Donnerstag, 30. Juli 2020

"Jijia - Iasi Wetlands" sind das 20. Ramsar-Gebiet in Rumänien

Rumänien hat am 13.02.2020 die "Jijia - Iasi Wetlands" als Feuchtgebiet im Rahmen der Ramsar-Konvention - dem internationalen Übereinkommen über Feuchtgebiete - gemeldet.

Dies ist bereits das 20. Ramsar-Gebiet Rumäniens. Es hat die Nummer 2422 auf der Liste der Feuchtgebiete von internationaler Bedeutung. Das Gebiet ist 19.432 Hektar groß. Die Koordinaten sind 47°22'N 27°21'E.

Das Gebiet umfasst den Unterlauf des Flusses Jijia vor der Mündung des Jijia in den Fluss Prut, der die Grenze zu Moldawien darstellt.

Die Habitate im Feuchtgebiet umfassen temporäre Flüsse und Teiche, Schilf, Graslandschaften, Weideland, Sträucher, einige Waldstücke und Ackerland. Das Frühlingshochwasser kann das gesamte Gebiet in eine Wasserfläche verwandeln. Im Gebiet leben ca. 200 Arten, die auf den einschlägigen internationalen Schutzlisten stehen. Es gibt dort 225 Vogelarten. Davon brüten 140 Arten im Gebiet. Während der Zugvogelzeiten sind über 40.000 Individuen im Gebiet.

Rumänien ist der Ramsar-Konvention am 21.09.1991 beigetreten. Die 20 Ramsar-Gebiete bedecken eine Fläche von 1.175.881 Hektar.

Weitere Informationen
Ramsar-Gebiete in Europa im Post vom 11.03.2017

Dienstag, 28. Juli 2020

Geopark Psiloritis auf der Insel Kreta erhält 2019 die Grüne Karte

Der Internationale Rat für UNESCO-Geoparks (UNESCO Global Geoparks Council) hat auf seiner 4. Sitzung, die vom 31.08.2019 bis 02.09.2019 in Indonesien stattfand, dem UNESCO Global Geopark Psiloritis auf der griechischen Insel Kreta die Grüne Karte gegeben.

Das Votum erfolgte einstimmig. Es wurden die folgenden vier Empfehlungen ausgesprochen:

1. Eine ausreichende finanzielle Ausstattung des Geoparks soll sichergestellt werden, damit das Management in der Fläche weitergeführt werden kann.

2. Die Partnerschaft und Zusammenarbeit mit den UNESCO Global Geoparks soll verbessert werden.

3. Der Managementplan für den Geopark soll stets an das neue Projekt "UNESCO Areas of Crete" angepasst werden.

4. Das Umwelt- und Bildundszentrum Anogia soll besser mit den Geopark-Partnern zusammenarbeiten, um die Erziehung für nachhaltige Entwicklung zu fördern.

Sonntag, 26. Juli 2020

Auf dem Naturerlebnisweg durch das Arrisrieder Moos bei Kißlegg in Oberschwaben

Der Wanderweg durch das Arrisrieder Moos bei Kißlegg in Oberschwaben wurde im Jahr 2014 von der Ortsgruppe Kißlegg des Schwäbischen Albvereins sowie von der Gemeinde Kißlegg saniert. Im Jahr 2018 hat ForstBW neue Infotafeln im Wegverlauf aufgestellt.

Das Arrisrieder Moos ist eines der größten Hochmoore des württembergischen Allgäus.

Dort wo das Hochmoor noch intakt ist, wurde ein Bohlenweg angelegt. In den Bereichen, wo das Hochmoor in der Vergangenheit abgetorft und später wiedervernässt worden ist, verläuft der Weg auf einem Damm.

