz Västerbotten, Fläche 66.395 Hektar       

Freitag, 4. Oktober 2013

Insel Sassau - ein Naturwaldreservat im oberbayerischen Walchensee

Die Insel Sassau im oberbayerischen Walchensee gehört zu den ungewöhnlichsten Naturwaldreservaten in Bayern. Sassau wurde im Jahr 1978 als Naturwaldreservat ausgewiesen.

Das Naturwaldreservat ist 2,8 Hektar groß und liegt in einer Höhe von 810 Meter. Das Schutzgebiet ist 420 Meter lang und an der breitesten Stelle 130 Meter breit. Der kürzeste Abstand von der Insel zum Ufer des Walchensees beträgt 190 Meter. Auf der Insel stockt ein Fichten-Tannen-Buchen-Wald mit Edellaubbäumen und Eiben. Wegen des Fehlens von Säugetieren kann man auf der Insel Sassau die wirklich unbeeinflusste Entwicklung eines Waldgebiets verfolgen und auch Vergleiche mit anderen Waldgebieten auf dem Festland ziehen.  

Samstag, 28. September 2013

Wisente im Rothaargebirge ausgewildert

Im April 2013 wurde eine achtköpfige Wisentgruppe bei Bad Berleburg im Rothaargebirge in Nordrhein-Westfalen in die Freiheit entlassen. Dies ist das erste Auswilderungsprojekt des Wisents in Deutschland.

Der Wisent wird auch Europäischer Bison genannt. Er ist zur Zeit das größte Landsäugetier Europas. Die Tiere sind eine Rinderart. Während der Wisent noch bis ins Mittelalter relativ häufig in Europa anzutreffen war, wurde in den 1920er-Jahren der letzte freilebende Wisent erschossen. Ab diesem Zeitpunkt gab es Wisente nur noch in Zoos.

Im Jahr 1952 gab es eine erste Auswilderung im Gebiet des heutigen polnisch-weißrussischen Nationalparks Bialowieza. Nun sind auch in Deutschland Wisente ausgewildert worden. Zunächst wurde eine achtköpfige Herde in die Wälder des Rothaargebirges entlassen. Als Ergänzung zu dieser Auswilderung gibt es die sogenannte Wisent-Wildnis am Rothaarsteig. In diesem 20 Hektar großen, umzäunten Gelände werden weitere sechs Wisente gehalten. Im Gegensatz zu den acht Wisenten, die in dem über 10.000 Hektar großen Auswilderungsgebiet des Rothaargebirges kaum zu sehen sind, können die Wisente in der Wisent-Wildnis von den Besuchern beobachtet werden.

Montag, 23. September 2013

UNESCO ist nicht zufrieden mit dem Zustand des Weltnaturerbes "Buchenwälder"

Die UNESCO-Weltnaturerbestätte "Buchenurwälder der Karpaten und alte Buchenwälder in Deutschland" ist eine sogenannte serielle Naturerbestätte. Diese Weltnaturerbestätte besteht aus Flächen in Deutschland, der Slowakei und der Ukraine.

Auf seiner Sitzung im Juni 2013 in Phnom Pengh hat sich das UNESCO-Welterbekommittee unzufrieden mit dem Zustand der Welterbestätte Buchenurwälder vor allem in der Slowakei gezeigt.

Die UNESCO zeigt sich besorgt über den Bedrohungsgrad des Welterbes und über das Fehlen eines Managementplans, der diesen Bedrohungen entgegenwirken könnte. Die Slowakei wurde aufgefordert, für das dortige Teilgebiet des Weltnaturerbes Buchenwälder einen Managementplan zu entwickeln, der Bedrohungen des Naturerbes unterbindet. Dieser Managementplan wird nicht nur von der UNESCO, sondern auch vom Europarat gefordert.


Samstag, 21. September 2013

Die Soiernseen im bayerischen Naturschutzgebiet "Karwendel und Karwendelvorgebirge"

Das Naturschutzgebiet Karwendel und Karwendelvorgebirge gehört mit einer Fläche von 19.347 Hektar zu den größten Naturschutzgebieten Bayerns. Es umfasst praktisch den gesamten bayerischen Anteil des Karwendelgebirges.

Auch der (größere) Tiroler Anteil am Karwendel ist mit dem Naturpark Karwendel fast vollständig geschützt. Der Naturpark Karwendel besteht aus einer Anzahl an Naturschutzgebieten, Landschaftsschutzgebieten und Ruhegebieten.

Das Karwendel ist freilich kein Nationalpark. So gibt es in Teilen Almwirtschaft. Und auch forstwirtschaftliche Aktivitäten mit den unschönen Begleiterscheinungen breiter Forststraßen sind zu finden. Verglichen mit manchen anderen Gebirgsgruppen der Alpen macht das Karwendel jedoch einen fast unberührten, geheimnisvollen und ursprünglichen Eindruck. 

Zum bayerischen Teil des Karwendelgebirges gehört auch die Soierngruppe, eine hufeisenförmig angeordnete Berggruppe am Nordwestrand des Gebirges. Sie gipfelt in der Soiernspitze in einer Höhe von 2.257 m ü NN. Als Besonderheit weist die Soierngruppe mehrere Hochgebirgsseen auf. Dies ist im ansonsten eher trockenen Kalkgebirge des Karwendel eine Seltenheit. 

Dienstag, 17. September 2013

Größter Flächenzuwachs bei der NABU-Stiftung im Jahr 2012

Im Jahr 2012 gab es bei der NABU-Stiftung den größten Flächenzuwachs in der Geschichte der Stiftung. Das stellt der Jahresbericht 2012 der NABU-Stiftung fest, der im September 2013 erschienen ist. Im Jahr 2012 konnte die NABU-Stiftung zudem den zehnten Geburtstag feiern.

Im Jahr 2012 gab es bei der NABU-Stiftung einen Flächenzugang von 2.875,1 Hektar und einen Flächenabgang von 10,7 Hektar. Die Stiftungsfläche wuchs von 11.454,5 Hektar auf 14.319 Hektar.

Insgesamt gingen 59 Gebiete in den Besitz der Stiftung über. Das flächengrößte dieser Gebiete ist eine Fläche im Peenetal von Anklam bis Verchen in Mecklenburg-Vorpommern mit 860 Hektar.

Der größte Teil der Flächen kommt aus dem sogenannten Nationalen Naturerbe. Das sind Flächen im Bundesbesitz, die für ihre ursprünglichen Aufgaben nicht mehr benötigt werden und die vom Bund unentgeltlich an verschiedene Naturschutzorganisationen übertragen werden. Es gab jedoch auch einen großen Flächenankauf von 470 Hektar mittels Spendengelder im Naturschutzgebiet Salziger See bei Eisleben. 

naturerbe.nabu.de   

Donnerstag, 12. September 2013

Vom Lünersee zur Schesaplana

Die Schesaplana ist mit einer Höhe von 2.964 m ü NN der höchste Berg des Rätikon. Der Rätikon ist eine Gebirgsgruppe der Zentralen Ostalpen. Über den Gipfel der Schesaplana verläuft die Grenze zwischen Österreich (Bundesland Vorarlberg) und der Schweiz (Kanton Graubünden).

Östlich unterhalb der Schesaplana befindet sich der Lünersee. Dieser See wird für die Nutzung der Wasserkraft aufgestaut. Bereits vor seinem Aufstau war der Lünersee jedoch der größe Hochalpensee der Ostalpen. Das Gebiet zwischen dem Gipfel der Schesaplana, dem Lünersee und dem benachbarten Rellstal ist in Vorarlberg als sogenannter geschützter Landschaftsteil ausgewiesen. Dies ist ein relativ schwacher Gebietsschutz, in etwa einem Landschaftsschutzgebiet vergleichbar. Der umfangreichen Nutzung der Wasserkraft mit Überleitungsstollen und dem Aufstau eines Hochgebirgssees hat dieser geschützte Landschaftsteil genauso wenig etwas entgegenzusetzen wie der Alm- und Forstwirtschaft.

Der geschützte Landschaftsteil "Rellstal und Lünerseegebiet" wurde im Jahr 1966 verordnet. Die Fläche des Gebiets ist ca. 3.328 Hektar groß. Der einfachste Anstieg zur Schesaplana beginnt bei der Staumauer des Lünersees mit der Douglashütte, einer Alpenvereinshütte und führt durch das Schutzgebiet hindurch.