Die Infotafeln haben den folgenden Inhalt (Gehrichtung von Süd nach Nord):
1 Moor und Wald erleben, unterwegs im Moor
2 Torf als wertvoller Rohstoff, Reptilien im Arrisrieder Moos
3 Der Wald im Hochmoor, Der Hochmoorgelbling liebt das Moor
4 10.000 Jahre Moorwald-Geschichte
5 Ein neuer Wald entsteht, Vögel lieben die Strukturvielfalt im Bruchwald
6 Moorschutz ist Klimaschutz, Artenvielfalt durch Wiedervernässung
7 Moor und Wald erleben, Interreg-Projekt "Nachhaltiges Moormanagement"

Samstag, 25. Juli 2020

Das Naturschutzgebiet Arrisrieder Moos bei Kißlegg in Oberschwaben

Das Naturschutzgebiet Arrisrieder Moos befindet sich ca. 4,5 Kilometer südlich von Kißlegg im Landkreis Ravensburg in Oberschwaben.

Das 110,9 Hektar große Naturschutzgebiet Arrisrieder Moos wurde am 19.07.1989 verordnet. Das Gebiet umfasst einen Hochmoorrest beachtlicher Größe sowie verschiedene umgebende Moorbiotope. Das Gebiet ist zur Gänze auch als Schonwald gemäß dem Landeswaldgesetz Baden-Württemberg ausgewiesen. Der Schonwald wurde am 09.01.1984 gemäß dem damaligen Landeswaldgesetz verordnet. Am 19.10.1992 erfolgte eine weitere Ausweisung als Schonwald ohne Gesetz. Am 26.03.2004 schließlich wurde das Gebiet erneut als Schonwald gemäß dem Landeswaldgesetz ausgewiesen. Das Naturschutzgebiet ist auch ein Teil des FFH-Gebiets "Feuchtgebiete bei Waldburg und Kißlegg" im Rahmen des EU-Schutzgebietsnetzes Natura 2000.

Das Arrisrieder Moos ist eines der größten Hochmoore des württembergischen Allgäus. Der noch erhaltene Hochmoorkern beherbergt mit der Spirke eine pflanzliche Rarität. Im Gebiet wurde seit der Mitte des 18. Jahrhunderts Torf abgebaut. Der Torfabbau endete erst im Jahr 1960.

Donnerstag, 23. Juli 2020

Vorarlberg verordnet neues Landschaftsschutzgebiet "Kanisfluh" im Bregenzerwald

Mit der Verordnung 39/2020 vom 23. Juni 2020 hat das österreichische Bundesland Vorarlberg den Berg "Kanisfluh" im Bregenzerwald als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen.

Die Kanisfluh ist der markanteste Berg des Bregenzerwaldes, einer Gebirgsgruppe in den Nördlichen Ostalpen. Das Landschaftsschutzgebiet erstreckt sich über die Gemarkungen der Gemeinden Au, Mellau und Schnepfau im Bezirk Bregenz.

Mit der Ausweisung als Landschaftsschutzgebiet soll u.a. die landschaftsbildliche Schönheit und Eigenart des Kanisfluhbergstockes erhalten werden.

Mit einer Fläche von 811,448 Hektar ist das Landschaftsschutzgebiet Kanisfluh zur Zeit das größte Landschaftsschutzgebiet in Vorarlberg. Allerdings wurde vom Begriff Landschaftsschutzgebiet in Vorarlberg bisher nicht allzu häufig Gebrauch gemacht. Es gibt nur drei Landschaftsschutzgebiete in Vorarlberg.

Anlass für die Unterschutzstellung der Kanisfluh war ein Gesuchen zum Abbau von Kies und Felsgestein am Fuß der Kanisfluh. Dagegen bildete sich ein verbreiteter und massiver Widerstand. Mit dem Landschaftsschutzgebiet Kanisfluh ist solchen Begehrlichkeiten zukünftig ein Riegel vorgeschoben.

Dienstag, 21. Juli 2020

Griechischer Geopark Chelmos - Vouraikos erhält 2019 die Grüne Karte

Der Internationale Rat für UNESCO-Geoparks (UNESCO Global Geoparks Council) hat auf seiner 4. Sitzung, die vom 31.08.2019 bis 02.09.2019 in Indonesien stattfand, dem griechischen UNESCO Global Geopark Chelmos - Vouraikos die Grüne Karte gegeben.

Das Votum erfolgte einstimmig. Es wurden die folgenden sieben Empfehlungen ausgesprochen:

1. Im Gebiet des Geoparks sollen die Informationsmaterialien gestärkt werden.

2. Die geologische Information soll auf einigen Informationstafeln verbessert werden. Die Information soll für alle Besucher leicht verständlich sein.

3. Alte Informationstafeln sollen unter Berücksichtigung des UNESCO Global Geoparks Logos verbessert werden. Soziale Medien und das Internet sollen einbezogen werden.

4. Es sollen Verbindungen zwischen dem geologischen und dem natürlichen und kulturellen Erbe hergestellt werden.

Montag, 20. Juli 2020

UNESCO Global Geoparks (UGGps) in Griechenland

In Griechenland gibt es mit Stand April 2022 sieben UNESCO Global Geoparks (UGGps).

Im heutigen Post in diesem Blog sind die UNESCO Global Geoparks in Griechenland aufgelistet. Artikel dieses Blogs, die sich mit einzelnen dieser Geoparks befassen, sind und werden vom heutigen Post verlinkt.

Die UNESCO Global Geoparks (UGGp) sind nach den UNESCO-Welterbestätten und den UNESCO-Biosphärenreservaten die dritte Flächenkategorie der UNESCO. Das Label der UNESCO Global Geoparks wurden von den 195 Mitgliedstaaten der UNESCO am 17. November 2015 während der 38. Generalkonferenz der Organisation ratifiziert.

Alle Mitglieder im Global Geoparks Network mit Stand November 2015 wurden automatisch zu UNESCO Global Geoparks erklärt. Dazu gehört auch die Mehrzahl der griechischen UNESCO Global Geoparks.

Die UGGps in Griechenland im Einzelnen:

1. Chelmos Vouraikos
nördlicher Peloponnes
Mitglied im Global Geoparks Network seit 2009
UNESCO Global Geopark seit 2015
Fläche: 647 km²
Koordinaten: N38°08'47'', E022°10'18''

Sonntag, 19. Juli 2020

Die biogeographische Schwarzmeerregion im EU-Schutzgebietsnetz Natura 2000

Die biogeographische Schwarzmeerregion ist eine von insgesamt neun biogeographischen Regionen, mit denen im Rahmen des europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000 die Fläche der EU unterteilt wird.

Nur zwei Staaten der EU haben Anteil an der biogeographischen Schwarzmeerregion. Dies sind Bulgarien und Rumänien.

Die biogeographische Schwarzmeerregion erstreckt sich entgegen dem Uhrzeigersinn rund um das Schwarze Meer über Rumänien, Bulgarien und die nördliche Türkei bis Georgien. Innerhalb der EU ist die biogeographische Schwarzmeerregion nur ein schmaler Küstenstreifen mit einer Breite von 20 bis 60 Kilometern. Dieser Küstenstreifen erstreckt sich fast über die gesamte Länge von Rumänien und Bulgarien. 

Die biogeographische Schwarzmeerregion bedeckt nur 0,3 Prozent der Fläche der EU. Sie hat allerdings einen ganz klar zu erkennenden Charakter, der ihre Klassifizierung als eigenständige biogeographische Region rechtfertigt. Die Via Pontica, die zweitgrößte Vogelzugroute Europas, führt durch die biogeographische Schwarzmeerregion. Das Donaudelta, das nach dem Wolgadelta zweitgrößte Feuchtgebiet in Europa, befindet sich ebenfalls in dieser Region.

Freitag, 17. Juli 2020

Nationalpark Bayerischer Wald soll zum 50jährigen Jubiäum um ca. 600 Hektar vergrößert werden

Die Bayerische Staatsregierung will die Fläche des Nationalparks Bayerischer Wald zu seinem 50jährigen Jubiläum um ca. 600 Hektar vergrößern.

Der Nationalpark Bayerischer Wald wurde am 7. Oktober 1970 gegründet. Das 50jährige Jubiläum steht somit am 7. Oktober 2020 an.

Der Nationalpark Bayerischer Wald hatte bei seiner Gründung eine Fläche von 13.229 Hektar. Am 1. August 1997 wurde der Nationalpark auf eine Fläche von 24.218 Hektar vergrößert. Mit der nun anstehenden Vergrößerung würde der Nationalpark Bayerischer Wald der größte Waldnationalpark Deutschlands werden und den bisherigen Spitzenreiter Nationalpark Harz überholen.

Die neu zum Nationalpark Bayerischer Wald hinzukommende Fläche befindet sich im Südosten des bisherigen Parkgebiets auf dem Gebiet der Gemeinde Mauth im Landkreis Freyung-Grafenau. Die geplante Erweiterungsfläche grenzt unmittelbar an die deutsch-tschechische Grenze und an den tschechischen Nationalpark Sumava.

Die Naturzone des Nationalparks Bayerischer Wald umfasst bisher 17.516 Hektar. Das entspricht 72,3 Prozent der bisherigen Nationalparkfläche. Man darf gespannt sein, ob die geplante Erweiterungsfläche von Anfang an als Naturzone deklariert wird oder ob sie zunächst als Entwicklungszone eingestuft wird. 

Weitere Informationen
Der Nationalpark Bayerischer Wald im Post vom 08.01.2023 in diesem Blog

Mittwoch, 15. Juli 2020

Deutsch-polnischer Geopark Muskauer Faltenbogen erhält 2019 die Grüne Karte

Der Internationale Rat für UNESCO-Geoparks (UNESCO Global Geoparks Council) hat auf seiner 4. Sitzung, die vom 31.08.2019 bis 02.09.2019 in Indonesien stattfand, dem deutsch-polnischen UNESCO Global Geopark Muskauer Faltenbogen die Grüne Karte gegeben.

Das Votum erfolgte einstimmig. Es wurden die folgenden zwei Empfehlungen ausgesprochen:

1. An der Staatsgrenze zwischen Deutschland und Polen soll der Geopark besser sichtbar sein. Die Fläche des Geoparks soll als vereinigtes Territorium wahrgenommen werden.

2. Der Erfolg des Projekts der territorialen Zusammenarbeit auf der Ebene des Geoparks soll innerhalb des Global Geopark Networks und der UNESCO Global Geoparks besser beworben und bekanntgemacht werden.

UNESCO Global Geoparks müssen alle vier Jahre revalidiert werden. Wenn der Geopark die Kriterien für UNESCO Global Geoparks weiterhin erfüllt, wird das Label in der Form einer Grünen Karte (green card) für weitere vier Jahre vergeben.

Der Geopark Muskauer Faltenbogen ist ein staatenübergreifender Geopark (Deutschland / Polen) sowie in Deutschland ein bundesländerübergreifender Geopark (Brandenburg / Sachsen). Die polnische Bezeichnung ist Łuk Mużakowa.

Dies ist einer von sechs UNESCO Global Geoparks in Deutschland sowie der einzige UNESCO Global Geopark in Polen. Seit dem Jahr 2011 ist der Geopark Muskauer Faltenbogen Mitglied im Global Geoparks Network. Seit dem Jahr 2015 ist dies ein UNESCO Global Geopark. Die Fläche des Geoparks beträgt 578,8 km². Die Koordinaten sind N51°34'13'', E014°43'35''.

Weitere Informationen

Montag, 13. Juli 2020

Der neue Naturwald "Auwälder an der mittleren Isar" in Bayern

Die Forstministerin Bayerns hat im Juni 2020 die "Auwälder an der mittleren Isar" zum Naturwald erklärt.
 
Im heutigen Post in diesem Blog wird der neue Naturwald Auwälder an der mittleren Isar kurz vorgestellt. Zukünftige Artikel in diesem Blog, die sich mit diesem Schutzgebiet befassen, werden vom heutigen Post verlinkt.

Steckbrief
Name: Auwälder an der mittleren Isar
Schutzgebietskategorie: Naturwald
Gründung: 2020
Bundesland: Bayern
Landkreise: München, Freising, Erding und Landshut
Fläche: 2.314 Hektar
 
Das Gebiet befindet sich im Staatswald. Die Schutzgebietskategorie des Naturwalds gründet sich auf Art. 12a Abs.2 des Bayerischen Waldgesetzes. Dieser lautet wie folgt: "(2) 1Bis zum Jahr 2023 wird im Staatswald ein grünes Netzwerk eingerichtet, das 10 Prozent des Staatswaldes umfasst und aus naturnahen Wäldern mit besonderer Bedeutung für die Biodiversität besteht (Naturwaldflächen). 2Abs. 1 Satz 3 gilt entsprechend".

Der zitierte Abs. 1 Satz 3 lautet: "3Abgesehen von notwendigen Maßnahmen des Waldschutzes und der Verkehrssicherung finden in Naturwaldreservaten keine Bewirtschaftung und keine Holzentnahme statt". Somit gilt auch für Naturwaldflächen wie für die Naturwaldreservate (Abs. 1), dass dort keine wirtschaftliche Holznutzung stattfindet und sich diese Flächen zu den Urwäldern von morgen entwickeln können.

Der neue Naturwald "Auwälder an der mittleren Isar" ist das größte Auwaldschutzgebiet Bayerns. Die Isar ist der zweitgrößte bayerische Gebirgs- und Voralpenfluss. Das Gebiet war im Jahr 2017 auch als neuer Nationalpark im Gespräch.

Das Gebiet erstreckt sich entlang der Isar auf einer Länge von 50 Kilometern von Garching bei München flussabwärts bis nach Landshut. Der neue Naturwald erstreckt sich beidseits der Isar. Die Breite des Naturwalds beträgt bis zu einem Kilometer. 

Weitere Informationen
Das Naturwald-Netzwerk im bayerischen Staatswald im Post vom 26.02.2023 in diesem Blog


Samstag, 11. Juli 2020

EU veröffentlicht 13. aktualisierte Liste der FFH-Gebiete in der borealen biogeographischen Region

Die Europäische Union hat im EU-Amtsblatt L111 vom 8. April 2020 den "Durchführungsbeschluss (EU) 2020/494 der Kommission vom 24. März 2020 zur Annahme einer 13. aktualisierten Liste von Gebieten von gemeinschaftlicher Bedeutung in der borealen biogeographischen Region" veröffentlicht.

Die Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung (GGB) (auch: FFH-Gebiete) stützen sich auf die Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21. Mai 1992 zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wild lebenden Tiere und Pflanzen.

An der borealen biogeographischen Region haben die EU-Staaten Estland, Finnland, Lettland, Litauen und Schweden Anteil. Estland, Lettland und Litauen liegen vollständig innerhalb der borealen biogeographischen Region. Die EU hat Anteil an neun biogeographischen Regionen.

Die erste Liste von Gebieten von gemeinschaftlicher Bedeutung in der borealen biogeographischen Region wurde mit der Entscheidung 2005/101/EG der Kommission verabschiedet. Die letzte (zwölfte) Aktualisierung erfolgte mit dem Durchführungsbeschluss (EU) 2019/21 der Kommission.

Donnerstag, 9. Juli 2020

Geopark Vulkaneifel in Rheinland-Pfalz erhält 2019 die Grüne Karte

Der Internationale Rat für UNESCO-Geoparks (UNESCO Global Geoparks Council) hat auf seiner 4. Sitzung, die vom 31.08.2019 bis 02.09.2019 in Indonesien stattfand, dem UNESCO Global Geopark Vulkaneifel in Rheinland-Pfalz die Grüne Karte gegeben.

Das Votum erfolgte einstimmig. Es wurden die folgenden zwei Empfehlungen ausgesprochen:

1. Das Geopark-Museum und das Infozentrum sollen aufgewertet werden durch zeitgemäße Darbietung und Design.

2. Der Geopark soll über die sozialen Netzwerke wie Instagram, Twitter und Facebook besser bekanntgemacht werden.

UNESCO Global Geoparks müssen alle vier Jahre revalidiert werden. Wenn der Geopark die Kriterien für UNESCO Global Geoparks weiterhin erfüllt, wird das Label in der Form einer Grünen Karte (green card) für weitere vier Jahre vergeben.

Der Geopark Vulkaneifel in Rheinland-Pfalz ist einer von sechs UNESCO Global Geoparks in Deutschland. Seit dem Jahr 2004 ist der Geopark Vulkaneifel Mitglied im Global Geoparks Network. Seit dem Jahr 2015 ist dies ein UNESCO Global Geopark. Die Fläche des Geoparks beträgt 1,220 km². Die Koordinaten sind N50°12'24'', E006°50'10''.

Weitere Informationen

Dienstag, 7. Juli 2020

Der neue Naturwald "Donau-Auwald zwischen Lechmündung und Neuburg a.d.Donau" in Bayern

Die Forstministerin Bayerns hat im November 2019 den "Donau-Auwald zwischen Lechmündung und Neuburg a.d. Donau" zum Naturwald erklärt.

Im heutigen Post in diesem Blog wird der neue Naturwald Donau-Auwald zwischen Lechmündung und  Neuburg a.d. Donau kurz vorgestellt. Zukünftige Artikel in diesem Blog, die sich mit diesem Schutzgebiet befassen, werden vom heutigen Post verlinkt.  

Steckbrief
Name: Donau-Auwald zwischen Lechmündung und Neuburg a.d.Donau 
Schutzgebietskategorie: Naturwald
Gründung: 2019
Bundesland: Bayern
Landkreise: Donau-Ries, Neuburg-Schrobenhausen
Fläche: 942 Hektar

Das Gebiet befindet sich im Staatswald. Die Schutzgebietskategorie des Naturwalds gründet sich auf Art. 12a Abs. 2 des Bayerischen Waldgesetzes. Dieser lautet wie folgt: "(2) 1Bis zum Jahr 2023 wird im Staatswald ein grünes Netzwerk eingerichtet, das 10 Prozent des Staatswaldes umfasst und aus naturnahen Wäldern mit besonderer Bedeutung für die Biodiversität besteht (Naturwaldflächen). 2Abs. 1 Satz 3 gilt entsprechend".

Der zitierte Abs. 1 Satz 3 lautet: "Abgesehen von notwendigen Maßnahmen des Waldschutzes und der Verkehrssicherung finden in Naturwaldreservaten keine Bewirtschaftung und keine Holzentnahme statt." Somit gilt auch für Naturwaldflächen wie für die Naturwaldreservate (Abs. 1), dass dort keine wirtschaftliche Holznutzung stattfindet und sich diese Flächen zu den Urwäldern von morgen entwickeln können.

Der neue Naturwald begleitet den Flusslauf der Donau auf einer Länge von 17 Kilometern. Innerhalb des neuen Naturwalds liegt das über 40 Jahre alte Naturwaldreservat "Moser Schütt" mit einer Fläche von 46 Hektar. Der Nettozuwachs an Wildnisfläche beträgt somit 942 - 46 = 896 Hektar.

Der neue Naturwald ist ein Teil der größten zusammenhängenden Auwaldgebiete Mitteleuropas. Der neue Naturwald umfasst zwischen der Lechmündung bei Marxheim in Schwaben und dem Stadtgebiet von Neuburg an der Donau in Oberbayern alle Auwälder im Verantwortungsbereich der Bayerischen Staatsforsten AöR (BaySF). 
 
Weitere Informationen
Das Naturwald-Netzwerk im bayerischen Staatswald im Post vom 26.02.2023 in diesem Blog 

Sonntag, 5. Juli 2020

Die boreale biogeographische Region im EU-Schutzgebietsnetz Natura 2000

Die boreale biogeographische Region ist eine von insgesamt neun biogeographischen Regionen, mit denen im Rahmen des europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000 die Fläche der EU unterteilt wird.

Fünf Staaten der EU haben Anteil an der borealen biogeographischen Region. Dies sind Estland, Finnland, Lettland, Litauen und Schweden. Estland, Lettland und Litauen befinden sich vollständig innerhalb der borealen biogeographischen Region.

Die boreale biogeographische Region erstreckt sich entlang der nördlichen Hemisphäre der Erde mit ausgedehnten Nadelwäldern, Mooren und Seen. Die boreale biogeographische Region bedeckt 20,4 Prozent der Fläche der EU.

Die boreale biogegraphische Region hat spezielle regionale Ausprägungen wie ihr Breitengrad, das Klima, eine relativ flache Topographie, eine zerklüftete Küste mit tausenden Inseln und das Brackwassermeer der Ostsee. Im Norden vermischt sich die boreale Region mit der Tundra der Arktis. Im Westen reicht das Gebiet bis zum fennoskandinavischen Gebirge. Im Süden geht das Gebiet langsam in die Laubwälder der kontinentalen biogeographischen Region über.

Freitag, 3. Juli 2020

Deutscher Geopark "Terra.Vita" erhält 2019 die Grüne Karte

Der Internationale Rat für UNESCO-Geoparks (UNESCO Global Geoparks Council) hat auf seiner 4. Sitzung, die vom 31.08.2019 bis 02.09.2019 in Indonesien stattfand, dem deutschen UNESCO Global Geopark "Terra.Vita" die Grüne Karte gegeben.

Das Votum erfolgte einstimmig. Es wurden die folgenden vier Empfehlungen ausgesprochen:

1. Die Sichtbarkeit des Labels UNESCO Global Geopark (UGGp) soll verbessert werden. Es soll ein UGGp-Führer erstellt werden. Es soll eine vereinfachte UGGp-Karte erstellt werden.

2. Das gesamte Territorium des UGGp soll bekanntgemacht werden. Es sollen Informationsmaterialien zu Stätten erstellt werden, die zur Zeit noch unbekannt sind, wie z.B. die Ankum Bippener Berge und verschiedene erratische Blöcke.

3. Die Aktivitäten zur Inventarisierung des örtlichen immateriellen Erbes sollen verstärkt werden.

Donnerstag, 2. Juli 2020

UNESCO Global Geoparks (UGGps) in Deutschland

In Deutschland gibt es mit Stand April 2022 acht UNESCO Global Geoparks (UGGp).

Im heutigen Post in diesem Blog sind die UNESCO Global Geoparks in Deutschland aufgelistet. Artikel dieses Blogs, die sich mit einzelnen dieser Geoparks befassen, sind und werden vom heutigen Post verlinkt.

Die UNESCO Global Geoparks (UGGp) sind nach den UNESCO-Welterbestätten und den UNESCO-Biosphärenreservaten die dritte Flächenkategorie der UNESCO. Das Label der UNESCO Global Geoparks wurde von den 195 Mitgliedstaaten der UNESCO am 17. November 2015 während der 38. Generalkonferenz der Organisation ratifiziert.

Alle Mitglieder im Global Geoparks Network mit Stand November 2015 wurden automatisch zu UNESCO Global Geoparks erklärt. Dazu gehörten auch die Mehrzahl deutschen Geoparks.

Die UGGps in Deutschland im Einzelnen:

1. Bergstraße-Odenwald
Bundesländer Baden-Württemberg, Bayern, Hessen
Mitglied im Global Geoparks Network seit 2004
UNESCO Global Geopark seit 2015
Koordinaten N49°32'11'', E008°34'07''
Fläche 3.500 km²

Eingangstor Neckarsteinach zum Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald im Post vom 21.03.2014

Wanderung auf dem Burgensteig Bergstraße bei Heidelberg im Post vom 26.11.2015

UNESCO Global Geopark "Bergstraße-Odenwald" wurde 2021 neubewertet im Post vom 23.12.2021  

Mittwoch, 1. Juli 2020

Der neue Naturwald "Knetzberge-Böhlgrund" im Steigerwald in Bayern

Die Forstministerin Bayerns hat im Juni 2020 das Gebiet "Knetzberge-Böhlgrund" im nördlichen Steigerwald zum Naturwald erklärt.

Im heutigen Post in diesem Blog wird der neue Naturwald Knetzberge-Böhlgrund kurz vorgestellt. Zukünftige Artikel in diesem Blog, die sich mit diesem Schutzgebiet befassen, werden vom heutigen Post verlinkt.
 
Steckbrief
Name: Knetzberge-Böhlgrund
Schutzgebietskategorie: Naturwald
Gründung: 2020
Bundesland: Bayern
Landkreis: Haßberge
Fläche: 847 Hektar
 
Das Gebiet befindet sich im Staatswald. Die Schutzgebietskategorie des Naturwalds gründet sich auf Art. 12a Abs.2 des Bayerischen Waldgesetzes. Dieser lautet wie folgt: "(2) 1Bis zum Jahr 2023 wird im Staatswald ein grünes Netzwerk eingerichtet, das 10 Prozent des Staatswaldes umfasst und aus naturnahen Wäldern mit besonderer Bedeutung für die Biodiversität besteht (Naturwaldflächen). 2Abs. 1 Satz 3 gilt entsprechend".

Der zitierte Abs. 1 Satz 3 lautet: "3Abgesehen von notwendigen Maßnahmen des Waldschutzes und der Verkehrssicherung finden in Naturwaldreservaten keine Bewirtschaftung und keine Holzentnahme statt". Somit gilt auch für Naturwaldflächen wie für die Naturwaldreservate (Abs. 1), dass dort keine wirtschaftliche Holznutzung stattfindet und sich diese Flächen zu den Urwäldern von morgen entwickeln können.

Mit einer Fläche von 850 Hektar ist der Naturwald Knetzberge-Böhlgrund eines der größten Waldschutzgebiete für Buchenmischwälder in Bayern. Der Naturwald liegt im nördlichen Steigerwald und südlich von Knetzgau und der Autobahn A70 sowie im Naturpark Steigerwald.

Der Naturwald Knetzberge-Böhlgrund umfasst auch zwei Naturwaldreservate, die bereits vor einigen Jahren ausgeschieden worden sind. Dies sind das Naturwaldreservat Mordgrund mit einer Fläche von 25,2 Hektar und das Naturwaldreservat Böhlgrund mit einer Fläche von 180,95 Hektar. Das ergibt zusammen 206,15 Hektar. Die Nettozunahme an Wildnisfläche durch den neuen Naturwald Knetzberge-Böhlgrund beträgt somit 850 Hektar minus 206,15 Hektar = 634,85 Hektar.

Gemäß den Angaben des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten sind jetzt bereits fast 5.000 Hektar Naturwaldflächen eingerichtet, die nicht mehr forstwirtschaftlich genutzt werden.
 
Weitere Informationen
Das Naturwald-Netzwerk im bayerischen Staatswald im Post vom 26.02.2023